Essen. ETB Miners verlieren zu Hause gegen Wulfen 85:93, es ist die vierte Niederlage aus den letzten acht Spielen. Das bereitet Trainer Wendt Sorgen.

Basketball-Erstregionalligist ETB Miners stolpert in Richtung Playoffs: Die Essener unterlagen zu Hause mit 85:93 gegen die Münsterland Baskets Wulfen und kassierten damit bereits die vierte Niederlage aus den letzten acht Spielen. Es war die erste Heimpleite nach zehn Siegen in Serie am Hallo. Ein Team an diesem Abend spielte vor rund 700 Fans energiegeladen und aggressiv. Ein Team spielte mit dem unbedingten Willen, die Partie zu gewinnen. Es waren nicht die Miners.

Nun „mussten“ die Essener es auch nicht unbedingt. Und sie müssen es in dieser regulären Saison auch schon lange nicht mehr. Platz eins ist eingetütet, da mag es schwerfallen, wirklich alle Körner in die Waagschale zu werfen. Allein darf Sorgen machen, ob es dem Team gelingen wird, rechtzeitig den Schalter umzulegen, denn die Playoffs verzeihen kaum eine Niederlage.

Frintrop geht Kraft aus

Mit einer 62:97-Niederlage im Gepäck kehrte Basketball-Zweitregionalligist Adler Union Frintrop aus Soest zurück. Damit bleiben die Essener Tabellenschlusslicht – noch immer sind es aber nur zwei Siege Rückstand auf das rettende Ufer, bei allerdings auch nur noch vier Spielen.

Zu Siebt hatten sich die Adler auf den Weg zum BC70 gemacht, eine enttäuschend kleine Rotation, zumal sich den Tag über angedeutet hatte, dass Headcoach Tobias Stadtmann ein größerer Kader zur Verfügung stünde. Bis zur Abreise kam dann doch noch die eine oder andere Absage.

Die Rumpftruppe schlug sich lange Zeit aber tapfer. In der ersten Halbzeit blieb das Team trotz eines starken Auftritts des mit Zweitliga-Erfahrung ausgestatteten Mauro Gerszke auf Schlagdistanz, doch Soest hielt auch in der zweiten Hälfte das Tempo hoch, in Jordan Rose drückte ein zweiter Spieler bei den Gastgebern der Partie seinen Stempel auf – zu viel für Frintrop, das auch mit schwindenden Kräften zu kämpfen hatte. „Wir können uns mit der Rotation etwas länger wehren“, so Stadtmann, der aber festhält: „Für mehr fehlen uns dann die Körner und die Wechselmöglichkeiten. Irgendwann wird es dann taktisch zu ungenau.“

Soest – Frintrop 97:62 (50:37).

Viertel: Kern (19), Brune (13), Klotz (12), Endres (8), Cox (8), Stadtmann (2), Lustermann.

Einige Spieler der ETB Miners zeigen Formschwächen

Wie steht es also um die Psyche der Miners? Sie scheint nicht das Problem zu sein, diesbezüglich gibt sich Headcoach Lars Wendt ganz gelassen. Sorgen plagen auch ihn – um die Formschwäche zu vieler seiner Akteure beispielsweise. Patrick Carney? Trifft kaum noch von außen. Thomas Vehmanen? Kein Faktor. Dzemal Selimovic? Noch immer weit entfernt von der Leistung, die ihn für den ETB so interessant gemacht hatte. Seine Centerkollegen Michael Agyapong und Sadiq Ajagbe waren gegen Wulfen keine große Hilfe. Immerhin schaufelte sich Selimovic in der zweiten Hälfte wieder ein wenig frei, zeigte gute Ansätze und schrammte am Double-Double vorbei.

Dzemal Selimovic von den ETB Miners ist weit von seiner Bestform entfernt, rechts der Wulfener Tarik Jakupovic.
Dzemal Selimovic von den ETB Miners ist weit von seiner Bestform entfernt, rechts der Wulfener Tarik Jakupovic. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Wenn dann aber auch noch die Punkte von Nikita Khartchenkov fehlen, wird es eng. Dann bleiben als tragende Säulen nur noch Devin Peterson (20 Punkte/8 Rebounds/5 Assists) und Milen Zahariev (21 Punkte/8 Rebounds) – zu wenig. „Wir suchen derzeit ein wenig unsere Form“, so Wendt. „Wir haben in der ersten Saisonhälfte überragend gespielt, das fehlt uns im Moment. Auf der anderen Seite ist die Konkurrenz stärker geworden.“ Nun, das klingt nicht gut. Allerdings kann es helfen, die Zeichen die Zeit erkannt zu haben. Und das scheint man bei den Miners, darauf darf man nach den offenen Worten von Lars Wendt hoffen.

ETB Miners nur in den ersten zehn Minuten wie ein Spitzenreiter

Allein er muss Lösungen finden. Gegen Wulfen zeigten die Essener, dass sie Basketball spielen können. Wahrscheinlich auch besser als die meisten anderen Teams. Das Problem: Sie zeigten es nur gut zehn Minuten. Der ETB fing stark an, um nur noch stärker nachzulassen. Offensiv blieb erneut vieles nur Stückwerk, das Team versuchte es zu oft aus der Ferne – aber die Würfe fallen derzeit zu selten und dem ETB fällt es schwer, darauf zu reagieren.

Defensiv kam das Team gegen die handlungsschnellen Gäste meist den Schritt zu spät. 30 Punkte von Bryant Allen müssen nicht sein, sind vielleicht aber auch nicht immer zu verhindern. Dass der ETB aber auch Gabriel Jung nicht in den Griff bekam und Jonas Kleinert zu viel gestattete, war entscheidend. „Das hatten wir anders besprochen“, so Wendt enttäuscht.

Trotzdem hatte der ETB noch die Chance, zu gewinnen. Ein 21:6-Lauf hatte das Team in Führung gebracht (81:79, 37.), am Ende jubelte aber das noch um den Einzug in die Playoffs kämpfende Wulfen.

So haben sie gespielt

Miners – Wulfen 85:93 (40:49).

Die Viertel: 16:20, 24:29, 20:24, 25:20.

Miners: Zahariev (21/8 Rebounds), Peterson (20/8 Rebounds), Carney (11), Selimovic (9/10 Rebounds), Bungart (8), Khartchenkov (6), Ajagbe (6/4 Rebounds), Westerhaus (3), Agyapong (1), Tauch, Vehmanen, Özmeral (DNP).

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