Essen. ETB Miners haben ihre Souveränität verloren und kassieren Niederlage in Leverkusen. Darum bleiben die Verantwortlichen trotzdem relativ entspannt.
Der Miners-Motor ist ins Stocken geraten: Kurz vor den Playoffs schleichen sich Niederlagen ein, drei waren es in den vergangenen sechs Spielen. In Leverkusen bei der Reserve von Bayer 04 unterlag der Basketball-Erstregionalligist mit 80:87, die Essener hatten sich im Rheinland mit einem schwachen ersten Viertel ein zu großes Loch gebuddelt, aus dem das Team nicht wieder rauskommen sollte.
Gleichwohl war der ETB kurz vor Schluss wieder dran: Mit einem 8:1-Lauf verkürzte das Team von Headcoach Lars Wendt auf einen Punkt, eine Minute war da noch zu spielen. Ein defensiver Fehler und zwei Ballverluste in der Offense verhagelten den Miners dann aber das Happy End.
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Vielleicht ist dies auch gar nicht mal schlecht. Siege können kaschieren, was Niederlagen vor Augen führen. Und bei den Miners hakt ein bisschen was. „Wir sind in den ersten zwölf Minuten in alte Muster verfallen“, so Lars Wendt natürlich unzufrieden. Was er vor allem meinte: Klar sei in der Trainingswoche zuvor auf die Stärken Leverkusens hingewiesen worden, allen voran die Treffsicherheit von Downtown. Im ersten Viertel verhielten sich die Miners allerdings so, als hätten sie davon noch nichts gehört. Sechs Treffer setzte es aus der Ferne, Würfe, denen zum Teil nur brav beigewohnt wurde.
Defense der ETB Miners rettete noch immer zu selten Spiele
Insgesamt rettet die Defense dem ETB nach wie vor zu selten Spiele, wenn es offensiv mal nicht läuft. Das kam an diesem Abend in Leverkusen tatsächlich erschwerend hinzu: Nur drei Punkte kamen von Patrick Carney, Dzemal Selimovic und Thomas Vehmanen – insgesamt! „Das ist dann kaum zu kompensieren“, so Wendt.
Adler Union chancenlos
Nichts zu holen gab es für Basketball-Zweitregionalligist Adler Union Frintrop bei Citybasket Recklinghausen II, die einmal mehr arg dezimierten Essener unterlagen mit 44:81. Zu siebt war Frintrop ins Vest gereist – inklusive des an einem Muskelfaserriss laborierenden Markus Klotz. „Ein paar Minuten habe ich mich über das Feld geschleppt, um den anderen ein bisschen Entlastung zu geben“, so Klotz. Und doch: Entsprechend wenig war vor der Partie zu erwarten gewesen, fast schon überraschend gut schlugen sich die Essener im ersten Viertel (15:19). „Dann ging es aber steil bergab, Recklinghausen hat angezogen, dem hatten wir nicht mehr viel entgegenzusetzen.“
Der Weg zum Klassenerhalt bleibt steinig. Klotz hofft, dass sich der Kader (inklusive mit ihm selbst) für die letzten Spiele wieder füllen möge. Am kommenden Wochenende kommt Spitzenreiter Salzkotten, da sind Punkte nicht unbedingt eingeplant. Doch dann wird es wichtig. Markus Klotz: „Wir wollen sportlich auf jeden Fall die Klasse halten.“
Dann lägen alle Optionen auf dem Tisch. Was im Umkehrschluss bedeutet: Trotzdem weiter auch die Oberliga. Nur hätte man im Falle des Nicht-Abstiegs noch Zeit, sich darüber im Klaren zu werden. Man müsse alles in Frage stellen, so Klotz. Um die richtigen Antworten zu finden.
Recklinghausen – Frintrop 81:44 (44:23)Die Viertel: 19:15, 25:8, 19:12, 18:9. Frintrop: Brune (10), Cox (9), Lustermann (9), Klotz (6), Jawish (4), Antonio Sala (4), Schäfer (2).
Auch nicht vom Milen Zahariev, der mit 18 Punkten und zehn Rebounds ein gutes Double-Double beisteuerte, oder von Nikita Khartchenkov (18). Auch weil Devin Peterson es trotz seiner 24 Punkte versäumte, sein Spiel umzustellen, um vielleicht Entscheidendes bewirken zu können. Zwölf Mal versuchte es der US-Amerikaner von weit draußen, ganze drei Mal traf er. Da darf man irgendwann im Verlauf der Partie seine Lehren ziehen.
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Nun denn: Platz eins ist den Miners trotz der vierten Saison-Niederlage nicht mehr zu nehmen. Dass das Team als Liga-Primus in die Playoffs würde starten können, war indes schon länger sehr wahrscheinlich. Für Wendt ein Grund für die zum Teil weniger erfreulichen Leistungen und Ergebnisse. „Es fehlen vielleicht die letzten Prozent an Konzentration und Anspannung, und die Gegner sind alle heiß darauf, gegen uns zu spielen.“ Dass das nicht sein sollte, nicht sein darf, weiß Wendt aber natürlich selbst am besten und er stellte sofort klar: „Das nervt. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir in den Playoffs ein anderes Gesicht zeigen und unsere Baustellen bearbeitet haben werden. Dafür werden wir sorgen.“
So haben sie gespielt
Leverkusen II – Miners 87:80 (46:39).
Die Viertel: 24:13, 22:26, 19:20, 22:21. Miners: Peterson (24/5 Assists), Zahariev (18/10 Rebounds), Khartchenkov (18/3 Dreier, 43 Prozent), Ajagbe (10), Agyapong (4/4 Rebounds), Bungart (3), Carney (2), Selimovic (1/3 Rebounds), Vehmanen, Tauch, Bongartz, Özemeral (DNP).