Essen. Die erfolgsverwöhnten Moskitos stehen in der Skaterhockey-Bundesliga vor schwieriger Saison. Das sagt der Vorsitzende Böttcher zur Situation.

Den Hockeyskatern der Wohnbau Moskitos droht ein Kaltstart in die Bundesliga-Saison: In den Wintermonaten herrschen im „Wellblechpalast“ an der Raumerstraße naturgemäß eisige Temperaturen. „Die Vorbereitung macht dann nicht unbedingt immer Spaß. Das sind Widrigkeiten, mit denen wir seit Jahren zu kämpfen haben“, erklärt Moskitos-Chef Thomas Böttcher.

Aber nicht nur deswegen erwartet die „Mücken“ gewissermaßen ein Kaltstart: Eine durchwachsene Vorbereitung, kein Trainer hinter der Bande und hochkarätige Abgänge, die mit Zugängen aus der Reserve kompensiert werden sollen. Kurzum: Die Vorzeichen für den Bundesliga-Auftakt am Samstag (18 Uhr, Raumerstraße) gegen den TV Augsburg sorgen nicht gerade für Euphorie im Essener Lager.

Priorität habe erst einmal, in den ersten drei, vier Wochen in die Spur zu finden. In den ersten beiden Heimspielen solle aber möglichst gepunktet werden, kalkuliert Böttcher. Und was ist langfristig das Ziel für diese Saison? „Wir wollen frühzeitig die Klasse halten und nicht wie im letzten Jahr bis zum letzten oder vorletzten Spieltag zittern.“

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Moskitos kritisieren Reduzierung der Skaterhockey-Bundesliga

Zu dieser Saison ist die Liga weiter geschrumpft: Assenheim und Berlin sind abgestiegen, IHC Atting, den die Moskitos gleich eine Woche nach dem Start empfangen, ist der einzige Aufsteiger. Damit starten erstmals nur zehn Vereine in der ersten Liga. „Der Verband hat ohne Druck von außen - der Großteil der Vereine war immer für eine 12er-Liga - die Liga auf zehn Vereine beschränkt“, kritisiert Böttcher. „Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, eine Liga, die über Jahre hervorragend funktioniert hat, einfach runterzusetzen.“ Die ersten acht Klubs qualifizieren sich für die Playoffs, der Tabellenletzte (10.) steigt in die zweite Bundesliga ab. Dadurch gebe es ja „gar kein Mittelfeld mehr.

Überaus erfolgreiche Hockeyskater: Der Vorsitzende Thomas Böttcher von den Moskitos Essen.
Überaus erfolgreiche Hockeyskater: Der Vorsitzende Thomas Böttcher von den Moskitos Essen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Den Trainerposten haben die Moskitos nach der Trennung von Frank Petrozza noch nicht wieder besetzt. Aktiv auf der Suche nach einem neuen Übungsleiter sind die Moskitos nicht mehr, aber die Augen halte man natürlich auf. „Wir suchen nebenbei, aber sind da jetzt nicht aktiv auf dem Markt.“

Mannschaft der Moskitos Essen steht in Eigenverantwortung

Bis der neue Mann hinter der Bande gefunden ist, wolle der Verein „interne Lösungen“ finden und von Spieltag zu Spieltag gucken. Denkbar wäre etwa, dass momentan verletzte Spieler die Rolle einnehmen. Auch die Entscheidung für den Auftakt gegen Augsburg werde erst kurzfristig fallen. „Wir haben eine gute, etablierte Mannschaft, die weiß, was sie kann. Natürlich braucht sie eine führende Hand, aber in den Jungs steckt so viel Qualität, dass sie auf der Fläche Entscheidungen treffen können“, ist sich Böttcher sicher.

Dominik Luft wird nach seiner langen Verletzungspause in der letzten Saison wieder zur Verfügung stehen, David Gorski, seit ein Jahr im Verein, aber die komplette letzte Spielzeit verletzt, wird seine ersten Spiele machen. Fabio Frick, auf dem Eis bereits aktiv für die Moskitos, wird nun auch auf Rollen im Mücken-Dress auflaufen, fehlt allerdings am Samstag, weil noch Passangelegenheiten geklärt werden müssen. Verzichten müssen die Essener nur auf den Langzeitverletzten Fabian Lenz (Bandscheibe) und den ein oder anderen Eishockey-Spieler aus Essen und Ratingen, die noch auf dem Eis aktiv sind. Darunter Torhüter Marvin Frenzel, der am Samstag durch Mika Gleixner ersetzt wird.

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