Bei der Zweitvertretung von Bayer Leverkusen muss der Tabellenführer weiter die Sinne schärfen. Das Spiel gegen Münster muss aus den Köpfen.

Wachsamkeit – das steht auf der „To do-Liste“ der ETB Miners an diesem Freitagabend: Der Basketball-Erstregionalligist gastiert bei der Reserve von Bayer Leverkusen (20 Uhr, Ostermann-Arena), und muss sich gleich von zwei Dingen lösen, um die Sinne zu schärfen und so am Rhein erfolgreich sein zu können.

Da wäre zum einen der eigene Kantersieg zuletzt gegen den Zweiten Münster, der in Essen allerdings auf Leistungsträger hatte verzichten müssen. Das überdeutliche 102:58 war dennoch natürlich anerkennenswert, aber wohl wenig belastbar wenn es um das tatsächliche Kräfteverhältnis geht – oder die eigene Leistungsfähigkeit.

Und zum anderen der Gegner Leverkusen, der gerade einmal auf dem drittletzten Tabellenplatz rangiert. Natürlich steckt in einem Tableau nach so vielen gespielten Partien immer sehr viel Wahrheit drin. Dass das junge Team also so weit unten steht, hat man sich bei Bayer vielleicht auch ein Stück weit selbst zuzuschreiben. Das Talent und die Spielstärke wurden zu selten in Siege gemünzt, viele Partien wurden knapp verloren, zum Teil nach hohen Führungen. Ein Beispiel: das Hinspiel gegen die Miners, in dem Leverkusen mit 18 Punkten geführt hatte, ehe die Essener das Spiel doch noch hatten drehen können (83:80).

Die Wahrheit steckt in den Statistiken

Doch die für diesen Freitag weitaus wichtigere Wahrheit steckt in den Statistiken, und da ist Leverkusen eben nicht unbedingt im Keller anzutreffen. Nun ja, die Wurfquote aus dem Feld (40,8 Prozent) verhageln die Versuche von Downtown (28,9 Prozent) – woraus sich ein Defensivkonzept für die Miners ergibt. Bei den Rebounds aber sind die Rheinländer das drittstärkste Team (884), was nicht verwundert, zählt doch 2,18 Hüne Jonas Gottschalk zur Mannschaft, die auch bei den Assists sehr weit vorne dabei ist.

Und so war es für Miners-Headcoach Lars Wendt unter der Woche vor allem wichtig, Münster aus und die wahrscheinlich deutlich herausfordernde Aufgabe in Leverkusen in die Köpfe zu bekommen. „Auch, weil es uns schon einmal passiert ist.“

Hinter Noah Westerhaus steht ein Fragezeichen

Was Wendt meint: Einem beeindruckenden 99:82-Erfolg gegen Ibbenbüren nach der Weihnachtspause folgte eine krachende Pleite in Haspe (73:99). Immerhin: Lars Wendt kann nahezu aus dem Vollen schöpfen, einzig hinter Noah Westerhaus steht ein dickes Fragezeichen, „er hat einen Schlag auf den Kiefer bekommen“, so Wendt. Gebrochen ist nichts, ein Einsatz nicht komplett ausgeschlossen, „trotzdem gehe ich davon aus, dass er nicht mitspielen kann“.

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