Essen. Die Moskitos Essen verlieren 4:7 gegen Herford, Rostock gewinnt gegen Erfurt – wird es noch mal eng? Was Danny Albrecht jetzt vom Team fordert.

Fast schon sicher schien der direkte Klassenerhalt für die Wohnbau Moskitos - trotz der 2:6-Derbypleite in Herne. Gerade erst scheinbar gelöscht, ist die Abstiegsgefahr am Essener Westbahnhof jedoch gleich wieder aufgeflammt. Grund dafür ist gleichermaßen die 4:7-Heimniederlage gegen den Herforder EV, nach der die ESC-Fans geradezu fluchtartig den Heimweg antraten, wie der deutliche Rostocker 6:1-Sieg gegen Erfurt, mit dem die Piranhas den Rückstand auf die Moskitos auf sechs Punkte verkürzten.

Der Tabellenvierzehnte von der Ostsee, der nach jetzigem Stand in den Playdowns auf Krefeld treffen würde, kann zwar mit den Essenern nach Punkten nur noch gleichziehen, hat allerdings sein Torverhältnis gegen Erfurt gründlich aufpoliert. War die Rostocker Tordifferenz im Vergleich zu der der Moskitos vor dem Wochenende noch 20 Tore schlechter, konnten die Piranhas die Lücke nun auf nur noch zehn Tore verkleinern. „Wenn das nicht jedem bewusst ist, haben wir ein Problem“, betonte Moskitos-Coach Danny Albrecht.

Moskitos Essen: Ein Punkt würde reichen – aber die Formkrise hält an

Die Moskitos werden sich darum bemühen, die Abstiegsgefahr gleich wieder im Keim zu ersticken. Ein Punkt aus den verbleibenden zwei Partien würde ausreichen, um sie endgültig zu beseitigen. Allerdings deutet aktuell wenig darauf hin, dass die „Mücken“ noch einmal die Kurve bekommen könnten – sieben Spiele in Folge blieben die Essener zuletzt punktlos.

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Der einzige Mutmacher: Die EG Diez-Limburg – der nächste Gegner am Freitag (20 Uhr), der nach seinem Rückzug aus der Oberliga Nord nach der Hauptrunde bereits als erster Absteiger feststeht. Dieses Spiel müsse gewonnen werden, stellt Moskitos-Verteidiger René Behrens klar. „Sonst haben wir es auch einfach nicht verdient. Wer jetzt keinen Ehrgeiz hat, am Freitag zu gewinnen und nicht mit 120 Prozent für den Verein da reingeht, kann auch gleich zu Hause bleiben.“

Dort oder im Urlaub schienen einige Essener Spieler in den letzten Wochen schon gedanklich zu sein. Seitdem die EGDL ihren Rückzug bekannt gemacht hat und die Abstiegsgefahr deutlich gesunken ist, lassen die Moskitos phasenweise Einstellung und Entschlossenheit vermissen. Bei vielen Spielern fehlen einige Prozentpunkte, die es bräuchte, um Spiele zu gewinnen – auch eine Frage des Charakters.

Moskitos Essen: „Das haben wir nicht gut gemacht“

Im ersten Drittel glichen die Essener die Herforder Führungen durch zwei Powerplay-Tore aus – mit einem 2:2 ging es in die erste Pause. „Ich rede seit Wochen immer wieder darüber, die Verantwortung in der eigenen Zone zu übernehmen für seinen Gegenspieler. Und wenn mein Mitspieler einen Fehler macht, das zu ergänzen beziehungsweise auszugleichen“, erklärte Albrecht. „Das haben wir nicht gut gemacht im ersten Drittel.“ Der Mittelabschnitt sei zwar ein bisschen besser gewesen, aber auch nur phasenweise.

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Die Moskitos hätten sich für ihre Druckphasen mit einer Führung nach 40 Minuten belohnen müssen, die sie sich dann immerhin im Schlussdrittel zurückholten. Der verwandelte Penalty von Robin Slanina brachte die Moskitos vermeintlich auf die Siegerstraße, doch danach fielen die Hausherren einmal mehr auseinander.

Moskitos kassieren drei Gegentore in kurzer Zeit

Drei Gegentore innerhalb von weniger als sechs Minuten sprechen Bände. „Weil man den Check nicht zu Ende fährt, den Schritt weniger macht. Weil die Einstellung zu arbeiten fehlt“, haderte Albrecht. Behrens bemängelte, die Moskitos seien „generell zu weit weg“ von ihren Gegenspielern gewesen. „Das ist dann einfach zu einfach.“ Die vier Gegentore im Schlussdrittel könnten dem ESC im Saisonfinale noch teuer zu stehen kommen.

Moskitos – Herforder EV 4:7.

Drittel: 2:2, 1:1, 1:4.

Tore: 0:1 (7.), 1:1 Martens (9.), 1:2 (11.), 2:2 M. Bruijsten (16.), 3:2 Zajic (21.), 3:3 (39.), 4:3 Slanina (Penalty, 48.), 4:4 (49.), 4:5 (50.), 4:6 (55.), 4:7 (Empty Net, 58.).

Strafminuten: Essen 12 – Herford 4.

Zuschauer: 491.