Essener Hockeyskater suchen vor dem Bundesliga-Saisonstart noch nach einem neuen Trainer. So planen die Moskitos, das hat sich verändert.

Die Hockeyskater der Wohnbau Moskitos steuern bereits auf die finale Phase der Vorbereitung zu. Auf dem Eis befindet sich der ESC schon im Saisonendspurt, aber auch auf der Platte geht es bald wieder los für die „Mücken“. Vor rund drei Wochen haben die Hockeyskater der Moskitos den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen, nachdem sie sich zuvor schon im Fitnessstudio für die neue Spielzeit gerüstet hatten.

Am Samstag, 4. März (18 Uhr, Raumerstraße), starten die Skater mit einem Heimspiel gegen den TV Augsburg in die Bundesliga, aber die wohl wichtigste Frage vor dem Saisonstart haben die Essener noch nicht beantwortet: Wer wird bei den Spielen des Bundesliga-Teams hinter der Bande stehen? Frank Petrozza, der die Mannschaft in den letzten Jahren zu zahlreichen Erfolgen geführt hatte, wird dort nicht mehr zu finden sein.

Was nicht verwundert, denn zu Beginn des Jahres hatte es wieder Störgeräusche zwischen Petrozza und den Moskitos gegeben, nachdem der 52-Jährige seine Weiterbeschäftigung als Trainer und Sportlicher Leiter des Eishockey-Oberligisten eingeklagt hatte.

Die Trennung beim Eishockey sei mit jener beim Skaterhockey einhergegangen, erklärt Böttcher. Eine Vertragsgrundlage habe es bei den Skatern nach dem Zusammenschluss der ehemaligen Rockets mit den Moskitos ohnehin nicht gegeben. „Er hatte keinen Bezug mehr zu dem Team, es hat zwischenmenschlich einfach nicht mehr gepasst“, nennt Böttcher die Gründe für die Trennung beim Skaterhockey.

Petrozza hatte nicht zum Pokalsieg gratuliert

„Das beste Beispiel“, so Böttcher, sei gewesen, dass Petrozza der Mannschaft nach dessen Pokalsieg im vergangenen September nicht gratuliert habe. „Das haben die Spieler ja auch wahrgenommen.“ Damals hatte der Vorsitzende das Team beim Final-Four-Turnier in Iserlohn betreut. Und wer wird diese Aufgabe künftig übernehmen? „Wir haben ein klares Profil erstellt und mit verschiedenen Leuten gesprochen, aber können aktuell noch keinen finalen Vollzug melden“, sagt Böttcher zur Trainersuche.

Der ESC-Chef wäre wohl die Notlösung, falls es zu keiner Einigung kommt, bekräftigt aber, er wolle den Platz hinter der Bande schon fest mit einem Trainer besetzen. Danny Albrecht, Coach der Eishockey-Cracks der Moskitos, stehe den Skatern nicht zur Verfügung. Bis ein neuer Übungsleiter gefunden ist, werden die Kapitäne Daniel Breves und Sebastian Schneider, der mit der deutschen Nationalmannschaft im November die Europameisterschaft in Duisburg gewann, das Trainingsprogramm organisieren, so der Vorsitzende.

Gesucht wird Trainer, der die Mannschaft führt

„Die Mannschaft wünscht sich für die Zukunft einen Trainer, der regelmäßig mit ihr arbeitet und sie betreut. Du brauchst jemanden, der sie führt und motiviert, weil spielerisch sind die Jungs alle gut“, erklärt Böttcher. „Das haben die ganzen Titel in den letzten Jahren ja auch gezeigt.“ Während der über weite Strecken enttäuschenden letzten Saison hatte sich im Umfeld immer wieder die Frage aufgedrängt, ob der Erfolgshunger des alten, routinierten Personals eventuell gestillt sei. In der Bundesliga konnten sich die Moskitos erst spät den Klassenerhalt sichern, doch am Ende der Saison standen mal wieder zwei Titel – der deutsche Pokalsieg und der Europacup der Pokalsieger.

Wenn sie wollen und ihr Potenzial abrufen, dann können die Essener Hockeyskater es noch, so die Erkenntnis. Einen personellen Umbruch hat es dementsprechend auch nicht gegeben. Allein Knipser Dominic Doden, den es zu den Düsseldorf Rams zieht, und Benedikt Hüsken, der nach 15 Jahren im Essener Trikot aus privaten Gründen künftig passen muss, werden nicht mehr zum Essener Kader zählen. Dafür rücken drei Spieler aus der Reserve fest ins Bundesliga-Team auf: Erik Sparka, Leon Arnolds und Torhüter Mika Gleixner.

In der Breite besser aufstellen

„Ein Teil der Top-Reihe aus der zweiten Mannschaft kommt jetzt hoch, damit wir uns in der Breite ein bisschen besser aufstellen“, erklärt Böttcher. Und voraussichtlich wird es noch zwei weitere interne Neuzugänge geben: Fabian Lenz und Dominik Luft, die Top-Scorer der vergangenen Jahre, die aber über weite Strecken des letzten Jahres verletzungsbedingt fehlten, werden früher oder später wieder in den Kader zurückkehren, damit die „Mücken“ auch in der Bundesliga nach der zähen letzten Saison wieder Fahrt aufnehmen.

Eines kann Böttcher unabhängig von der Trainerfrage aber schon sagen: „Wir stecken uns keine hohen Ziele und wollen irgendwo um die Playoffs mitspielen.“

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