Essens Frauenfußballerinnen hielten gegen den VfL Wolfsburg die Heimpartie lange Zeit offen, am Ende stand es aber doch 0:3 gegen den Meister.

Keine Punkte, aber viel Applaus gab es für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen für eine tolle Vorstellung gegen den Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Fast 70 Minuten hielten die Gastgeberinnen die Partie dank einer kämpferischen Top-Leistung ausgeglichen. Erst als die Beine schwerer werden, schlägt der VfL drei Mal eiskalt zu.

Vor einer Rekordkulisse von 3389 Zuschauern durften sich die Essenerinnen dennoch für einen Achtungserfolg feiern lassen.„In der ersten Halbzeit haben wir das sehr gut gemacht und keine Torchance zugelassen“, lobte SGS-Trainer Markus Högner. „Trotz der Niederlage können wir auf diese Leistung aufbauen. Die Mädels haben gesehen, wie gut sie verteidigen können. Wir spielen ja nicht immer gegen Mannschaften, von dem Format von Wolfsburg.“

Bereits mit dem Anpfiff setzte die SGS ein Statement: Sie attackierte und lief den VfL mutig an. Der suchte noch nach Struktur im eigenen Spiel. Nach zehn Minuten hatte der Primus die zwar gefunden, kontrollierte die Partie aber nur da, wo es den Essenerinnen recht war: bis knapp über die Mittellinie. Wolfsburg suchte nach einer Lücke. Aber die SGS machte die Räume eng, zog mitunter Maike Berentzen und Vivien Endemann zurück, um die Gäste auf den Außenbahnen zu doppeln. VfL-Angreiferin Pajor war im Zentrum in ständige Privatduelle mit Lena Ostermeier verwickelt.

Pajor traf aus spitzem Winkel das Außennetz

Mit klarem Punktsieg für die Essenerin. Einzig nach 38 Minuten kam Pajor zum Abschluss, traf aus spitzem Winkel aber nur das Außennetz. Die SGS nervte den VfL. Und das zeigte Wirkung. Svenja Huth meckerte nach einem belanglosen Foul so lange, bis sie die gelbe Karte sah, über die sie sich später noch besonders ärgern sollte.

Offensiv kam aber auch die SGS nicht zu Torchancen. Högner baute auf die Schnelligkeit von Vivien Endemann und die Robustheit von Ramona Maier. In Ansätzen ging das auf, Abschlüsse gab es aber wie auf der Gegenseite nicht. Trotzdem ging es unter frenetischem Applaus vom Essener Publikum in die Pause.

SGS Essen ließ lange keinen Abschluss zu

Und die gute Laune hielt auch nach Wiederbeginn: Wolfsburg wurde zwar dominanter, aber die Essenerinnen ließen nach wie vor keinen Abschluss zu. Spätestens bei Jacqueline Meißner und Lena Ostermeier endeten die Angriffswellen. Gefährlich wurde es aber nach einem Freistoß des VfL, als am zweiten Pfosten nacheinander Hegering und Jonsdottir (63.) verpassten. Über eine Stunde hielt die SGS die Partie nun schon ausgeglichen.

Doch das zehrte merklich an den Kräften. Nach einem weiten Ball bekam Huth ein Eins-gegen-Eins mit Essens Ella Touon, flankte an den zweiten Pfosten, wo Beke Sterner im Luftzweikampf mit Wolfsburgs Popp chancenlos war (68.). „Da kannst du Popp dann im Fünfmeterraum nicht mehr verteidigen“, fand Högner. Der Favorit führte. Mit dem ersten Ball, den der VfL überhaupt aufs Tor brachte.

Hegering besorgte den Endstand

An der Statik des Spiels änderte das zunächst nichts. Mit einem Tor Rückstand in die Schlussphase zu gehen, war immer noch keine schlechte Aussicht für die SGS. Doch dazu kam es nicht. Denn eine Viertelstunde vor dem Ende rückte Wolfsburgs Hegering vor und spielte den Steckpass. Essens Sterner versuchte, den Ball abzufangen, legte ihn dabei aber unfreiwillig für Jonsdottir auf, die auf 2:0 stellte.

Kurz keimte aber noch einmal Hoffnung auf, als Wolfsburgs Huth für ein Foul an Maier Gelb-Rot sah (78.). Nun riskierte die SGS, kam aber nicht mehr zurück ins Spiel. Stattdessen besorgte Hegering nach einer Ecke kurz vor Schluss den 3:0-Endstand.

SGS Essen - VfL Wolfsburg 0:3 (0:0)
SGS
: Sindermann – Touon, Meißner (79. Räcke), Ostermeier, Sterner – Pfluger (86. Edwards), Piljic – Endemann, Kowalski (79. Elmazi), Berentzen (79. Baaß) – Maier.
Zuschauer: 3389.
Tore: 0:1 Popp (68.), 0:2 Jonsdottir (74.), 0:3 Hegering (87.).

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