Essen. In der 1. Regionalliga mühen sich die ETB Miners gegen die HammStars zum knappen 97:91-Heimsieg. Es gibt eine Baustelle, die zu denken gibt.
Basketball-Erstregionallist ETB Miners ist zurück in der Erfolgsspur: Der Spitzenreiter setzte sich nach der Klatsche in Haspe im Heimspiel gegen TuS 59 HammStars knapp mit 97:91 durch. Es war ein Sieg, der aber durchaus Raum für Zweifel ließ, wie stabil die Leitplanken sind, die den Kurs absichern sollen. Gerade defensiv war das nicht überzeugend, was die Essener gegen die HammStars ablieferten.
Gleich der erste Angriff der Gäste hatte den Fans am Hallo klar gemacht, dass sich der ETB würde reinkämpfen müssen in diese Partie. Schlafmützig erlaubten die Miners ein schnelles Drei-Punkte-Spiel. Weil offensiv Vieles glückte, war das erste Viertel ein munteres Scheibenschießen, das die Miners knapp für sich entscheiden konnten. Im zweiten Viertel war Hamm dann aber abgeklärter. Die Miners bekamen keinen Zugriff, vor allem nicht unter dem eigenen Korb. Von 48 Punkten, die TuS in den ersten 20 Minuten gestattet wurden, trafen die Gäste 30 in der „Drei-Sekunden-Zone“.
ETB Miners standen gegen Hamm mehrmals auf der Verliererspur
Und so standen der Gastgeber mehrmals auf der Verliererspur. 42:48 hieß es kurz vor der Pausensirene, als Ole Bongartz den vorletzten Angriff mit einem Buzzerbeater von Downtown abschließen konnte. Weil Hamm den letzten offensiven Vorstoß nicht mehr verwerten konnte, sah das 45:48 zur Pause doch deutlich freundlicher aus, als es hätte werden können.
Doch das änderte sich. Der ETB lieferte ein ganz starkes drittes Viertel ab, Youngster Ole Bongartz (9 Punkte) stellte mit einem heißen Händchen die Weichen von Downtown, zuverlässig unterstützt von Nikita Khartchenkov (19 Punkte). Echte Lichtblicke an diesem Abend, gerade Bongartz heimste ein Sonderlob ein: „Das war stark. Er hat mutig gespielt, Räume geschaffen und wichtige Würfe getroffen“, so Miners-Headcoach Lars Wendt.
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Dass eine 72:62-Führung im letzten Abschnitt binnen Minuten pulverisiert wurde, stimmt nachdenklich. Diesmal ließen die Miners zu viele freie Würfe von außen zu, Hamm traf zudem auch noch ambitionierte Versuche. „Es stimmt einfach noch nicht defensiv“, bilanzierte Wendt. „Das wird unser Thema sein und bleiben.“
Spitzenreiter ETB Miners hat etwas an Souveränität eingebüßt
Souveränität und Selbstverständnis sind ein wenig abhandengekommen. Die Miners machen sich das Leben schwer, sind abhängig von wenigen Aktionen. Milen Zahariev traf entscheidende Versuche von weit draußen, mit denen der ETB endgültig auf die Siegerstraße einbog, auch weil Devin Peterson von der Freiwurf-Linie (88,9 Prozent) eiskalt blieb.
Raphael Wilder, Sportlicher Leiter und Co-Trainer, ist eigentlich dafür bekannt, noch eine Spur grummeliger zu sein, wenn es nicht so richtig gepasst hat. Doch er gab sich versöhnlich in seiner Einschätzung: „Es ist sehr schwer, nach so einer Niederlage wie der in Haspe zu gewinnen. Das haben wir geschafft.“
So haben sie gespielt
ETB – Hamm 97:91 (45:48).
Die Viertel: 26:22, 19:26, 27:14, 25:29.
ETB: Zahariev (23/ 10 Rebounds), Peterson (22/6 Assists), Khartchenkov (19/42,9 Prozent Dreier-Quote), Selimovic (13/12 Rebounds), Bongartz (9/50 Prozent Dreier-Quote), Bungart (4), Ajagbe (4/6 Rebounds), Agyapong (1), Westerhaus (1), Mercery (1), Carney, Tauch.
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