Essen. Moskitos leisten sich peinliches 1:8 beim Schlusslicht in Krefeld. So wollen die Essener am Dienstag beim Tabellenzweiten in Hamburg reagieren.
0:2 gegen Erfurt; 2:3 gegen Krefeld; 1:5 in Diez-Limburg - und, und, und…. Die Wohnbau Moskitos haben sich in dieser Oberliga-Saison nicht nur einmal auf ganzer Linie blamiert. Wer gedacht hätte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, wird jetzt eines Besseren belehrt. Die Essener bezogen in der Rheinlandhalle beim Schlusslicht Krefelder EV 81 eine peinliche 1:8 (1:0, 0:6, 0:2)-Klatsche.
Die eigentliche Pflichtaufgabe endete in einer sportlichen Bankrotterklärung - in den letzten 14 Spielen holten die „Mücken“ magere sechs Zähler. In der Verfassung, in der sie sich in der zweiten halben Stunde in Krefeld präsentierten, sind die Moskitos Abstiegskandidat Nummer eins. „Wir stecken momentan in einem Loch, aus dem wir uns jetzt irgendwie herausholen müssen“, hadert ESC-Verteidiger Tobias Schmitz.
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Vor der komplizierten Auswärtsaufgabe am Dienstag (19.30 Uhr, Eisland Farmsen) beim Tabellenzweiten Crocodiles Hamburg, gegen den der ESC in dieser Saison bereits mit 2:8 und 1:6 untergegangen ist, stehen die Essener mehr denn je mit dem Rücken zur Wand. Das Weihnachtsfest am Westbahnhof verspricht ein bitter betrübtes zu werden. Zumal am Freitag das Derby bei den Herner EV Miners und am darauffolgenden Montag, dem zweiten Weihnachtstag, das Heimspiel gegen die Tilburg Trappers anstehen.
Wohnbau Moskitos müssen wieder ein Team werden
„Momentan ziehen nicht alle an einem Strang. Wir müssen wieder zusammenwachsen als Mannschaft“, fordert Schmitz, der die Moskitos in Krefeld nach nur 28 Sekunden in Führung brachte. Die ersten 20 Minuten seien „bombastisch“ gewesen, schwärmte Sergej Hatkevitch. „Wir können mit 4:0 oder 5:0 in die Drittelpause gehen, aber sind zu großzügig gewesen und haben Chancen verschenkt – ohne Ende“, erklärte der Moskitos-Coach.
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Auch im zweiten Abschnitt schienen die Moskitos zunächst alles im Griff zu haben, hätten erhöhen können. Doch nachdem die Gastgeber das Ergebnis gedreht hatten, war den Moskitos die Verunsicherung deutlich anzumerken. „Und dann brechen wir zusammen“, so Schmitz. Fünf Minuten dauerte es bis zum nächsten Gegentreffer, aber dann stellte der KEV innerhalb von knapp zweieinhalb Minuten von 2:1 auf 6:1 – jeder Schuss ein Treffer.
Die Moskitos zerfielen in ihre Einzelteile - keine Zuordnung, keine Gegenwehr, gar nichts. Torhüter Nils Velm traf wie schon beim 3:7 gegen die Scorpions keine Schuld. „Das ist für mich nicht akzeptabel und schwer zu erklären. Die mentale Stärke fehlt jetzt“, meinte Hatkevitch. „Das sitzt alles im Kopf. Wenn du so viele Spiele nacheinander verlierst, verlierst du auch Selbstvertrauen.“
Moskitos stehen in Hamburg vor schwerer Aufgabe
Der frustrierte Velm, der im Schlussdrittel durch Fabian Hegmann ersetzt wurde, blieb in der zweiten Pause vor der Kabine sitzen, Hatkevitch tigerte nervös im Kabinengang herum. Kapitän Stephan Kreuzmann soll drinnen klare Worte gefunden haben. Im letzten Spielabschnitt aber fanden die Moskitos nicht zurück ins Spiel und wurden phasenweise vom KEV vorgeführt.
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Was in der Teamsitzung unmittelbar nach dem Spiel besprochen wurde, wollte Hatkevitch nicht verraten. Es herrscht Redebedarf. „In der Defensive dürfen wir nicht so oft unsere Männer verlieren und im Raum stehen lassen. Da müssen wir 60 Minuten lang wachsam und immer auf der Höhe sein“, analysierte Schmitz. Schüsse blocken, hinten kompakt stehen und vorne die Chancen nutzen, das sei die Aufgabe am Dienstag, so der Verteidiger. Bis zum Hamburg-Spiel müsse man einen klaren Kopf bekommen, sagt Hatkevitch.
Alexej Dmitriev soll zu Beginn der Woche wieder ins Training einsteigen, ist für Dienstag aber voraussichtlich noch keine Option. Förderlizenz- oder Nachwuchsunterstützung werden die Moskitos nicht erhalten.
So haben sie gespielt
Krefelder EV 81 – Moskitos 8:1.
Drittel: 0:1, 6:0, 2:0.
Tore: 0:1 Schmitz (1.), 1:1 (24.), 2:1 (30.), 3:1/4:1 (36.), 5:1 (37.), 6:1 (38.), 7:1 (42.), 8:1 (54.).
Strafminuten: Essen 8 – Krefeld 6.
Zuschauer: 794.
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