Essener Oberligist unterliegt effektiven Hammer Eisbären auswärts mit 2:6. Der dezimierte Kader konnte dabei nur bedingt als Vorwand gelten.
Noch am Freitag hatte es der Eishockey-Gott gut gemeint mit den Wohnbau Moskitos. Der 2:1-Derbysieg gegen die Füchse Duisburg schien wie leichter Balsam zu wirken für die Essener Seele. Doch zwei Tage später wurden die Wunden der letzten Wochen ruckartig wieder aufgerissen. Bei den Hammer Eisbären unterlagen die „Mücken“ zum Start in die zweiten Saisonhälfte der Oberliga Nord deutlich mit 2:6 (0:1, 1:3, 1:2).
Hatte die Formkurve in den letzten vier Spielen – trotz nur fünf Punkten – zur Abwechslung zumindest mal leicht nach oben gezeigt, riss die Pleite in Hamm sie wieder nach unten. Der Rückstand auf Tabellenplatz zehn, dem Minimalziel des ESC, beträgt satte acht Punkte. „Am Ende fahren wir mit leeren Händen nach Hause, das ist absolut verdient“, resümierte Moskitos-Coach Sergej Hatkevitch.
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Schon im ersten Drittel hatten die Eisbären ein optisches Übergewicht und die besseren Tormöglichkeiten. Während die Gäste in rund dreiminütiger Überzahl nicht trafen, reichte den Hausherren eine halbe Zeigerumdrehung in erhöhter Mannstärke zur Führung. Beim 0:1 sahen die Essener nur zu, das ging zu schnell für die Moskitos. „Das erste Drittel war ausgeglichen, auch wenn wir mit dem Rückstand in die Pause gegangen sind“, fand Hatkevitch.
Pech für Moskitos-Goalie Fabian Hegmann
Im zweiten Spielabschnitt aber nahm die Partie eine Richtung – die der Eisbären. Vor dem 0:2 und 1:4 hatten die Hammer Angreifer reichlich Zeit, um sich ihren Passempfänger im Slot auszugucken, der jeweils unbewacht einschieben konnte. Von Essener Verteidigern? Keine Spur. Und als wären das nicht schon genug Probleme, rutschte Moskitos-Goalie Fabian Hegmann, bis dahin gewohnt sicher, die Scheibe durch die Beine.
Zwischenzeitlich hatte Kevin Bruijsten, der einzig verbliebene Kontingentspieler, souverän auf 1:2 verkürzt – ein Treffer, der durchaus noch hätte wichtig werden können, denn zum Ende des Mitteldrittels schenkten die Gastgeber dem ESC mit einer Matchstrafe eine fünfminütige Überzahl. „Wir dachten, wir haben noch 20 Minuten Zeit – plus dreieinhalb Minuten Überzahl. Vielleicht gelingt uns die Verkürzung“, erklärte Hatkevitch die Überlegungen in der zweiten Pause.
Mücken konnten durch Marc Zajic verkürzen
Und die „Mücken“ konnten durch Marc Zajic tatsächlich verkürzen. Doch statt mit der nächsten Großchance gleich das 3:4 nachzulegen, setzte es die „kalte Dusche“. Verteidiger Fabio Frick verlor die Scheibe in eigener Überzahl an der gegnerischen blauen Linie und ließ seinen Gegenspieler entwischen. Mit dem 2:5 war den „Mücken“ der Stachel endgültig gezogen – auch wenn sie noch einmal fünf Minuten in teilweise doppelter Überzahl spielen durften.
Während die Eisbären ihre Gelegenheiten effektiv nutzten, ließen die Moskitos, so Hatkevitch, „viele Chancen“ liegen. Und die Gründe dafür lagen auf der Hand: Neben dem gesperrten Niederländer Mitch Bruijsten musste in Alexej Dmitriev auch der zweite Essener Top-Scorer verletzt mit Beschwerden im Schulter-, Nacken- und Rückenbereich passen. Dafür stand neben Toni Heinrich und Goalie Mike Müller in Rune-Merlin Raab ein dritter Spieler aus der U20 im Kader.
Freitag kommt Spitzenreiter Hannover
Als Vorwand für die Niederlage konnte die komplizierte Personalsituation aber nur bedingt gelten, denn bei den Eisbären stand noch ein Spieler weniger auf dem Aufstellungsbogen. Zu Beginn der Woche wollen die Moskitos, so der Plan, einen Ersatz für den abgewanderten US-Amerikaner Sam Coatta präsentieren. „Wenn wir jetzt einen Spieler holen, muss der sitzen und funktionieren“, erklärt Moskitos-Chef Thomas Böttcher.
Weiter geht es für den ESC erst am Freitag (19.30 Uhr, Westbahnhof) gegen den Spitzenreiter Hannover Scorpions, bevor es am Sonntag (17.15 Uhr, Rheinlandhalle) zum Schlusslicht Krefelder EV 81 geht.
Hammer Eisbären – Moskitos 6:2.
Drittel: 1:0, 3:1, 2:1.
Tore: 1:0 (6.), 2:0 (31.), 2:1 K. Bruijsten (34.), 3:1 (37.), 4:1 (38.), 4:2 Zajic (41.), 5:2 (44.), 6:2 (54.).
Strafminuten: Essen 9 – Hamm 42.
Zuschauer: 632.
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