Duisburg. Bundesligist SGS Essen gewinnt Ruhrderby beim MSV Duisburg mit 6:0. Trainer Markus Högner wechselt zur Pause die entscheidende Spielerin ein.
Die SGS Essen überwintert in der Frauenfußball-Bundesliga frei von Sorgen. Durch den 6:0-Sieg im Ruhrderby beim MSV Duisburg hat die Elf von Trainer Markus Högner den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf komfortable sieben Punkte ausgebaut.
Eine frühe Führung verwalteten die Gäste zunächst genügsam, ehe sie in Halbzeit zwei angeführt von Doppelpackerin Vivien Endemann wie entfesselt aufspielten und den MSV dank des Kantersiegs in der Tabelle überflügelten.„Ich bin überglücklich, dass sich die Mannschaft heute belohnt hat und uns so ein Jahresabschluss gelungen ist“, freute sich SGS-Trainer Högner. „Wir hatten heute sechs 19-Jährige in der Startelf. Das ist mal ein Statement. Der Sieg wird uns viel Selbstvertrauen geben.“ Ein Sonderlob gab es für Endemann: „Es ist super, wenn du so eine Spielerin von der Bank bringen kannst. Sie war unser Trumpf-Ass und hat in der zweiten Halbzeit richtig Alarm gemacht.“
SGS Essen geht durch Ex-Duisburgerin Debitzki in Führung
Die erste begann gemächlich. Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Gäste die Initiative. Klare Abschlüsse gab es nicht, dafür aber zwei Ecken innerhalb weniger Minuten. Und die zweite sorgte für die frühe Führung: Natasha Kowalski brachte den Ball herein, Beke Sterner kam nicht richtig hin, doch MSV-Spielerin Flach brachte die Kugel gefährlich vor das eigene Tor, wo ausgerechnet die Ex-Duisburgerin Julia Debitzki lauerte: 1:0 (11.).
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Der Partie war damit erst einmal der Stecker gezogen. Den Gastgeberinnen merkte man an, dass sie nicht bereit waren, die eigene Grundordnung aufzulösen, um Druck auf die Essenerinnen auszuüben. Und die SGS sah angesichts der Führung nicht die Notwendigkeit, mit aller Macht nachlegen zu müssen. Eine ereignisarme erste Hälfte war die Folge, in der die Ballbesitzphasen beider Mannschaften immer wieder wechselten. Eine Halbchance gab es noch auf beiden Seiten, die im Ansatz verpuffte.
Doch der zweite Durchgang wusste dafür zu entschädigen. Vorausgesetzt man hielt es mit den Gästen. Denn die kamen wie verwandelt aus der Kabine und bauten plötzlich mächtig Druck auf. Die Folge: Flach servierte der Essenerin Kowalski den Ball, die frei auf das Duisburger Tor zulief, den Ball dort aber nicht unterbrachte. MSV-Torfrau Mahmutovic parierte stark (48.). Schönebeck machte weiter: Ella Touon schickte Berentzen, die allen davonlief, aber zu zentral abschloss (55.).
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Einwechselung von Endemann war der entscheidende Schachzug
Ein Tor Vorsprung war für die SGS zu diesem Zeitpunkt deutlich zu wenig. Aber sie mussten sich über die ausgelassenen Chancen nicht lange ärgern, denn bei der nächsten klappte es: Die eingewechselte Vivien Endemann spielte ihre Schnelligkeit aus und hämmerte den Ball am Ende einer tollen Einzelaktion humorlos unter die Latte: 0:2 (68.). Trainer Högner durfte sich auf die Schulter klopfen: Die Hereinnahme von Endemann war spielentscheidend.
Denn bei der SGS platzte jetzt der Knoten: Endemann nahm erneut Tempo auf, bediente Kowalski, und die stellte auf 3:0. Doch die Gäste hatten noch nicht genug, während sich beim MSV Auflösungserscheinungen bemerkbar machten. Ramona Maier setzte sich robust durch und markierte das 4:0. Nur fünf Minuten lagen zwischen dem zweiten und vierten Treffer. Duisburg sehnte sich längst den Schlusspfiff herbei, doch die SGS war auf den Geschmack gekommen: Nach feiner Vorarbeit von Antonia Baaß legte Maria Edwards das 5:0 nach. Den Schlusspunkt setzte Endemann. Zwei Tore, eine Vorlage waren das beachtliche Arbeitszeugnis der Angreiferin nach 45 Minuten.
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So haben sie gespielt
MSV Duisburg - SGS 0:6 (0:1).
SGS: Winkler – Touon, Ostermeier, Meißner, Sterner – Debitzki (79. Rieke), Piljic – Elmazi (46. Endemann), Kowalski (79. Pfluger), Berentzen (63. Baaß) – Maier (79. Edwards).
Tore: 0:1 Debitzki (11.), 0:2 Endemann (68.), 0:3 Kowalski (71.), 0:4 Maier (73.), 0:5 Edwards (81.), 0:6 Endemann (87.).
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