Nach dem Doppelspieltag haben die Essener die Tabellenspitze erobert, da der große Konkurrent Citybasket Recklinghausen gleich zweimal patzte.

Es hätte kaum besser laufen können an diesem Doppelspieltag: Basketball-Erstregionalligist ETB Miners hat mit dem 78:66 über die Hertener Löwen und dem 92:67 in Aachen die Tabellenspitze übernommen, mit einem Sieg Vorsprung vor Recklinghausen (Citybasket musste an diesem Wochenende nicht nur die erste, sondern gleich die ersten beiden Niederlagen einstecken), Herten und Wulfen.

In Essen nimmt man dies natürlich hocherfreut zur Kenntnis, und verbindet dies mit dem Anspruch, den „Platz an der Sonne“ nicht mehr aufgeben zu wollen. „Es ist schön, da zu stehen, wo wir am Ende stehen wollen“, so Headcoach Lars Wendt. „Wir wollen ohne den Blick in den Rückspiegel einfach weiter nach vorne fahren.“

Nach dem Sieg vor toller Kulisse am Freitagabend über Herten hatten sich die Miner beim Aufsteiger Aachen zunächst (fast) erwartungsgemäß schwer getan. Die erste Halbzeit war eine der Nachlässigkeiten, auch in der Defense, die gegen Herten noch das Prunkstück gewesen war. Beispiel: Tim Schönborn, auf den man hatte aufpassen wollen, schaltete und waltete nach Belieben, erzielte in den ersten beiden Vierteln satte 20 Punkte. „Das haben wir dann insgesamt in der zweiten Halbzeit deutlich besser gelöst“, so Wendt.

Um bei Tim Schönborn zu bleiben: Ihm waren fortan nur noch sechs weitere Punkte gestattet. Die Miners hatten nun alles im Griff, fuhren einen am Ende souveränen wie klaren Erfolg nach Hause.

ETB profitiert von enormer Tiefe

Es wurde zuletzt immer deutlicher: Der ETB profitiert von einer enormen Tiefe, oft scoren alle eingesetzten Spieler. In Aachen war das zwar nicht der Fall (Michael Agyapong, von Lars Wendt nach dem Herten-Spiel gelobt, war früh in Foultrouble, Yannick Tauch assistierte immerhin dreimal), dafür trug sich nun auch Ole Bongartz zur Freude aller Beteiligten in die Schützenliste ein. Ein so tief besetzter Kader bietet viele Vorteile, wenn denn auch die Leistungsträger immer mehr in ihre Rollen finden.

Dass dies bis dato nicht immer der Fall war und ist – nun, Headcoach Wendt wird weiter daran arbeiten. Milen Zahariev beispielsweise ist defensiv enorm fleißig, wurde aber natürlich für mehr geholt. „Er muss nicht unser Topscorer sein, ein bisschen Konstanz wäre aber natürlich schön, da arbeiten wir dran.“ In Aachen lieferte Zahariev vor den Augen seiner Familie eine gute zweite Halbzeit ab.

Starker Auftritt von Dzemal Selimovic

Stark war der Auftritt von Dzemal Selimovic, der neben seinen Reboundqualitäten diesmal auch den Ball durch die Reuse zu drücken wusste. Das Ergebnis: 18 Punkte. Lars Wendt: „Auswärts hat er das schon öfter gezeigt, ich würde ihm und uns wünschen, dass er sich da auch mal vor heimischem Publikum für feiern lassen kann.“

Vielleicht ja schon am kommenden Samstag – dann treffen die Miners um 19.30 Uhr am Hallo auf die Reserve der Telekom Baskets Bonn.

Aachen – Miners 67:92 (37:44). Die Viertel: 19:26, 18:18, 17:27, 13:21. Miners: Peterson (26), Selimovic (18), Zahariev (12), Khartchenkov (10), Carney (9), Bungart (5), Özmeral (4), Ajagbe (3), Westerhaus (3), Bongartz (2), Agyapong, Tauch.

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