Essen. SGS Essen hat mit zweitem Dreier der Saison wieder etwas mehr Luft im Abstiegskampf. So lief die Partie im Kellduell an der Hafenstraße.
Die SGS Essen landet in der Frauenfußball-Bundesliga einen Befreiungsschlag: Gegen Schlusslicht Turbine Potsdam erarbeitet sich die Elf von Trainer Markus Högner nach zuletzt vier Niederlagen in Serien einen verdienten 2:1-Sieg. Mit nunmehr sechs Punkten auf dem Konto hat Schönebeck vorerst etwas mehr Luft im Abstiegskampf.
Dafür mussten die Essenerinnen in der hektischen Schlussphase aber noch ordentlich zittern. Doch umso größer war die Freude beim Abpfiff. Wie die Ersatzspielerinnen und Betreuer den Rasen stürmten, hatte schon etwas von einem Pokalspiel. „Heute wusste jede Spielerin, worum es geht“, sagte SGS-Trainer Högner. „Wir hatten nach dem 0:6 in Leverkusen eine extrem schwierige Woche, aber wir haben uns aufgerappelt. Ich bin froh, heute gewonnen zu haben.“
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Eine gute Reaktion zeigte seine Elf von Beginn an. Laureta Elmazi setzte nach fünf Minuten eine erste Duftmarke. Doch ihr Schuss strich knapp über die Querlatte. Die Gäste wagten dann auch den ersten Vorstoß, doch gemeinsam fingen Elmazi und Anja Pfluger den Konter ab. Die SGS schaltete nach Ballgewinn sofort um: Ein weiter Pass von Beke Sterner erreichte Angreiferin Ramona Maier, die erst ihrer Gegenspieler enteilte, dann Turbine-Torfrau Fischer umkurvte und locker zur frühen Führung einschob (11.). Es war das erste Tor für Maier im SGS-Trikot, und es glich einer Befreiung. Für sie und für die SGS.
SGS Essen wirkt nach 1:0-Führung auch nicht richtig mutig
Potsdam musste jetzt kommen, die Gastgeberinnen begaben sich in Lauerstellung. Und das Publikum erkannte, warum die Brandenburgerinnen das Liga-Schlusslicht sind: Nach 14 Abgängen fehlt es merklich an Qualität. Denn ganz sattelfest wirkte die Essener Defensive nicht immer. Auch wenn Lena Ostermeier und Jacqueline Meißner mit ihrer Erfahrung der Abwehr Stabilität gaben. Insgesamt wirkten die Gäste stark verunsichert, wobei Interimstrainer Dirk Heinrichs mit seinen abfälligen Gesten gegenüber seinem eigenen Team keine Hilfe war.
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Allerdings war der Auftritt der SGS auch nicht so richtig mutig. Die Essenerinnen mussten mit der Führung im Rücken aber auch nicht mehr riskieren. So blieb die erste Hälfte arm an Höhepunkten. Einen aber gab es noch in der Schlussphase: Essens Vivien Endemann nahm auf dem Flügel Tempo auf und spielte flach auf die eingelaufene Elmazi, doch Potsdams Torfrau Fischer verhinderte Sekunden vor dem Pausenpfiff den zweiten Gegentreffer.
Gastgeberinnen erzielen zum richtigen Zeitpunkt das 2:0
Das Ergebnis blieb knapp und war der SGS spätestens kurz nach Wiederanpfiff eine Warnung: Potsdams Barrett steckte durch auf Selimhodzic und netzte ein. Doch die Fahne der Assistentin ging hoch: Abseits. Glück für die SGS (46.). Aber die Essenerinnen zeigten eine Reaktion und setzten die Gäste wieder unter Druck. Ella Touon trat eine Ecke, die über Umwege am kurzen Pfosten landete, wo Endemann den Ball über die Linie stocherte: 2:0 (50.). Es schien, als wäre die Entscheidung vorzeitig gefallen. „Der Zeitpunkt war top. Da hofft man als Trainer, dass das der Mannschaft Sicherheit gibt“, so Högner.
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Gab es aber nicht: Nach einem Eckstoß kam Wiankowska frei zum Kopfball, und da war er gefallen, der Anschlusstreffer (68.). Die Gastgeberinnen zeigten nun zusehends Nerven, während Turbine jetzt richtig angespornt war. Nach einer weiteren Ecke hätte Barrett fast ausgeglichen, ihr Kopfball landete aber auf dem Tornetz (74.). Schönebeck wackelte. Und es wurde immer hektischer. Potsdam probierte alles - und bekam die letzte Chance zum Ausgleich: Doch SGS-Torfrau Sophia Winkler parierte den Abschluss von Barrett (85.) und hielt der SGS damit den zweiten Heimsieg fest. Durchschnaufen und jubeln.
So haben sie gespielt
SGS Essen - Turbine Potsdam 2:1 (1:0).
SGS: Winkler – Touon, Ostermeier, Meißner, Sterner – Pfluger, Debitzki (80. Räcke) – Elmazi (66. Berentzen), Kowalski, Endemann – Maier (86. Edwards).
Zuschauer: 1102.
Tore: 1:0 Maier (11.), 2:0 Endemann (50.), 2:1 Wiankowska (68.).
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