Nach der 0:6-Klatsche wird die Lage in der Bundesliga für die Essenerinnen immer unbequemer, da die Konkurrenz gepunktet hat.
Bayer Leverkusen - Essen 6:0 (2:0). Es wird immer unbequemer in der Frauenfußball-Bundesliga für die SGS Essen. Während die Konkurrenz im Abstiegskampf punktet, kassierte Schönebeck in Leverkusen bereits die fünfte Pleite im sechsten Spiel. Und mehr noch: Es war eine Klatsche, denn die Essenerinnen kamen mit 0:6 unter die Räder und bleiben auswärts den Nachweis der Erstligatauglichkeit weiter schuldig.
Caroline Siems entschied die Partie mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause. Danach gab es ein Schützenfest. „Ich bin heute sehr enttäuscht von meiner Mannschaft“, erklärte ein sichtlich geknickter SGS-Trainer Markus Högner. „Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Uns ist nicht viel gelungen. Leverkusen dagegen hat es richtig gut gemacht. Gerade nach der Führung. Darauf hatten wir keine Antwort.“
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Die SGS startete verhalten, überließ dem Gegner den Ball und zog sich in die eigene Hälfte zurück. Nach einer Viertelstunde sorgte Leverkusen erstmals für Gefahr: Senß setzte sich auf links durch und SGS-Torfrau Sophia Winkler patzte zunächst bei ihrer flachen Hereingabe. Doch Leverkusens Siems spielte Arfaoui nicht ideal an, sodass Winkler ihren Lapsus selbst wieder ausbügelte und eine Riesenchance vereitelte.
Essens Torfrau Winkler stand im Mittelpunkt
Auch beim nächsten Angriff der Werkself stand Essens Torfrau im Mittelpunkt: Kögel spielte einen weiten Ball auf Baijings. Die herauseilende Winkler machte die Situation erst richtig scharf. Baijings bekam den Ball aus spitzem Winkel aber nicht im SGS-Tor unter (24.). Allmählich wagten sich dann auch die Gäste etwas aus der Deckung vor, der Abschluss von Ramona Maier war aber kein Problem für Bayer-Torfrau Repohl (27.).
Eine Minute später wäre die Prüfung deutlich schwieriger geworden. Maier luchste der zögerlichen Turanyi den Ball ab und war durch, aber Schiedsrichterin Kathrin Heimann erkannte ein Foul. Eine sehr kleinliche Entscheidung, die nicht im Verhältnis zur sonstigen Zweikampfbewertung stand. Ärgerlich für die Essenerinnen, denn anschließend kippte die Partie. Kögel spielte im Mittelfeld einen guten Diagonalball auf Siems, die alleine auf das Essener Tor zusteuerte und lässig einschob: 1:0.
Ein Eckball der Essenerinnen geriet zum Bumerang
Aber dabei blieb es nicht: Schönebeck wagte sich vor und holte einen Eckball raus, der aber zum Bumerang geriet. Arfoaui führte die Kugel durchs Mittelfeld und hatte das Auge für die freie Siems, die mit einem Schlenzer an die Unterkante der Latte ihren Doppelpack schnürte und auf 2:0 stellte. „Damit waren wir praktisch K.o. In der Halbzeit habe ich noch einmal versucht, die Mädels aufzubauen. Ich bin dabei etwas lauter geworden“, sagte Högner.
Die Hoffnung auf eine Aufholjagd machten die Gastgeberinnen direkt nach Wiederanpfiff zunichte: Baijings zog ab, SGS-Torfrau Winkler ließ den Ball prallen und Arfaoui erhöhte auf 3:0 (50.). Leverkusen machte weiter – mit Hilfe der Essenerinnen: Diesmal sah Maike Berentzen unglücklich aus, die im eigenen Strafraum den Ball nicht richtig traf. Emmerling war frei: 4:0 (53.). Gegen die SGS zu treffen, ging an diesem Nachmittag viel zu leicht.
SGS bemühte sich vergeblich um Ergebniskosmetik
Die SGS bemühte sich um Ergebniskosmetik, doch Berentzen scheiterte aus spitzem Winkel an Leverkusens Torfrau Repohl (61.) und Viven Endemann an Schiedsrichterin Heimann, die keinen Elfmeter pfiff, als Turanyi sie zu Fall brachte (63.). Stattdessen klingelte es auf der Gegenseite, weil Kögel einen Pass von SGS-Torfrau Winkler abfing und das 5:0 machte. Das sechste legte sie fünf Minuten später nach.
SGS: Winkler – Touon (60. Edwards), Räcke, Meißner, Sterner – Pfluger (46. Elmazi), Ostermeier (86. Kowalski)– Endemann, Rieke (70. Debitzki), Berentzen – Maier.
Tore: 1:0 Siems (41.), 2:0 Siems (43.), 3:0 Arfaoui (50.), 4:0 Emmerling (53.), 5:0 Kögel (66.), 6:0 Kögel (71.).