Aber in der Bundesliga lässt der erste Treffer im Trikot der SGS Essen noch auf sich warten. In Leverkusen bietet sich die nächste Gelegenheit.
In der 2. Liga hat Ramona Maier in der Vorsaison alles kurz und klein geschossen. Auf 25 Treffer brachte es die Angreiferin in 26 Partien. Eine starke Ausbeute, zumal sie sich mit dem FC Ingolstadt in der unteren Tabellenhälfte wiederfand. Ihre Leistungen haben sie bei der SGS Essen genau beobachtet und Maier im Sommer an die Ardelhütte geholt. Und auch im Oberhaus ist die Torjägerin nach einer kleinen Anlaufphase nun angekommen. Auch wenn der erste Treffer noch auf sich warten lässt. Gegen Hoffenheim (2:3) stand sie erstmals in der Startelf.
Maier bringt Durchsetzungsvermögen mit
Als einzige Sturmspitze hat sich die Hintermannschaft der TSG ordentlich aufgemischt und war auch an der Entstehung des zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleichs beteiligt. Was bereits auffällt: Maier ist ein Spielertyp, der bei der SGS wohl einmalig ist. Schnell ist die 26-Jährige wie einige andere. Aber sie bringt ein anderes Durchsetzungsvermögen, eine andere Körperlichkeit mit und erinnert damit ein wenig an die Rekordtorschützin Charline Hartmann. Nur eben mit ein paar Stundenkilometern mehr auf dem Tacho. Und mit ihrer Dynamik und positiven Art kann sie eine Mannschaft mitreißen.
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In Essen fühlt sich Maier bereits wohl. Sowohl in der Stadt als auch bei der SGS. „Ich bin sehr herzlich empfangen worden und habe mich seit Juli ganz gut eingelebt“, sagt die gebürtige Bayerin, für die auch das Ruhrgebiet eine ganz neue Erfahrung ist. „Ich war vor der Unterschrift einmal hier, um mir das Stadion und die Trainingsanlagen anzuschauen. Aber gesehen habe ich von Essen da noch nicht viel.“ An das Stadtleben musste sich die Torjägerin dann erst gewöhnen. „Angeblich soll es hier sehr grün sein“, lacht sie. Für jemanden, der in ursprünglich aus Erding kommt, ist das wohl relativ. „Aufgewachsen bin ich praktisch tief im Wald. Aber ich komme auch hier sehr gut zurecht.“
Gegen Hoffenheim erstmals in der Startelf
Etwas Zeit zur Eingewöhnung brauchte es dann aber auch auf dem Rasen. „Das Spieltempo ist viel höher als in der zweiten Liga“, erklärt sie. „Da musste ich erst reinwachsen und mich anpassen.“ Nach drei Kurzeinsätzen durfte sie dann gegen Hoffenheim erstmals starten. „Ein paar gute Situationen hatte ich schon. Aber es gibt noch Luft nach oben.“ Vor allem technisch möchte sie sich noch weiterentwickeln. Auch im Abschluss war sie bisher noch glücklos.
Für die neue Herausforderung bei der SGS hat Maier einiges in Kauf genommen. Nicht nur, weil sie fernab der Heimat ist. Auch beruflich steckte sie zurück. Denn Maier ist Polizeibeamtin und hat in Bayern im Streifendienst gearbeitet. „Für das Abenteuer Bundesliga mit der SGS habe ich mich beurlauben lassen. Damit liegt jetzt erst einmal mein voller Fokus auf dem Fußball.“ Der Reiz, nach der fulminanten Saison in Ingolstadt auch in der Eliteliga auf Torejagd zu gehen, war eben gewaltig. Am Sonntag (16 Uhr) bietet sich in Leverkusen die nächste Möglichkeit, den Knoten platzen zu lassen.
Leverkusen mit drei Niederlagen in Folge
Aber das ist nicht alles: „Gegen Hoffenheim haben wir trotz der Niederlage eine tolle Teamleistung gezeigt. Wenn wir daran anknüpfen, können wir auch drei Punkte mitnehmen.“ Leverkusen sei zwar eine „spielstarke Mannschaft“, doch aktuell nicht in der besten Phase.
Zuletzt kassierte die Werkself drei Niederlagen in Folge, darunter das überraschende 0:1 gegen Aufsteiger Meppen. Somit liegen die Essenerinnen nur drei Punkte hinter den Gastgeberinnen und könnten mit einem Sieg den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle herstellen.