Am Mittwoch im Heimspiel gegen Erstliga-Absteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke. Der Trainer der Gäste ist in Essen ein alter Bekannter.

Den Saisonstart hat sich Handball-Zweitligist Tusem Essen sicher anders vorgestellt. Natürlich war allen auf der Margarethenhöhe bewusst, dass es Zeit brauchen würde, um sich nach dem personellen Umbruch zu finden. Neuer Trainer, neue junge Spieler, die viel Potenzial besitzen, aber noch nicht ausgereift sind. Fünf Niederlagen in Folge haben die Essener in der Bilanz, das ist schon schwere Kost, die man erst einmal verdauen muss.

Allerdings war der Spielplan auch kein Entspannungsprogramm. Tusem hat bereits gegen fünf Teams gespielt, die aktuell unter den ersten Sieben stehen. Und die nächste schwere Aufgabe steht bevor, wenn am Mittwoch der Erstliga-Absteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke am Hallo aufläuft (Anwurf: 19.30 Uhr).

Angesichts der Negativserie könnte man meinen, dass es noch gewaltig holpert bei den Gastgebern. Doch so ist es gar nicht mal. Das Team von Trainer Michael Hegemann hat schon beachtliche Auftritte hingelegt, wie eben beim jüngsten 29:30 in Balingen. Nur es fehlt halt noch Konstanz und Stabilität. „Aber es war wieder ein Schritt nach vorn“, sagt Hegemann. Und ja, er habe mehr positive Dinge gesehen als negative. Darauf lässt sich aufbauen und es wird allmählich Zeit für einen Heimerfolg.

TuS N-Lübbecke will zurück ins Oberhaus

Doch TuS N-Lübbecke ist stark besetzt und will zurück ins Oberhaus. Das wird eine harte Nuss. Mit 12:4 Punkten lauern die Gäste auf Rang fünf, die Aufstiegsplätze vor Augen. Und dass sie auswärts punkten können, haben sie mit dem 37:29 beim TV Hüttenberg eindrucksvoll bewiesen.„Natürlich herrscht auch ein bisschen Verunsicherung“, räumt Herbert Stauber, Sportlicher Leitern beim Tusem, ein. „Ist doch klar, wenn man fünfmal in Folge verliert und dann auch noch so knapp wie in Balingen. Aber wir haben genug Qualität in der Mannschaft, da mache ich mir keine Sorgen.“

Trainer der Gäste ist Michael Haaß. Die etwas älteren Fans in der Tusem-Familie wissen mit diesem Namen sehr wohl noch etwas anzufangen. Der 38-Jährige ist gebürtiger Essener, kam 1993 auf die Margarethenhöhe und schaffte dort als Jungspund den Einstieg in den Bundesliga-Handball. Haaß gehörte 2005 zum Aufgebot, als der Tusem mit dem Gewinn des EHF-Pokals seinen letzten ganz großen sportlichen Auftritt hatte.

Einsatzzeiten bei der WM 2007

Wenig später wurde er Nationalspieler und hatte auch Einsatzzeiten 2007, als die Deutschen den WM-Titel gewannen. Anders als „Hege“, der zwar ebenfalls Weltmeister wurde, aber ohne eine Spielminute. Und noch ein bekannter Name taucht im Aufgebot der Ostwestfalen auf. Linksaußen Tom Skroblien bestritt von 2017 an drei Zweitliga-Spielzeiten für den Tusem, wechselte dann nach Lübbecke, wo er ebenfalls als Leistungsträger geschätzt wird und eben erst seinen Vertrag bis 2025 verlängert hat.

Skroblien ist nach acht Spieltagen mit 56 Toren die Nummer drei in der Zweitliga-Torjägerliste - sicher vom Siebenmeterstrich und fast perfekt beim Tempogegenstoß. Damit sollte dem Tusem klar sein, dass er am Mittwoch Ballverluste tunlichst vermeiden sollte.

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