Beim 2:3 gegen die TSG Hoffenheim war das Högner-Team lange Zeit dem Sieg näher als die Gäste. Aber die TSG setzte am Ende den Lucky Punch.
Es war die vierte Niederlage, die die SGS Essen in dieser Saison kassierte. Doch die nach dem 2:3 der Bundesliga-Fußballerinnen gegen Hoffenheim war anders als die vorigen. Denn sie war unverdient. Schönebeck zeigte eine deutliche Leistungssteigerung, kam gegen den Favoriten zwei Mal nach einem Rückstand zurück und war im zweiten Durchgang dem Siegtreffer näher als die TSG.
Doch die schlug im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt zu. Trost konnte den Essenerinnen für eine aufopferungsvolle Leistung nur das Publikum spenden, das sie mit viel Applaus verabschiedete.„Ich musste alle erstmal aufrichten. Die Enttäuschung war riesig“, erklärte SGS-Trainer Markus Högner. „Wir hatten hier mindestens einen Punkt verdient, weil wir es heute richtig gut gemacht haben.“
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Priorität bei der SGS hatte zwar von Beginn an die defensive Stabilität, aber auch nach vorne hatten die Essenerinnen einen klaren Plan: Ramona Maier mischte die TSG-Hintermannschaft auf, Antonia Baaß und Vivien Endemann sollten mit Tempo nachrücken. In der vierten Minute gab es einen kleinen Vorgeschmack, auch wenn Baaß das lange Eck verfehlte. Schönebeck war im Spiel und bot dem Favoriten die Stirn. Doch auch die Gäste hatten ihre Offensiv-Strategie.
Hickelsberger-Füller traf ins Kreuzeck
Aus vorderster Reihe ließ sich eine Spielerin ins Mittelfeld fallen und zog so eine Essenerin aus der Viererkette. Hoffenheims Hagel und Hartig lauerten darauf, um in die entstandene Lücke vorzustoßen. Genauso lief es in der 14. Minute. Essens Ella Touon versuchte das Loch in der Mitte zu stopfen, dafür entstand rechts ein neues für Hickelsberger-Füller, die ins Kreuzeck traf: 0:1.
Gedanken um eine taktische Neuausrichtung musste sich SGS-Trainer Högner nicht machen. Denn seine Mannschaft schlug postwendend zurück: Endemann trieb den Ball nach vorne, sah die aufgerückte Katharina Piljic, die nicht weniger sehenswert den Ausgleich markierte (15.). „Katha hat heute ein unfassbares Spiel gemacht“, lobte Högner. Das Spiel beruhigte sich. Eine gute Nachricht für die SGS.
Beke Sterner verlor das Kopfballduell vor dem 1:2
Hoffenheim suchte zwar, fand aber keine Lücke in der Essener Hintermannschaft. Erst in der Endphase der ersten Hälfte kam wieder Torgefahr auf, aber Hagel verzog knapp (38.). Es war die einzige Torchance der TSG, die nicht zu einem Tor führte. Da noch eine folgte, geriet die SGS kurz vor der Pause erneut in Rückstand: Ella Touon und Lena Ostermeier konnten die Flanke nicht verhindern. Beke Sterner verlor das Kopfballduell gegen Memeti: 1:2. „Das war vermeidbar. Trotzdem habe ich in der Pause gesagt, heute ist was drin“, bemerkte Högner.
Und das bekam die TSG zu spüren: Maike Berentzen steckte durch zu Maier, die den Ball aber in aussichtsreicher Position nicht richtig traf (49.). Die SGS probierte es weiter: Endemann nahm auf dem Flügel Tempo auf, legte ab auf Maier, die aber erneut zu überhastet abschloss (56.). Die Angreiferin war eine Belebung im SGS-Spiel. Auch an der nächsten Szene war sie beteiligt, als sie den Ball am Sechzehner sicherte, Piljic bediente Berentzen und diesmal war er drin: 2:2 (63.).
Die SGS glaubte weiter an sich
Die SGS glaubte weiter an sich und war dem dritten Treffer näher als die Gäste: Rieke chippte auf Maier, die bei ihrer Direktabnahme das Tor knapp verfehlte (72.). Wie aus dem Nichts setzte am Ende aber doch Hoffenheim den Lucky Punch. Die Gäste konnten mit Tempo auf die Essener Abwehr zulaufen, Corley kreuzte und bekam den Ball im richtigen Moment. Abermals war Torfrau Winkler ohne Abwehrchance - und die SGS geschlagen.
SGS - Hoffenheim 2:3 (1:2).
SGS: Winkler – Touon, Räcke, Ostermeier, Sterner – Pfluger, Piljic – Endemann (70. Kowalski), Rieke, Baaß (33. Berentzen) – Maier (81. Edwards).
Zuschauer: 1402.
Tore: 0:1 Hickelsberger-Füller (14.), 1:1 Piljic (15.), 1:2 Memeti (45.), 2:2 Berentzen (63.), 2:3 Corley (88.).