Essen. Essener Frauenfußball-Bundesligist SGS Essen verliert gegen Eintracht Frankfurt mit 0:4. Worüber sich Trainer Markus Högner besonders ärgert.
Die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt feierten den Auswärtssieg im Stadion an der Hafenstraße ausgelassen mit den zahlreich mitgereisten Anhängern, während die SGS Essen enttäuscht vom Platz schlich. Die früh dezimierten Gastgeberinnen hatte sich nach Kräften gewehrt, aber sie zeigten eine insgesamt zu schwache Leistung, um gegen die favorisierten Frankfurterinnen bestehen zu können. Am Ende verlor der Essener Frauenfußball-Bundesligist vor einer tollen Kulisse von 2213 Zuschauern verdient mit 0:4 (0:2). Es ist die dritte deutliche Niederlage im vierten Saisonspiel.
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„Es gilt für uns herauszufinden, warum die Mannschaft gerade in den ersten Minuten schwer ins Spiel findet. Wir müssen mit den Spielerinnen klar analysieren, woran es liegt, damit wir uns in der nächsten Woche gegen Hoffenheim anders präsentieren“, resümierte SGS-Coach Markus Högner, für dessen Team es schon nach drei Minuten die kalte Dusche setzte, denn die Gäste gingen mit ihrem ersten Angriff in Führung.
SGS Essen verschläft gegen Frankfurt erneut Anfangsphase
Die Freistoßflanke der Frankfurterin Barbara Dunst streichelte noch die Stirn von Camilla Küver, ehe der Ball über SGS-Torhüterin Sophia Winkler hinweg ins Tor flog. „Ich bin richtig sauer, weil es uns wieder nicht gelungen ist, wach in die Partie zu kommen“, haderte Högner, nachdem die SGS bereits in der Vorwoche bei der 2:5-Klatsche in Freiburg früh in Rückstand geraten war. „So bist du im Grunde genommen schon wieder nach zweieinhalb Minuten in der Bringschuld.“
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In den ersten 20, 25 Minuten habe seine Mannschaft keinen Zugriff bekommen. „Wir wollten Frankfurt mutig vorne attackieren, das ist uns nicht gelungen“, so Högner. Nach etwas mehr als einer halben Stunde folgte der zweite Schock für die SGS: Kapitänin Jacqueline Meißner brachte an der Strafraumgrenze die Ex-Essenerin Nicole Anyomi zu Fall, die frei durch gewesen wäre. Das bedeutete Rot für Meißner. Und es kam noch dicker für die SGS. Der Freistoß von Eintracht-Kapitänin Tanja Pawollek landete in der Torwartecke zum 0:2 – die Vorentscheidung für Högner.
„Auch dieser Freistoß muss nicht unbedingt reingehen“, so der Coach, der nach dem Platzverweis auf eine Fünferkette umstellte. Gerade nach der Halbzeitpause habe seine Mannschaft das ganz gut gelöst. Die SGS tauchte nach dem Wechsel zwei Mal im Strafraum auf: Nina Räcke verpasste es, den Ball aus der Luft aus kurzer Distanz aufs Tor zu bringen und Antonia Baaß wählte statt selbst zu schießen die flache Hereingabe, die keinen Abnehmer fand.
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Frankfurt kontrollierte das Geschehen und spielte souverän
Frankfurt kontrollierte das Geschehen, hatte deutlich mehr Ballbesitz. Die SGS konnte kaum für Entlastung sorgen und tauchte nur noch selten in der gegnerischen Hälfte auf. „Es ist klar und da muss man der Realität in die Augen blicken, dass es dann so eine Top-Mannschaft wie Frankfurt mit so vielen Nationalspielerinnen ruhig und locker runterspielt“, erklärte Högner.
Das vermeintliche Frankfurter Tor zum 3:0 von Anyomi wurde noch wegen Abseits zurückgepfiffen, doch die eingewechselte Shekiera Martinez sorgte mit ihrem Doppelpack für einen deutlichen 4:0-Enstand. „Wenn Frankfurt in der ein oder anderen Situation noch konsequenter oder präziser gewesen wäre, hätte auch noch das ein oder andere Tor mehr fallen können“, meinte Högner. Weiter geht es für sein Team am kommenden Sonntag (13 Uhr, Hafenstraße) mit dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim.
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So haben sie gespielt
SGS Essen – Eintracht Frankfurt 0:4 (0:2).
SGS: Winkler – Touon, Räcke, Meißner, Sterner – Kowalski (70. Ostermeier), Piljic, Rieke (70. Pfluger) – Hils (30. Berentzen), Endemann (75. Edwards), Baaß.
Tore: 0:1 Küver (3.), 0:2 Pawollek (36.), 0:3/0:4 Martinez (62./79.).
Bes. Vork.: Rote Karte für Jacqueline Meißner (SGS, Notbremse, 36.).
Zuschauer: 2213.