Hamburg. Essener Oberligist geht nach desolatem Schlussdrittel in Hamburg unter und verliert mit 2:8. So reagieren die Moskitos auf den Fehlstart.

Bei den Wohnbau Moskitos beginnt es schon früh in der neuen Saison zu kriseln. Mit der deutlichen und verdienten 2:8 (1:2, 1:2, 0:4)-Niederlage bei den Crocodiles Hamburg, bei der die „Mücken“ ihre bislang schwächste Saisonleistung zeigten, darf man getrost von einem Fehlstart des Essener Eishockey-Oberligisten sprechen.

Acht Spieltage ist die Saison alt - einmal hatten die Moskitos spielfrei - und der ESC ist nach dem Rostocker 7:1-Sieg gegen den Krefelder EV aktuell der einzige Verein, der noch immer auf den ersten Drei-Punkte-Sieg wartet. Gegen die formstarken Crocodiles hatten ohnehin nur die wenigsten Beobachter mit einem Erfolg der Gäste gerechnet, doch es stellt sich die Frage nach dem „Wie“, denn die Art und Weise, wie diese Auswärtspleite zustande kam, dürfte den Anhängern und Verantwortlichen Sorgen bereiten.

„Wir werden die Situation in dieser Woche intern komplett hinterfragen“, kündigt der Vereinsvorsitzende Thomas Böttcher an. Die Tonlage wird allmählich schärfer am Westbahnhof, schon früh in der Spielzeit stehen die Moskitos unter Druck. Eine Entwicklung, die sich der Verein erhofft hatte, ist bislang nicht zu erkennen, die Pleite in Hamburg war da eher ein Rückschritt.

Moskitos sind weit von ihrer Leistungsgrenze entfernt

„In den nächsten Spielen muss sich die Mannschaft steigern und liefern“, fordert Böttcher. Im Heimspiel am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) gegen den Tabellenvorletzten Rostock Piranhas stehen die Moskitos in der Pflicht, damit sich die erste Krise nicht weiter verschärft. Zumal danach die nächsten schweren Aufgaben warten.

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In Hamburg waren viele Spieler von ihrer Leistungsgrenze weit entfernt. Besonders im desolaten Schlussabschnitt, der mit 0:4 verloren ging, zeigten die Essener keine Gegenwehr mehr. „Es ist besser, wenn ich nichts zum dritten Drittel sage. Ich bin enttäuscht von ein paar Spielern, dass sie einfach aufgehört haben, zu spielen“, haderte Moskitos-Coach Frank Petrozza.

Die Moskitos vermieden jeglichen Körperkontakt, übten keinen Druck auf die scheibenführenden Hamburger aus. „Das war ein Auftritt, der unseren Ansprüchen definitiv nicht gerecht wird“, stellte Böttcher klar. Dabei hatten die Moskitos zu Beginn das Spiel noch im Griff. Schon nach 21 Sekunden gingen sie in Führung, als Alexej Dmitriev mit seinem nunmehr 13. Assist der Saison den Niederländer Mitch Bruijsten bediente. „Wir haben gut angefangen“, meinte Petrozza.

Trainer Frank Petrozza von den Wohnbau Moskitos hat die erste Krise in der noch jungen Oberliga-Saison zu meistern.
Trainer Frank Petrozza von den Wohnbau Moskitos hat die erste Krise in der noch jungen Oberliga-Saison zu meistern. © Michael Gohl

Essener leisten sich zu viele Fehler und Strafen

Doch die Moskitos gaben den Vorsprung in eigener Überzahl leichtfertig her, als Hamburg einen Konter zum 1:1-Ausgleich verwertete. Nach ihrem nächsten Treffer 17 Sekunden vor der ersten Drittelpause sorgten die Crocodiles in den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnitts für Klarheit. Enrico Saccomani verkürzte zwar noch einmal auf 2:4, doch im letzten Drittel waren die Essener ohne Chance.

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Wieder leisteten sie sich zu viele individuelle Fehler, kassierten drei Strafen, die zu zwei Gegentoren führten. Und wieder wurde das Essener Tempo-Defizit offensichtlich, wie schon in den ersten Saisonspielen waren die Moskitos läuferisch klar unterlegen. Auch Goalie Nils Velm erwischte sicherlich nicht seinen besten Tag.

So haben sie gespielt

Crocodiles Hamburg – Moskitos 8:2.

Drittel: 2:1, 2:1, 4:0.

Tore: 0:1 M. Bruijsten (1.), 1:1 (10.), 2:1 (20.), 3:1 (23.), 4:1 (24.), 4:2 Saccomani (26.), 5:2 (43.), 6:2 (47.), 7:2 (49.), 8:2 (58.).

Strafminuten: Essen 6 – Hamburg 6.

Zuschauer: 869.

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