Essen. ETB Miners starten Freitag in die 1. Regionalliga. Essener haben sich hohe Ziele gesteckt. Doch es gibt genug, worin sie sich steigern müssen.

Mit dem Heimspiel an diesem Freitagabend (20 Uhr, Hallo) gegen Citybasket Recklinghausen startet Basketball-Erstregionalligist ETB Miners in die Saison. Die Ambitionen sind groß, am Ende soll nicht weniger als der Aufstieg stehen.

Nun, es war in den vergangenen Jahren immer so eine Sache mit Saisonzielen in Essen – selten konnten sie eingehalten werden, früh in einer Spielzeit hatte sich das Allermeiste schon erledigt. Und klar ist auch: Das Erreichen eines sportlichen Ziels ist kaum planbar. Voraussetzungen kann man schaffen, letztlich spielen aber eben auch das Quäntchen Glück und – gerade in Pandemiezeiten – die Gesundheit eine mitentscheidende Rolle.

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Dies alles weiß man bei den Miners. Dies alles wurde natürlich auch kommuniziert. Als „selbstverständlichen“ Aufsteiger sieht man sich mitnichten, schaffen würde es der ETB gerne. Auch, weil es um mehr geht. Die Miners brauchen ehrgeizige Ziele, um dem Essener Basketball, der einmal die Halle am Hallo regelmäßig prächtig füllte, wieder Leben einzuhauchen. Die Menschen wieder zum Kommen zu bewegen. Die Basis und die Strukturen zu legen, um weiter ambitioniert und mit dem Blick nach oben Basketball zu spielen, weil es sonst irgendwann den Aufwand kaum mehr lohnen würde. Oder einfach: Weil es vielleicht die letzte Chance für Ambitionen ist.

Trainer Lars Wendt von den ETB Miners hat noch einiges an Arbeit vor der Brust.
Trainer Lars Wendt von den ETB Miners hat noch einiges an Arbeit vor der Brust. © Michael Gohl

ETB Miners haben drei Qualitätsspieler neu verpflichtet

Schauen wir uns besagte Voraussetzungen an: In Milen Zaharihev, Dzemal Selimovic und Nikita Khartchenkov konnten Qualitätsspieler verpflichtet, in Devin Peterson, Michael Agyapong oder Patrick Carney ebensolche gehalten werden. Sadiq Ajagbe hat in der vergangenen Saison eine enorme Entwicklung genommen, an die er anknüpfen will und soll, hinzu gesellen sich Spieler wie Noah Westerhaus, Lasse Bungart oder Yannick Tauch. Bedeutet: Der Kader ist tief, die Rotation breit – jetzt muss nur jeder seine neue Rolle finden und ausfüllen.

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Denn dieser Prozess scheint noch nicht abgeschlossen. Nach enttäuschenden Ergebnissen zu Beginn der Vorbereitung (u.a. mit dem Pokalaus gegen Ibbenbüren) steigerte sich das Team fortwährend, dominierte die Ligakonkurrenz in den Testspielen, kratzte gegen Pro B-Ligist Iserlohn am Sieg (88:90). Es folgte zuletzt mit dem klaren 59:81 in Köln (Pro B) ein Schuss vor den Bug, die Lehren wollte man daraus ziehen bis zum Auftakt gegen Recklinghausen.

Gäste mit neuem Trainer

Mit Citybasket Recklinghausen stellt sich ein Playoff-Team der vergangenen Saison in Essen vor. Der Stamm an Leistungsträgern konnte gehalten werden, allerdings steht mit Dhnesch Kubendrarajah – in Essen bestens bekannt – ein neuer Trainer in der Verantwortung.

„Inwieweit sich das Spiel des Gegners dadurch ändert, werden wir sehen“, so Headcoach Lars Wendt. Im Gegensatz zu den Miners verabschiedete sich Citybasket mit einem Sieg aus der Vorbereitung, 80:74 hieß es gegen die BBA Hagen.

ETB-Trainer Lars Wendt sieht eine positive Entwicklung

„Wir entwickeln uns weiter“, so Headcoach Lars Wendt, der sein Team auf Kurs sieht, aber auch noch nicht ausgeschöpftes Potenzial. Er nimmt kein Blatt vor den Mund, vielleicht auch, um dringend benötigte Leistung herauszukitzeln. „Es war eine Vorbereitung mit Höhen und Tiefen, an deren Ende wir sagen müssen: Hundertprozentig zufrieden sind wir nicht.“

Man erwarte sich mehr von der Mannschaft und von einzelnen Spielern. „Wir sind in keinem Bereich extrem gut“, so Wendt. Baustellen sind noch die Zonenverteidigung und die Intensität im Allgemeinen, die in der Defense im Besonderen. Aber – auch das ist klar: Gut sind sie schon. Sehr gut können sie wahrscheinlich werden, die Miners. „Der Ball läuft mittlerweile sehr gut, unser Passing klappt“, findet denn auch Lars Wendt. Und er gibt sich angriffslustig: „Wir wollen auf uns schauen, uns auf uns konzentrieren. Wenn wir unser Spielvermögen abrufen, haben wir in jedem Spiel eine sehr hohe Siegchance.“ Das wären doch gute Voraussetzungen für hohe Ambitionen.

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