Essen. Vom SC Verl wechselte Frederik Lach zum ETB Schwarz-Weiß – ein Transfercoup für den Oberligisten. Was Lach sich am Uhlenkrug vorgenommen hat.

Mit seiner Mannschaft müsse er vor allem an Kleinigkeiten, Details arbeiten, sagte Damian Apfeld nach dem letzten Testspiel des ETB Schwarz-Weiß vor dem Oberliga-Start am Sonntag. Unmittelbar vor dem Beginn zweiten Halbzeit beim Test gegen den TuS Ennepetal, das 2:2 (1:1) endete, kniete sich der Trainer mit einer Taktiktafel in der Hand vor seine Spieler, gab Anweisungen, erklärte die Spielweise. Am Sonntag schließlich beginnt die neue Saison – mit einem Heimspiel gegen den FC Kray (15 Uhr, Uhlenkrug).

„Wir freuen uns darauf“, sagt Apfeld, „und werden alles in die Waagschale werfen. Wir machen uns aber nicht zu viel Druck, sonst geht es nach hinten los, doch wir gehen mit Selbstvertrauen in die erste englische Woche.“ Nach dem Start gegen den Stadtnachbarn geht es für den ETB gegen die Sportfreunde Hamborn (Di., 11. August, 19.30 Uhr) weiter, dann kommt Ratingen 04/19 (So., 14. August, 15 Uhr).

ETB Schwarz-Weiß: Neuzugang Frederik Lach wechselte vom SC Verl an den Uhlenkrug

Ein entscheidendes Puzzlestück für die Saison ist Frederik Lach. Der 25-jährige Innenverteidiger wechselte vom Drittligisten SC Verl zurück an den Uhlenkrug, in dem er bereits in der Jugend gespielt hatte. Lach führte den ETB gegen Ennepetal als Kapitän aufs Feld. „Mein Anspruch ist schon immer gewesen, vorneweg zu gehen. Schon mit 13 habe ich meine Jugendmannschaften angeführt“, sagt er und ergänzt: „Viele Jungs schauen vielleicht auf zu mir und können sich an mir orientieren. Da will ich ein gutes Beispiel sein und die Jungs anleiten.“

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Das gelang in der Generalprobe vor dem Auftakt gut. Wenig ließ der ETB in den ersten 30 Minuten des Spiels zu. Nach der Halbzeit wurde Lach ausgewechselt – Apfeld tauschte die Mannschaft komplett durch, jeder bekam seine Einsatzminuten.

ETB Schwarz-Weiß: Vom Profi zum Amateur – Umstellung für Frederik Lach

Von der Qualität seiner neuen Mitspieler ist Lach, der in der Vorsaison verletzungsbedingt nur zwölf Mal für den SC Verl spielte und dabei ein Tor erzielte, angetan. „Es ist eine sehr angenehme Mannschaft, ich gehe gerne in die Kabine und auf den Platz. Jeder ist willig und einsatzbereit“, sagt er. „Ich glaube, wir konnten in der Vorbereitung schon in größeren Phasen zeigen, dass wir mit dem Ball etwas anfangen können.“

Brennpunkte aus dem Essener Fußball:

Ob ihm der Schritt vom Profi- in den Amateurfußball schwerfiel? „Im Vergleich zu Verl ist die Umstellung gar nicht so groß, weil wir dort nicht den Drittliga-Standard hatten wie andere Mannschaften“, meint Lach. Der Aufwand sei anders. In Verl hat er alles dem Fußball untergeordnet, stand über ein Dutzend Mal in der Woche auf dem Trainingsplatz.

„Natürlich“, ergänzt er, „mache ich auch hier meine Extraeinheiten, aber der Aufwand ist geringer. Das war aber abzusehen, wenn man das Leben umstellt und andere Prioritäten setzt. Ich habe nun mehr Freiheit und kann meinen Fokus anders setzen.“

Lach glaubt an eine erfolgreiche Saison für den ETB Schwarz-Weiß

Der Verteidiger, der schon beim VfL Bochum, Wattenscheid 09 und Hansa Rostock gespielt hat, plant, ab Oktober angewandte Sport- und Trainingswissenschaften zu studieren. „Man muss sich fragen, wo man im Leben bleibt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man mit 25 Jahren noch einmal höher Fußball spielt“, sagt er. „Ich bin privilegiert gewesen, aber habe die Entscheidung getroffen, dass ich einen anderen Weg einschlagen möchte. Dass ich das in dieser Mannschaft bei meinem alten Verein machen kann, ist natürlich super.“

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Dem ETB traut er in der Oberliga allemal eine gute Rolle zu, dem Nachbarschaftsduell gegen den FC Kray fiebert er entgegen. „Ich freue mich extrem, darauf arbeitest du die ganze Vorbereitung hin. Am Ende willst du um Punkte spielen und abliefern“, sagt Lach.

Der gebürtige Herner ist sich sicher: „Wenn wir unsere Qualität abrufen – die Saison wird lang – dann können wir viel Spaß haben und tabellarisch gut dastehen.“

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