Essen. Zweitliga-Handball von Tusem Essen müssen ihre Ambitionen zurückschrauben. Darum bleibt der Sportliche Leiter aber dennoch relativ entspannt.
Die Handballer des Tusem Essen schwitzen derzeit in der Vorbereitung auf die Saison in der 2. Bundesliga, und auch der Sportliche Leiter Herbert Stauber hat noch genug Arbeit auf seinem Schreibtisch liegen. Nach Platz acht in der Vorsaison steht nun ein Umbruch an und niemand weiß, wo es mit dem einstigen Aufstiegskandidaten hingehen wird. Im Gespräch mit dieser Zeitung versucht Herbert Stauber die Situation auf der Margarethenhöhe einzuordnen.
Tusem Essen beobachtet weiterhin den Spielermarkt
Herr Stauber, die Kaderplanung für die neue Saison steht. Können Sie sich dann jetzt ausruhen?
Stauber: Ich kann mich dahingehend schon ein stückweit zurücklehnen. Aber so ganz geht es nicht, denn ich kümmere mich zum Beispiel um unsere neuen Spieler und deren Wohnungen. Teilweise muss noch eine Waschmaschine angeschlossen oder ein Mietvertrag unterschrieben werden. Um dieses ganze ‚Drumherum‘ kümmere ich mich natürlich ebenfalls.
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Sie haben einige sehr junge Spieler verpflichtet, hauptsächlich aus dem Nachwuchsbereich des TSV Bayer Dormagen. Sind weitere Zugänge geplant?
Der Kader ist fix. Natürlich beobachten wir den Markt und wenn etwas interessant für uns ist, dann schließen wir es nicht automatisch aus.
Es gibt viele neue, junge Spieler. Einige erfahrene Spieler wie Linksaußen Noah Beyer sind gegangen. Was ist mit der neuen Mannschaft in der kommenden Spielzeit möglich?
Wir haben uns überlegt, wie wir langfristig wieder in die 1. Bundesliga kommen können. Uns ist klar, dass wir momentan einen Umbruch haben. Das Team ist verjüngt und muss sich erstmal in die Saison hineinkämpfen. Das wird nicht von alleine gehen. Wir streben jetzt erstmal das obere Tabellendrittel an und wollen endlich wieder ohne Druck frei aufspielen. In der letzten Saison waren wir zu verkrampft und haben eigentlich immer nur darüber gesprochen was nicht möglich ist, als über das, was möglich gewesen wäre. Wir hatten keine Lockerheit in unserem Spiel.
Handball-Zweitligist wird Zeit brauchen, um sich zu finden
Bis ein Umbruch vollzogen ist und Automatismen eingespielt sind, braucht es ja normalerweise viel Zeit. Wie viel bekommt Ihre Mannschaft dafür?
Bis zum ersten Spieltag, dann muss alles sitzen (lacht). Wir haben einige talentierte Jungs, die ihre Zeit bekommen werden. Bei manchen wird es schneller gehen, bei anderen weniger. Wir müssen nicht unbedingt aufsteigen, wollen uns aber so gut wie es geht verkaufen. Wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren und eine homogene Mannschaft werden, die sich bis zum Saisonende positiv entwickelt.
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Wofür soll der Tusem in der neuen Saison stehen?
Für Kampfgeist, athletischen, schnellen und attraktiven Handball. Wenn wir das alles vereinen, steigen wir auf (lacht). Aber im Ernst: Wir wollen uns immer weiter steigern und die Jungs sollen sich selbst beweisen, dass sich die harte Arbeit lohnt.
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Trainer Michael Hegemann ist der Richtige für die Aufgabe
Zu dem Umbruch gehört auch die Personalie Michael Hegemann. Nachdem Jamal Naji zum Bergischen HC gewechselt ist, wird Hegemann nun der neue Cheftrainer werden. Was erwarten Sie von ihm?
Natürlich war es unglücklich für uns, dass Jamal so schnell wieder gegangen ist. Aber für uns war klar, dass Hege der Nachfolger wird. Er ist dazu ja entwickelt worden. Er hat einen starken Willen und Ehrgeiz, ist zudem stark in der Region verwurzelt. Wir wollen mit ihm gemeinsam hoch in die 1. Liga und erwarten von ihm, dass er eine Einheit formt und diesen Umbruch bestmöglich meistert. Dazu gehört auch, dass er die Mannschaft insgesamt, aber auch jeden einzelnen Spieler weiterentwickelt. Die nötige Qualität und das Knowhow dazu hat er.
Wären Sie zufrieden, wenn der Tusem am Ende der kommenden Zweitliga-Spielzeit wieder auf dem achten Platz landen würde?
Ja, ich wäre zufrieden. Aber ich wäre noch zufriedener, wenn es besser wäre. Ich will aber vor allem eine positive Entwicklung sehen. Das ist wichtiger als irgendein Tabellenplatz. Und sollten wir uns gut entwickeln, landen wir am Ende automatisch auf einem besseren Platz als auf dem achten.
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