Essener sagen das Derby bei den Duisburg Ducks aufgrund von sieben Corona-Fällen ab. Verband reagiert nicht und Gegner stehen zum Spiel bereit.

Absagen-Zwist in der Skaterhockey-Bundesliga: Die Wohnbau Moskitos mussten das eigentlich für Samstag geplante Auswärtsderby bei den Duisburg Ducks aufgrund von sieben Corona-Fällen in der Mannschaft absagen. Der Gegner und die Schiedsrichter standen dennoch bereit zum Anpfiff in der Sporthalle Duisburg-Süd. Wie konnte es dazu kommen?

Thomas Böttcher, Vorsitzender der Moskitos, informierte den Verband bereits am Freitagmittag über die dynamische Corona-Situation bei den Essenern. Am Samstagmittag teilte er der Sportkommission ISHD (Inline Skaterhockey Deutschland) schließlich mit, dass den Moskitos momentan kein spielfähiger Kader zur Verfügung steht – beide E-Mails blieben unbeantwortet.

„Letztendlich hat der Verband das zu verantworten. Wir haben die Situation mitgeteilt und da hätte umgehend reagiert werden müssen“, sagt Böttcher und fordert: „Von der Spielleitung erwarte ich, dass sie an einem Wochenende stündlich bereit stehen, egal, ob das eine ehrenamtliche Tätigkeit ist.“ Der Verband, dem, so Böttcher, ein klarer Leitfaden fehle, blieb tatenlos, setzte die Partie nicht offiziell ab. Auch die Duisburg Ducks waren am Freitag bereits über die Corona-Problematik von den Moskitos informiert worden, lehnten eine Verlegung der Partie aber ab. „Das ist unsere Saisoneröffnung. Wir haben hohe Kosten für das Catering, uns entgehen die Einnahmen aus einem Derby zum Heimauftakt. Unsere Sponsoren waren eingeladen und auch anwesend. Das ist schließlich ein Bundesliga-Spiel“, erklärte der Ducks-Vorsitzende Christian Grotenhöfer gegenüber der Duisburger Redaktion.

Es war alles angerichtet am Samstagabend in der Halle

So war alles angerichtet am Samstagabend, allein die Mannschaft der Moskitos fehlte. Dabei hatten die Essener den Gastgeber am Freitagabend darüber informiert, dass man nicht antreten könne. „Weder die Duisburg Ducks noch der ISHD scheinen sich der Corona-Lage überhaupt bewusst zu sein“, meint der Vorsitzende der Moskitos, die in ihrer Pressemitteilung noch einmal deutlichere Worte finden. „Wer so fahrlässig mit der Gesundheit von Spielern im Vereinssport umgeht, sich dann zu einer Inszenierung in eigener Halle hinreißen lässt, hat im Ehrenamt leider nichts verloren.“

Moskitos stellen Antrag auf „höhere Gewalt“

Die Ducks begründeten ihr Verhalten so: „Ohne eine offizielle Absage durch den Verband mussten wir zum Spiel bereitstehen. Wäre Essen doch angereist, hätten wir das Spiel verloren. Das hat nichts damit zu tun, dass wir irgendwen zwingen wollten zu spielen“, so Grotenhöfer.

Die Moskitos werden in den nächsten Tagen einen Antrag auf „Höhere Gewalt“ auf den Weg bringen. Wie es dann weitergeht, liegt in den Händen des Verbands.

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