Essener Eishockey-Oberligist verpasst durch die 1:3-Niederlage gegen den Krefelder EV den Sprung auf die Pre-Playoff-Plätze. Glemser auf Tribüne.
Die euphorische Stimmung am Essener Westbahnhof ist verflogen. Lange hat es dafür nicht gebraucht: Gegen den Krefelder EV knüpften die Wohnbau Moskitos nahtlos an die schwachen letzten 30 Minuten in Erfurt (4:9) an und verloren das zweite Spiel in Folge gegen einen direkten Konkurrenten. Eine nachlässige Defensivarbeit, ein uneffektives Überzahlspiel und das fehlende Scheibenglück führten am Ende in eine verdiente 1:3 (0:1, 1:1, 0:1)-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten.
Die Essener konnten sich offenbar von dem Corona-Wirbel der vergangenen Woche nicht erholen und mussten so die nächsten „Big Points“ im Kampf um die Pre-Playoff-Plätze der Oberliga Nord abgeben. Vor den Spielen in Erfurt und gegen Krefeld waren drei Spieler positiv auf das Virus getestet worden. „Dennoch darfst du das, wenn du auf dem Eis stehst, nicht im Kopf haben, stellte Verteidiger Florian Spelleken klar.
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Mit einem Sieg gegen Krefeld hätten die „Mücken“ die Rostock Piranhas in der Tabelle überholen und sich auf den zehnten Platz, den ersten Pre-Playoff-Rang, vorschieben können. „Wir müssen hier als Sieger vom Eis gehen. Das wäre unsere Chance gewesen“, haderte Spelleken. „Nächste Woche müssen wir alles daransetzen.“ Denn am Freitag (20 Uhr) und am Sonntag (19 Uhr) treffen die Moskitos gleich im Doppelpack auf eben jene Rostocker - zwei richtungsweisende Partien.
Trainer Frank Petrozza war enttäuscht von seinen Akteuren
Trainer und Sportlicher Leiter Frank Petrozza war enttäuscht von der Leistung seiner Akteure gegen den KEV. „In den ersten fünf Minuten waren wir körperlich nicht präsent, sind nicht in die Zweikämpfe gegangen“, klagte der Deutsch-Kanadier. Nachdem Stürmer Mike Glemser die Scheibe abgegeben hatte, wussten sich die Moskitos nur noch mit einem Beinstellen zu helfen, um den ersten Gegentreffer zu verhindern. In der folgenden Unterzahlsituation musste Goalie Fabian Hegmann aber doch zum ersten Mal hinter sich greifen. „Es ist immer derselbe Spieler. Ich habe es ihm täglich gesagt, auch nach dem letzten Spiel, aber er macht immer den gleichen Fehler“, äußerte Petrozza deutliche Kritik an Glemser.
Bereits in Erfurt hatte er durch einen abgefangenen Querpass durch die eigene Zone den ersten Gegentreffer eingeleitet. „Wenn ein Spieler nur für sich selbst spielt, wird er nicht für mich spielen“, stellte der Coach klar und schickte Glemser nach dem ersten Drittel auf die Tribüne. Die Essener Probleme lösen, das konnte die Suspendierung jedoch nicht. Sie verteidigten über weite Strecken zu passiv, waren nicht griffig und oft einen Schritt zu spät an der Scheibe.
Kernproblem war das uneffektive Powerplay
Dass die Kräfte am Ende nachließen, da den Moskitos erneut corona- und verletzungsbedingt nur vier Verteidiger zur Verfügung standen, machte Spelleken nicht verantwortlich für die Gegentreffer. „Wir haben individuelle Fehler gemacht und schlecht zurückgearbeitet“, analysierte der Verteidiger. Das Kernproblem, dass die Moskitos an einem Punktgewinn hinderte, war einmal mehr das uneffektive Powerplay. Eine Schwäche, die sie in den letzten Wochen vermeintlich abgelegt hatten. 14 Minuten in teils doppelter Überzahl reichten trotz hochkarätiger Chancen nicht zum Torerfolg. Gleich mehrere Male scheiterten sie an der Latte oder am Pfosten. „Wir müssen die Chancen nutzen, wenn wir mit einem oder zwei Mann mehr auf dem Eis sind“, meint Spelleken.
Sein Coach nahm besonders seine Leistungsträger in die Pflicht. „Deine Top-Spieler müssen die Entscheidungen treffen. Dein Powerplay muss dir die Spiele gewinnen.“ Vor allem in den Schlussminuten setzten sich die Moskitos in der Krefelder Zone fest, konnten ihre Überlegenheit aber nicht in Toren ausdrücken.
Moskitos – Krefelder EV 1:3 (0:1, 1:1, 0:1). Tore: 0:1 (8.), 1:1 McLeod (31.), 1:2 (40.), 1:3 (52.). Strafminuten: Essen 4 – Krefeld 12. Zuschauer: 456.
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