Essen. Rockets spielen ab Januar unterm Dach des Eishockey-Clubs und nehmen auch dessen Namen an. Vom Zusammenschluss erhofft man sich Synergien.

Zum Jahreswechsel gibt es im Essener Sport eine Zusammenführung der besonderen Art. Der Essener Skaterhockey-Club Wohnbau Rockets wird ab 2022 unter dem Namen des Eishockey-Oberligisten Wohnbau Moskitos weiterspielen. Die „Rakete“ wird sozusagen eingemottet.

Auf einer Mitgliederversammlung der Rockets sind die künftigen Strukturen und die neuen Abläufe bereits vorgestellt und diskutiert worden. Von den 67 anwesenden Mitgliedern hatten lediglich zwei gegen die Zusammenführung gestimmt, drei enthielten sich. „Wir gehen neue Wege, stellen uns breiter auf und wollen ein großer Verein auch über die Essener Grenzen hinaus werden“, sagt der Moskitos-Vorsitzende Thomas Böttcher, der gleichzeitig Chef der Skater ist.

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Er betont auch, dass es sich bei dem Zusammenschluss nicht um eine klassische Fusion handle. Dies sei immer der steinigere und schwierigere Weg. Nun geht nur der Spielbetrieb über. 1996 spielten beiden Seiten schon einmal unter einem Vereinsdach, ehe sich die Skater 2008 selbstständig machten aufgrund der damaligen finanziellen Notlage der Moskitos.

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Moskitos und Rockets haben gleichen Hauptsponsor

Die beiden entscheidenden Faktoren, die zu dem erneuten Zusammenschluss geführt haben, seien, so Böttcher, die Wohnbau eG, die beide Clubs als Hauptsponsor unterstützt. Und man erhoffe sich Synergien durch die Verschmelzung der Jugendabteilungen.

„Natürlich hat es auch ein einige kritische Stimmen gegeben“, räumt Böttcher ein, der in der Wiedervereinigung aber ausschließlich Vorteile sieht - für ihn als Vorsitzenden und für Frank Petrozza als Trainer der jeweiligen ersten Mannschaften. Darüber hinaus gibt es auch Spieler, die auf beiden Seiten, auf Kufen und Rollen aktiv sind.

Durch die Verbindung könnten Synergien in allen Bereichen, von der Jugendarbeit bis hin zu einer gemeinsamen Geschäftsstelle erzielt werden, meint auch Frank Skrube, Leiter Marketing und Öffentlichkeitsarbeit der Wohnbau. „Von daher war es für uns als Namenssponsor beider Vereine schon immer ein Ziel, das Ganze irgendwann wieder zusammenzuführen“, so Skrube, der für die Umsetzung der Idee eine Zeitschiene von drei bis vier Jahren vor Augen hatte. „Dass es jetzt so schnell gegangen ist, freut mich natürlich.“

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Nachwuchsabteilungen beider Clubs werden zusammengelegt

Durch die rasche Entschuldung der Moskitos und die Benennung neuer Vorstandsbeiräte habe die Basis für einen Strukturwandel aber bereits jetzt gestimmt, sagt Böttcher. „Wir brechen in eine neue Zeit auf. Mit den neuen Strukturen passt das sehr gut, ich bin sehr optimistisch.“

Dominik Luft ist einer der Spieler, die für die Moskitos und - wie hier - für die Rockets aktiv sind.
Dominik Luft ist einer der Spieler, die für die Moskitos und - wie hier - für die Rockets aktiv sind. © Michael Gohl

Zum Jahreswechsel wird sich neben einem neuen Logo für die Rockets, das sich von dem der Moskitos lediglich in den Farben etwas unterscheidet, auch einige andere Dinge ändern. Die Nachwuchsabteilungen der beiden Klubs werden zu einem großen Bereich, koordiniert von Jugendwart Jörn Matrizen, zusammengeführt. Dadurch sollen die Beiträge günstiger werden und wieder mehr Kinder für den Sport gewonnen werden.

Sponsoren stehen hinter der Idee des Zusammenschlusses

Auch im Seniorenbereich soll ein Strukturwandel vollzogen werden, meint Böttcher. So wird die U23-Eishockey-Mannschaft in den Herrenbereich eingestuft und künftig mit den vier Herren-Mannschaften der Skater eng zusammenarbeiten. Bereits jetzt gibt es einige Spieler, die zeitgleich für die „Raketen“ und die U23 der „Mücken“ spielen. Wichtig sei gewesen, dass mit der Wohnbau und Westenergie zwei „große“ Partner hinter der Idee stünden, erläutert Böttcher. „Der ganze Wandel wird in den nächsten ein bis zwei Wochen vollzogen. Wir brauchen nur noch auf die richtige Taste drücken.“

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Die Anhänger und Mitglieder der Skater-Abteilung müssen sich nun erst einmal umgewöhnen, das wird aber „schnell vorübergehen sein“, ist sich der Vorsitzende sicher. Spätestens wenn die erste Mannschaft der Hockeyskater am 5. März mit einem Heimspiel gegen Bissendorf in die neue Bundesliga-Saison startet und zum ersten Mal der Name „Moskitos“ von der Tribüne schallt, sollte es jeder realisiert und verinnerlicht haben.

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