Essen. Startgemeinschaft richtet am Wochenende am Thurmfeld in Essen die deutschen Kurzbahn-Meisterschaften aus. Ein Event mit rund 800 Aktiven.

Die neue Coronaschutzverordnung bereitet manch einem Sportverband in diesen Tagen Kopfschmerzen. Eine der Fragen: Kann der Liga- oder Wettkampfbetrieb bei den Amateuren angesichts der strengen 2G-Auflagen überhaupt aufrechterhalten werden? Die Startgemeinschaft Essen (SGE) hat das längst beantwortet. Von Freitag bis Sonntag finden im Bad am Thurmfeld die Deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Masters statt. Und dafür haben immerhin rund 800 Aktive gemeldet.

In der Ausrichtung von nationalen Titelkämpfen hat die SGE reichlich Erfahrung. Von 2004 bis 2009 fand beispielsweise unter der Regie von Cheforganisator Bernhard Gemlau die Schwimm-DM auf der 25 Meter-Bahn in Essen statt, damals im Hauptbad. Auch diesmal laufen die Fäden bei dem SGE-Vorsitzenden zusammen, auf dessen Crew allerdings eine Menge Mehrarbeit zukommt als zu normalen Zeiten.

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SG Essen breitet gewissenhafte Kontrolle vor

Um alle Teilnehmer gewissenhaft kontrollieren zu können, werden die Hallentüren bereits zwei Stunden vor den jeweiligen Wettkampfabschnitten geöffnet. „Um das Ganze etwas zu entzerren“, erklärt Gemlau. „Wir wollen nicht nur das Handy der Leute sehen, sondern auch richtig drauf gucken. Da lassen wir uns nichts nachsagen.“

Die SGE weiß nur zu gut, wie sich das anfühlt, wenn man in der Corona-Pandemie eine Großveranstaltung aufzieht. Im März des Vorjahres stand der Lockdown bevor, als die „Swim & Fun Days“ in Rüttenscheid stattfanden, das letzte große nationale Schwimm-Meeting für 2020. Die Aktiven waren noch froh, überhaupt noch einen Wettkampf schwimmen zu können, die Öffentlichkeit aber beäugte das Event trotz aller Schutzmaßnahmen kritisch angesichts hoher Infektionszahlen. Letztlich hatte sich die SGE entschieden, die Veranstaltung aufgrund der allgemeinen Gemengelage noch vor dem letzten Abschnitt abzubrechen.

Der Essener Thomas Rueter schwimmt von klein auf für die SG Essen. Jetzt versucht sich der Polizist bei den Masters.
Der Essener Thomas Rueter schwimmt von klein auf für die SG Essen. Jetzt versucht sich der Polizist bei den Masters. © Unbekannt | Sebastian Konopka

Eine nationale Veranstaltung fürs Renommee

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Diesmal richten die Essener die Kurzbahn-DM im Auftrag der Sparte Masterssport im Deutschen Schwimmerverband aus. „Wir hatten uns schon vier Wochen darauf verständig, die 2G-Reglung anzuwenden“, sagt Gemlau. „Da waren wir der Politik schon um einiges voraus.“ Und es ist wieder eine Veranstaltung fürs Renommee, was auch die Sparkasse Essen freuen wird, die der SG Essen bereits seit der Gründung vor 34 Jahren ein unverzichtbarer Partner ist.

In der Spitze werden am Samstagnachmittag rund 650 Aktive in der Halle sein, dazu die Offiziellen, Kampfgericht und Helfer. Zuschauer, Trainer oder Betreuer dürfen diesmal allerdings nicht dabei sein. „Der Einlass muss permanent besetzt sein, die Leute wollen ja auch mal raus und wieder rein.“ Eigens für die Titelkämpfe hat die Stadt Essen ein 400 Quadratmeter großes Zelt an die Halle gebaut, wo sich die Aktiven aufhalten können. Vor zwei Wochen bei den Jugend-Mannschaftsmeisterschaften auf Bezirksebene konnten die Gastgeber das schon einmal testen.

Gastgeber schicken 22 Aktive an den Start

Die SG Essen schickt 22 Aktive an den Start, unter ihnen Thomas Rueter (Jg. 1983), der von klein auf Mitglied der Startgemeinschaft ist und dort gewissermaßen Kultstatus besitzt. Der Polizeibeamte wird erstmals in der Masters-Klasse antreten. Jennifer Pietrasch wiederum, Jahrgang 1999, ist ein junger Hüpfer und gehört zur Wettkampfgruppe von Stützpunkt-Cheftrainerin Nicole Endruschat. Pietrasch will in der offenen Klasse noch einmal angreifen und nutzt diese DM für reife Athleten, um Wettkampfpraxis zu sammeln. Und gestandene Masters-Schwimmerinnen wie Katharina Ashauer, Anke Bauer und Angelika Lelgemann sind ebenfalls dabei.

Auch weitere Essener Schwimm-Abteilungen sind vertreten wie SG Altenessen (1), SG Steele (3) und TVG Steele (1).

Zeitplan - Freitag: 14.30 Uhr; Samstag: 9.30 + 13 Uhr, Sonntag: 9.30 Uhr.

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