Essen. Essener Oberligist muss auf weiteren Stammverteidiger verzichten. Am Freitag soll trotzdem am Westbahnhof gegen den Tabellenzwölften ein Sieg her.
Die Wohnbau Moskitos haben das erste Zwischenfazit gezogen. „Die erste Saisonphase ist vorbei. Wir haben beim Training lange besprochen, was wir noch besser machen können“, sagt Frank Petrozza, Coach und Sportlicher Leiter beim Essener Eishockey-Oberligisten.
Die „Mücken“ haben das erste Viertel der Saison hinter sich. 13 Punkte und Tabellenplatz neun stehen nach 13 Spielen zu Buche – für einen Aufsteiger, der vor der Saison den zehnten Rang als Ziel ausgerufen hat, ist das eine solide Bilanz. Dennoch herrscht leichte Unruhe am Essener Westbahnhof vor dem Heimspiel am Freitag gegen den Herforder EV (20 Uhr).
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Wohnbau Moskitos wollen sich Selbstvertrauen holen
Grund dafür sind die beiden knappen Niederlagen gegen die Rostock Piranhas am vergangenen Wochenende, bei denen die Moskitos die große Chance hatten, sich einen kleinen Puffer zur Playdown-Zone zu erspielen. Am Ende reichte es nur zu zwei Punkten, obwohl sechs Zähler möglich gewesen wären, wenn man jeweils über die vollen 60 Minuten eine konzentriertere Leistung abgerufen hätte. Die Punkte sollen nun gegen den Tabellenzwölften aus Herford her. Gerade für das Selbstvertrauen wäre ein Sieg vor der schweren Aufgabe am Dienstag bei den viertplatzierten Icefighters Leipzig umso wichtiger.
Doch das Verletzungspech verfolgt den sowieso schon dünn besetzten Oberliga-Aufsteiger weiterhin. Neben den Langzeitverletzten Thomas Richter und Thomas Ziolkowski fällt mit dem jungen Lukas Mannes, der vor der Saison von der Düsseldorfer EG nach Essen gewechselt war, der dritte Stammverteidiger binnen kurzer Zeit aus. Wie lange er genau fehlen wird, ist noch unklar.
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Wieder zwei Abwehrspieler mit Förderlizenz dabei
„Wir wussten vor der Saison, dass wir keinen großen Kader haben, aber haben uns bewusst für den Weg in der Oberliga entschieden“, sagt Frank Petrozza kämpferisch. Auch Freitag werden sich die Moskitos wieder mit Jona Dannöhl und Niklas Hane, zwei Förderlizenzverteidigern aus der U20 der Düsseldorfer EG, verstärken. In den beiden Spielen gegen Rostock mussten sich die Nachwuchsspieler mit einem Kurzeinsatz zufriedengeben, „gegen Herford werden sie aber mehr Eiszeit bekommen“, erklärt Petrozza.
Den „Mücken“ bereitet derzeit nicht nur die Verteidigung, sondern auch der Angriff größere Sorgen. Der Coach appelliert an seine Spieler: „Wir sind zu verspielt, möchten immer den perfekten Pass spielen, anstatt es einfach zu machen. Wir müssen den direkten Weg zum Tor suchen und auch einfach mal draufschießen.“
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Gäste aus Herford sind ebenfalls angeschlagen
Mit Herford kommt ein ebenfalls angeschlagener Gegner nach Essen, der bislang erst zehn Punkte gesammelt hat. Zuletzt unterlagen die Herforder Leipzig nach soliden Leistungen allerdings nur knapp. Petrozza glaubt, dass die Gäste ihr volles Potenzial noch nicht ausgeschöpft haben. „Ich schaue nicht auf den Tabellenplatz. Sie haben zwei starke Kontingentspieler und werden mit Sicherheit kein leichter Gegner.“
Ausschlaggebend wird sein, dass die Moskitos nicht erneut den Start in die Partie verschlafen, wie sie es gegen Rostock getan haben. Petrozza: „Wir müssen vom ersten Bully an den Willen zeigen, Tore zu schießen und bissig sein.“ Sollte das nicht gelingen, könnten schon bald dunklere Wolken über dem Westbahnhof aufziehen.
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