Rostock. Oberligist verliert beim Tabellenletzten Rostock nach Verlängerung mit 3:4. Es war deutlich mehr möglich. Am Sonntag ist Revanche angesagt.

Schwach gestartet, stark zurückgekämpft, aber am Ende blieb das alles unbelohnt. Mit frischem Selbstvertrauen nach dem 8:5-Sieg gegen Krefeld und drei vollen Reihen reisten die Wohnbau Moskitos in den hohen Norden, konnten am Ende aber nur einen Punkt aus der Hansestadt Rostock entführen, obwohl nach starken Schlussminuten deutlich mehr drin gewesen wäre. Die „Mücken“ mussten sich den Rostock Piranhas nach vierminütiger Verlängerung mit 3:4 (1:2, 0:1, 2:0, 0:1) geschlagen geben.

Der Essener Coach Frank Petrozza war dennoch stolz auf sein Team. „Wir haben heute Charakter gezeigt. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil sie nach dem 1:3-Rückstand nicht aufgegeben hat“, lobte der Deutsch-Kanadier.

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Moskitos erwischen in Rostock schwachen Start

Nach den Anfangsminuten wäre der Trainer mit einem Punkt wohl zufrieden gewesen, denn die Essener erwischten einen schwachen Start. Obwohl sie ihre Verteidigung aufgrund der Ausfälle von Richter und Ziolkowski mit Jona Dannöhl und Niklas Hane, zwei Förderlizenzspielern aus der U20 der Düsseldorfer EG, aufgefüllt hatten, konnten die Hausherren ohne große Mühe früh mit zwei Toren in Führung gehen.

Die Rostocker hatten in der Folge die Chance, ihre Führung auszubauen, fälschten einen Schuss der Essener aber ins eigene Tor ab. „In den ersten 20 Minuten war Rostock die bessere Mannschaft“, fand Petrozza und nannte die Gründe: „Wir haben viele Zweikämpfe verloren und waren immer ein bis zwei Sekunden zu spät.“ In der Vorwoche hatten die „Mücken“ bereits in Erfurt den Start verschlafen und mussten früh einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen.

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In der eigenen Drangphase Gegentreffer kassiert

Die Moskitos wachten nach der ersten Pause auf und kamen druckvoll aus der Kabine, mussten aber mitten in der eigenen Drangphase den nächsten Gegentreffer verkraften – in Unterzahl. Petrozza hatte bereits vor der Partie vor dem starken Überzahlspiel der Rostocker gewarnt. „Sie haben ein super Powerplay, das nur schwer zu verteidigen ist“, erklärte der Coach.

Das Tor sollte aber noch nicht die frühe Entscheidung gewesen sein, denn die Moskitos kämpften, besser zauberten sich zurück ins Spiel. Königstransfer Mitch Bruijsten drehte sich nach nur 41 Sekunden im Schlussdrittel um seinen Gegenspieler herum und schloss mit einem sehenswerten Rückhandschuss zum erneuten Anschluss ab – definitiv ein Kandidat zum Tor des Monats. Der Knoten beim Holländer scheint nach seinem ersten richtigen Treffer gegen Krefeld endgültig geplatzt zu sein.

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Saccomani erzielt den längst verdienten Ausgleichstreffer

Durch das 2:3 konnten die Moskitos „das Momentum wieder auf ihre Seite ziehen“, erklärte der Coach, denn sie drehten auf, erspielten sich Chance um Chance, scheiterten aber allein im Schlussdrittel zweimal am Aluminium. Enrico Saccomani erlöste die „Mücken“ und erzielte im Powerplay den längst verdienten Ausgleichstreffer.

Die Piranhas konnten sich trotz anhaltenden Drucks der Essener in die Overtime retten, in der sich die Moskitos weitere Hochkaräter herausspielten, aber selbst in einer Vier-gegen-Drei-Überzahl nicht die zwei Punkte sichern konnten. „Wir hatten die Möglichkeit in Überzahl, aber wie immer im Eishockey: Wenn du auf der einen Seite nicht triffst, macht der Gegner das Tor“, trauerte Petrozza den vielen vergebenen Chancen nach. Der ausgelaugte Gastgeber konterte die Essener gnadenlos aus und konnte seinen zweiten Overtime-Sieg der Saison feiern.

Am Sonntag kommt Rostock zum Westbahnhof

Die Wohnbau Moskitos hätten am Ende mindestens zwei Punkte verdient, belohnten sich aber wie so oft in dieser Saison nicht für den großen Aufwand. Im Gegensatz zum torreichen Erfolg gegen Krefeld, als sie ihre Chancen mehrfach in Zählbares ummünzen konnten, fehlte ihnen am Ende die Effektivität vor dem gegnerischen Kasten. „Wir sehen uns am Sonntag und dann behalten wir die drei Punkte“, sagte Petrozza, denn dann treffen die Essener gleich wieder auf die Piranhas (18.30 Uhr, Westbahnhof).

Fakten zum Spiel

Rostock Piranhas – Moskitos 4:3 n.V. (2:1, 1:0, 0:2, 1:0).

Tore: 1:0 (8.), 2:0 (10.), 2:1 Huebscher (17.), 3:1 (29.), 3:2 Bruijsten (41.), 3:3 Saccomani (57.), 4:3 (65.).

Strafen: Essen vier Minuten, Rostock acht Minuten.

Zuschauer: 934.

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