Essen. Der Trainer wird sich zur Saison 2022/23 dem Erstligisten Bergischer HC anschließen. Vertrag in Essen läuft aus. Nachfolgersuche beginnt.

Die neue Saison fängt für die Handballer des Tusem Essen mit einem großen Paukenschlag an. Der Verein von der Margarethenhöhe wird sich einen neuen Trainer suchen müssen, denn Jamal Naji wird den Zweitligisten im Sommer 2022 schon wieder verlassen. Dann wird der 35-Jährige die Nachfolge von Sebastian Hinze beim Erstliga-Klub Bergischer HC antreten.

„Für solche Nachrichten gibt es ja eigentlich nie einen guten Zeitpunkt“, sagt Herbert Stauber, der Sportliche Leiter des Tusem. Ausgerechnet beim ersten Mannschaftstraining in der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison haben die Essener am Montagnachmittag vom baldigen Abschied ihres Trainers erfahren. Die Entscheidung, den Verein verlassen zu wollen, fiel recht kurzfristig.

Doch bevor Naji beim Erstligisten in Solingen anheuert, soll er mit seinem aktuellen Verein die direkte Rückkehr in das Handball-Oberhaus ermöglichen. „Wir bedauern es sehr, denn Jamal hat im vergangenen Jahr wirklich gute Arbeit mit den Jungs in der ersten Liga geleistet. Aber leider muss man damit rechnen, dass so etwas passieren kann. Vor allem dann, wenn man eben überzeugt“, sagt Stauber, der sich nun, gemeinsam mit Geschäftsführer Niels Ellwanger, nach einem Nachfolger umsehen muss.

„Das wollen wir zeitnah tun“, heißt es, eine Frist habe sich der Tusem da aber nicht gesetzt. Jamal Naji kam erst im vergangenen Jahr nach Essen und wusste mit seiner Mannschaft in vielen Erstliga-Spielen zu überzeugen. Vor allem die mutigen und frechen Auftritte des Aufsteigers machten Eindruck bei den Gegnern, wofür es regelmäßig Komplimente gab.

Experten loben Najis klare Ansprache

Nicht nur für die Mannschaft, sondern eben auch für den gebürtigen Bad Honnefer. Experten lobten seine klare Ansprache zum Team, seine Akribie und generell seinen Umgang mit den Spielern. Doch bei allem Lob konnte der Abstieg nicht verhindert werden. Naji wird damit Sebastian Hinze nachfolgen, der zur Spielzeit 2022/23 zum Ligakonkurrenten Rhein-Neckar Löwen wechseln wird.

Bereits vor einigen Monaten wurde schon spekuliert, ob der Tusem-Trainer diesen Posten besetzen könne. Doch bis dato hatte der Bergische HC keinen Kontakt zu den Essenern aufgenommen, was sich nun kurzfristig änderte. Für die Bergischen ist die Verpflichtung Najis ein Schnäppchen, da der Vertrag des Trainers ohnehin am 30. Juni 2022 auslaufen wird.

Fokus ist auf den Wiederaufstieg gerichtet

Naji selbst hat sich zu seinem Wechsel noch nicht geäußert, betonte aber zuletzt, dass er sich langfristig als Trainer in der ersten Liga etablieren wolle. Doch zunächst legt der Tusem Wert darauf, dass der Fokus auf den Wiederaufstieg gerichtet werde und Naji all seine Kraft in diese Mission investiere. „Aber so schätzen wir ihn auch ein. Jamal ist loyal und akribisch. Er will den Aufstieg schaffen“, betont Herbert Stauber.

Und ganz unerfahren sind die Essener in Bezug auf solche Konstellationen nicht. Denn bereits beim Abgang von Jaron Siewert (Füchse Berlin) war frühzeitig klar, dass er den Tusem verlassen wird, im Optimalfall mit dem Aufstieg gekrönt. Und so kam es damals auch. Nun könnte Jamal Naji beim Traditionsklub von der Margarethenhöhe den gleichen Erfolg zum Abschied erreichen.

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