Coburg. Essener gewinnen Absteiger-Duell bei Schlusslicht Coburg mit 32:31 und verlassen die Liga als Vorletzter. Das nächste Ziel ist schon gesteckt.

Ein letztes Mal tanzten die Handballer von Tusem Essen im Oberhaus. Nach dem 32:31-Sieg gegen Mitaufsteiger HSC Coburg freuten sich die Jungs von Trainer Jamal Naji darüber, dass sie immerhin noch ein letztes Ziel in dieser Saison erreicht haben: Sie sind besser platziert als der Mitaufsteiger.

Die Route für diesen letzten Auftritt in der 1. Bundesliga war klar. Der Tusem wollte in Franken zwingend gewinnen, um bloß nicht als Tabellenletzter abzusteigen. Auch um zu beweisen, dass man der bessere Aufsteiger in dieser Spielzeit gewesen ist.

Tusem Essen kommt besser in die Partie

Und tatsächlich legten die Gäste gut los, waren durch Noah Beyer vom Siebenmeterpunkt treffsicher und auch das Zuspiel zu Kreisläufer Tim Zechel funktionierte häufig. In seinem letzten Spiel für den Tusem bescherte der 24-Jährige seinen Teamkollegen immerhin noch einmal sieben Treffer.

Allerdings zeigten beide Mannschaften in den umkämpften 60 Minuten einige Schwankungen, wobei der Tusem insgesamt dann doch deutlich stabiler wirkte als der Gegner. Coburg hatte in der ersten Halbzeit einige Probleme, war vor allem in der Abwehr oft zu passiv. Auf der anderen Seite verteidigten die Essener sehr ordentlich, ließen aber ein paar Chancen im Angriff liegen. Etwas zu sorglos gingen die Essener mit ihren Möglichkeiten um, konnten dennoch ihre Führung mit in die Halbzeitpause nehmen.

Noch einmal alles reingelegt: Justin Müller von Tusem Essen im Angriff gegen den Coburger Stepan Zeman.
Noch einmal alles reingelegt: Justin Müller von Tusem Essen im Angriff gegen den Coburger Stepan Zeman. © Michael Gohl

Gastgeber investieren nach der Pause mehr

Nach dem Seitenwechsel schien die Partie zu kippen. Der HSC Coburg investierte eine Menge und wollte den über 840 Zuschauern in der Huk Coburg Arena einen Sieg zum Erstliga-Abschied schenken. Der seit Jahren starke Florian Billek auf Rechtsaußen war immer wieder gefährlich und sorgte mit seinen schnellen Treffern dafür, dass seine Mannschaft plötzlich in Führung lag (21:20, 40.).

In dieser Phase hatte der Tusem zu viel zugelassen und fand selbst den Weg zum gegnerischen Tor nicht mehr so einfach. Coburg war sehr emotional und fest entschlossen dieses Rückspiel zu gewinnen. Einen Vorsprung von drei Toren hätten die Franken gebraucht, um die Essener in der Tabelle auf den letzten Platz zu verweisen.

Das wusste natürlich auch die Mannschaft von der Margarethenhöhe und nahm den Kampf an. Lucas Firnhaber mit starken Abschlüssen und Kreisläufer Niklas Ingenpaß in seinem letzten Spiel waren zur Stelle, als es wichtig wurde. Aber auch auf Noah Beyer war Verlass, weshalb sich der Tusem in der Schlussphase die Führung zurückholen konnte. Neun Treffer gelangen den Linksaußen.

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Essener Bilanz besser, als mancher Experte prognostizierte

Beide Teams schenkten sich nichts und gönnten sich nicht einmal den vorletzten Tabellenplatz. Doch bei den Coburgern war in den letzten Minuten etwas die Luft raus, weshalb auch die Konzentration nachließ. Sie erlaubten sich zwei Fehler zu viel, die die Essener für sich nutzen konnten.

Es war letztendlich ein verdienter Sieg zum Abschied aus der 1. Liga, worüber sich auch Beyer im Interview mit dem Fernsehsender „Sky“ freute: „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben alles reingehauen. Es war nicht das schönste Spiel von beiden Mannschaften, aber man hat gemerkt, dass da Feuer drin ist. Wir sind froh, dass wir gewonnen haben.“

Der Tusem schließt die Erstliga-Saison also auf dem vorletzten Tabellenplatz ab, feierte insgesamt sieben Siege und holte 15 Punkte. Eine bessere Bilanz, als einige Experten vor der Saison dem Aufsteiger zugetraut hatten. Nun richtet sich der volle Fokus auf die schnelle Rückkehr, die sich auch Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen wünscht. Wie sagte er noch nach dem Heimspiel gegen die Rhein-Neckar-Löwen: „Die erste Handball-Bundesliga ist nur komplett, wenn der Tusem dabei ist.“

So haben sie gespielt

HSC Coburg – Tusem Essen 31:32 (14:16).

Coburg: Kulhanek, Poltrum; Pouya (6), Spross (2), Kelm, Nenadic, Billek (8/2), Mustafic, Zetterman (1), Varvne (2), Schikora, Kurch, Zeman (6), Grozdanic (1/1), Schröder (5), Neuhold.

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (9/7), Durmaz, Becher, Ignatow, Szczesny, Müller (3), Firnhaber (6), Seidel, Morante (4), Klingler (1), Kluth, Ingenpaß (2), Zechel (8).

Siebenmeter: 3/4 – 7/8. Strafminuten: 6 – 8.

Schiedsrichter: Standke (Ronnenberg)/Heine (Wendeburg).

Zuschauer: 844.

Spielfilm: 2:3 (5.), 4:6 (10.), 6:7 (15.), 8:11 (20.), 9:13 (25.), 14:16 (30.) – 18:18 (35.), 21:20 (40.), 23:24 (45.), 27:27 (50.), 29:29 (55.), 31:32 (60.).

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