Wetzlar. Essener Handballer stehen als Absteiger fest, doch beim 30:26-Sieg in Wetzlar zeigen sie wieder engagierte Leistung. Abwehr ist der Schlüssel.
Tusem Essen hat auf den letzten Metern in der 1. Handball-Bundesliga noch einmal für eine Überraschung gesorgt. Bei der HSG Wetzlar setzte sich der Aufsteiger mit 30:26 (14:12) durch und feierte den sechsten Saisonsieg. Dieser war mehr als verdient, denn die Gäste stellten eine starke Abwehr und erlaubten sich dieses Mal weniger Fehler als ihre Gegner.
In der Anfangsphase merkte man beiden Mannschaften an, dass der ganz große Druck in der Endphase der Saison nicht mehr da ist. Tusem steht bereits als Absteiger fest, die HSG Wetzlar ist im gesicherten Mittelfeld der Tabelle und auch nicht mehr zwingend auf Punkte angewiesen.
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Tusem Essen macht auch diesmal einfache Fehler
Vor allem im Angriff taten sich die Teams schwer, beide erlaubten sich immer wieder einfache Fehler. Die Essener waren zum Teil zu ungenau, die Hessen zu unkonzentriert. Darüber freuten sich auch die Torhüter, denn die bekamen in der ersten Halbzeit reichlich zu tun.
Vor allem Sebastian Bliß war immer wieder zur Stelle und bewahrte den Tusem mit seinen Paraden allein in der ersten Hälfte vor immerhin sechs Gegentoren.
Auf der anderen Seite verhinderte Till Klimpke, dass die Gäste ihre Führung nicht ausbauen konnten. Der Tusem stand in der Abwehr ganz ordentlich und war immer dann vor dem gegnerischen Tor gefährlich, wenn er nicht viel Zeit zum Nachdenken hatte. Das Tempospiel inklusive schneller Mitte funktionierte gut, teilweise war die HSG in diesen Situationen zu behäbig.
Halbzeitführung als gute Grundlage für zweiten Durchgang
Die Essener suchten immer wieder Tim Zechel am Kreis und wurden des Öfteren fündig. Und wenn der Weg mal zugestellt war, hämmerte ihn Justin Müller mit seinen harten und ansatzlosen Würfen wieder frei. Das Team von Jamal Naji zeigte einen engagierten Auftritt, rettete die Führung in die Pause. Mit dem 14:12 hatte es sich eine gute Grundlage für den zweiten Durchgang erarbeitet.
Doch Wetzlar konnte in dieser Saison bisher immer noch eine Schippe drauflegen – und der Tusem nahm schon häufiger wieder eine weg. Doch dieses Mal war es anders. Die Essener spielten befreit auf, gänzlich ohne Druck und konterten nach Belieben. Dimitri Ignatow eilte den Hessen immer wieder davon und bejubelte einige erfolgreiche Angriffe vor über 700 gegnerischen Zuschauern.
Trainer Naji maximal stolz auf die Mannschaft
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Die Abwehr erledigte ihre Arbeit bestens, woran Dennis Szczesny und Tim Zechel großen Anteil hatten. Wetzlar erwischte zudem einen schwachen Tag, hatte kaum Durchschlagskraft und war mental auch nicht auf der Höhe. Unzählige Abspielfehler und Fehlwürfe erlaubte sich die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider, weshalb der Tusem seinen Vorsprung auch noch ausbauen konnte.
In der Schlussphase ging es darum, einen kühlen Kopf zu bewahren und den Vorteil wenigstens dieses Mal ins Ziel zu bringen. Und dies sollte gelingen.
„Ich bin maximal stolz auf die Mannschaft. Sie hat gezeigt, dass sie lebt und trotz des Abstiegs weiterkämpft. Wir hatten eine herausragende Qualität in der Abwehr und durften uns deswegen auch ein paar Fehler im Angriff erlauben“, freute sich Trainer Jamal Naji im Interview mit „Sky“. Es gibt zwar keine Rettung mehr, dafür wieder etwas mehr Selbstvertrauen.
So haben sie gespielt
HSG Wetzlar – Tusem 26:30 (12:14).
Wetzlar: T.Klimpke, Suljakovic, Ivanisevic; Srsen (5), Henningsson (1), Björnsen, O.Klimpke (1), Mirkulovski (1), Weissgerber (3), Holst (3/3), Fredriksen (1), Gempp (2), Mellegard (1), Rubin (4), Lindskog (4).
Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (5/3), Rozman, Durmaz (1), Homscheid, Becher (4), Ignatow (7), Szczesny (2), Müller (2), Firnhaber (1), Seidel, Morante (1), Klingler, Kluth, Zechel (7).
Siebenmeter: 3/3 – 3/4. Strafminuten: 6 – 6.
Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich (Berlin).
Zuschauer: 727.
Spielfilm 2:1 (5.), 3:4 (10.), 6:7 (15.), 7:10 (20.), 10:13 (25.), 12:14 (30.) – 12:17 (34.), 15:21 (40.), 17:24 (45.), 18:26 (50.), 23:27 (55.), 26:30 (60.).
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