Essen. Auf Essener Erstligisten wartet am Mittwoch viel Arbeit gegen den Tabellenachten Bergischer HC. Tusem-Trainer Jamal Naji arbeitet an einem Plan.

Ein letztes Mal durchschnaufen, bevor es in die entscheidende Saisonphase der 1. Handball-Bundesliga geht. Die Handballer von Tusem Essen konnten durch die Länderspielpause ein paar Tage regenerieren und sich nun mit gebündelten Kräften allmählich auf den Saisonendspurt vorbereiten.

Elf Spiele sind es noch, um den Klassenerhalt zu schaffen, das erste findet auf Essener Boden statt. An diesem Mittwoch kommt der Bergische HC zum Derby in die Sporthalle „Am Hallo“ (Anwurf 18.30 Uhr).

„Ich bleibe grundsätzlich lieber im Rhythmus, als immer solche spielfreien Phasen zu haben“, gesteht der Essener Trainer Jamal Naji, der in den vergangenen Tagen trotz Spielpause selbst kaum Ruhe gefunden hat. Es gab eine Menge zu analysieren und vorzubereiten, um für die anstehenden Aufgaben gut gewappnet zu sein und die Mannschaft weiterhin in eine positive Richtung zu entwickeln.

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Tusem Essen ist auf dem Papier nur Außenseiter

Und wenn es am Saisonende tatsächlich noch mit dem Klassenerhalt etwas werden soll, darf sich der Tusem nicht mehr allzu viele Niederlagen erlauben. Auch Spiele, die man eigentlich nicht zwingend gewinnen müsste, sollten nun gewonnen werden. Dazu gehört auch die Partie gegen den Bergischen HC.

Normalerweise eine Begegnung, die nicht automatisch positiv in die Punkte-Kalkulation des Aufsteigers einfließt. Doch mittlerweile haben sich die Essener in die Position gebracht, tatsächlich die Klasse halten zu können. Um dies realisieren zu können, müsste eben auch gegen Gegner wie den Tabellenachten aus Solingen Zählbares her.

Gäste besitzen brutal schussstarken Rückraum

Jamal Naji erwartet viel Arbeit: „Die Abwehr wird ordentlich zu tun bekommen, und wir werden mit unseren Wechselmöglichkeiten gut haushalten müssen.“ Denn die „Löwen“ kommen mit reichlich Kraft nach Essen. Tomas Babak, Linus Arnesson und David Schmidt haben mächtig Feuer in den Oberarmen und werden wohl auch gewillt sein, dieses einzusetzen. „Sie haben einen brutal schussstarken Rückraum und sind sehr wurfgewaltig. Die Mannschaft spielt so, dass sie ihre Rückraumspieler häufig in gute Wurfpositionen bringt“, weiß Naji.

Lucas Diederich von Tusem Essen kehrt nach einer Verletzungspause gegen den Bergischen HC ins Tor zurück.
Lucas Diederich von Tusem Essen kehrt nach einer Verletzungspause gegen den Bergischen HC ins Tor zurück. © Michael Gohl

Etwas Mut machen dürfte die Nachricht, dass der formstarke Lukas Diedrich ins Tusem-Tor zurückkehrt. Der Schlussmann laborierte zuletzt an einer Adduktorenverletzung und musste pausieren, steht nun aber wieder zwischen den Pfosten.

Gegnerischer Trainer gilt als Taktikfuchs

Einige Lehren könnte Naji aus dem Hinspiel ziehen, das seine Mannschaft mit 29:35 verloren hatte. „Natürlich gehört das auch dazu, die Erkenntnisse aus den Begegnungen mit in die Vorbereitung einzubeziehen. Das macht Sebastian Hinze vom Bergischen HC allerdings auch, der ja ein ausgeschriebener Taktikfachmann ist. Er wird sich sicherlich auch gegen uns etwas einfallen lassen, was wir vielleicht so nicht auf dem Schirm haben“, sagt der Essener Trainer.

Hinze hat als „Taktikfuchs“ bei der Ligakonkurrenz Eindruck hinterlassen, wird daher 2022 zum Spitzenklub Rhein-Neckar Löwen wechseln. Und in Bezug auf den Gegner stellt der 42-Jährige fest: „Der Tusem spielt sehr flexibel, hat aber immer einen klaren Plan, den er 60 Minuten durchzieht. Die Mannschaft glaubt an ihr System - defensiv wie offensiv. Und sie geht mit Rückschlägen gut um. Ich traue ihr den Klassenerhalt zu.“

Der Bergische HC scheint gewarnt und wird die Essener nicht unterschätzen. Allerdings ist fraglich, wie der Tabellenachte aktuell in Form ist. Denn zuletzt musste er sich in zwei zweiwöchige Quarantänen begeben. „Ich kann jetzt keinen Ergebnisdruck aufbauen“, sagt Trainer Hinze, „ich erwarte aber, dass wir alles dafür tun, um auch in diesem Spiel Erfolg zu haben.“

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