Essen. Die Saison 2020/21 ist endgültig abgesagt worden. Nun werden die verschiedenen Szenarien durchgespielt, wie die einzelnen Ligen besetzt werden.

Die Saison 2020/2021 im Westdeutschen Basketball-Verband wird nicht mehr ausgetragen. Das gab der Verband bekannt. Es wird keinen Ab- und Aufstieg geben, alle Mannschaften behalten ihr Teilnahmerecht für die Saison 2021/2022.

Für Teams der Regionalliga Damen und 1. Regionalliga Herren mit dem Ziel, in die 2. Bundesliga aufzusteigen, sei ein gesonderter Spielbetrieb geplant. Auch für die ambitionierten Teams der Zweiten Regionalliga könne es im Juni noch zu einer sportlichen Entscheidung um den Aufstieg in die Erste Regionalliga kommen, sagt Dieter Homscheidt, Boss des Zweitregionalligisten ETB Miners.

Erste Regionalliga soll aufgestockt werden

Auf einer virtuellen Konferenz des Verbandes und seiner Mitglieder wurde nicht nur das Aus der Spielzeit 2020/21 besiegelt, sondern auch beschlossen, dass die Erste Regionalliga wieder auf 14 Mannschaften aufgestockt werden soll. Weil auch aus der Bundesliga kein Team absteigt, würde die Liga zumindest von oben nicht aufgefüllt – auch wenn es noch ein wirtschaftliches Risiko gibt.

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Wollen sich Vereine eine weitere Zweitliga-Saison noch leisten oder lieber freiwillig zurücktreten? Oder sieht die Liga die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eines Clubs als ausreichend erfüllt an? „Ich sehe aus unserer Region derzeit keinen Verein, auf den das zutrifft und der aus wirtschaftlichen Gründen zurück in die Erste Regionalliga West gehen wird“, so Homscheidt hoffnungsvoll.

Doch auch er weiß: „Es ist ja so eine Sache mit der Eigenwahrnehmung. Die Liga oder einige Vereine können das durchaus anders sehen.“

Planspiele um sportliche Entscheidung

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Der umgekehrte Weg: Ein Aufsteiger aus dem Westen in die Pro B könnte eine weitere Lücke schaffen für eine „Wildcard“ oder ähnliches in der Regionalliga. Homscheidt spekuliert auf ein bis zwei Plätze in der Ersten Regionalliga, auf die sich die Teams der Zweiten Regionalliga bewerben können. Dies ist zumindest der virtuell-mündliche Stand der Dinge, die schriftliche Fassung seitens des Verbandes steht noch aus. Es soll halt alles wasserdicht sein.

Das Planspiel sähe dann, laut Homscheidt, so aus: „Gibt es nicht mehr Anwärter als freie Plätze, könnten entsprechende „Wildcards“ vergeben werden. Gibt es mehr Anwärter, müsste bis Ende Juni ein sportlicher Aufsteiger unter diesen Teams ermittelt werden.“ Wichtig sei die klare Ansage: Wer spielen will, will auch aufsteigen. „Es soll keine Spaßveranstaltung werden.“ Und: „Es muss möglich sein, zu trainieren und zu spielen. Die Hygiene-Konzepte liegen ja in der Schublade und die Situation ist mit den Schnelltests ja besser zu handhaben als vor einigen Monaten noch.“

Relativ verlustfrei durch die letzten Monate

Die nächsten Tage und Wochen werden es zeigen. Für die Miners indes ist mit der späten Absage der Saison der „Worst Case“ eingetroffen. Dennoch scheint die wirtschaftliche Situation in Essen stabil. „Wir haben eine sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Sponsoren erfahren dürfen und sind doch relativ verlustfrei durch die vergangenen Monate gekommen“, berichtet Dieter Homscheidt.

Die Mannschaft sei nach wie vor für den ETB gemeldet, werde aber nun nicht mehr bezahlt. „Das bietet natürlich einigen Spielern, die nicht in dieser Region heimisch sind, die Möglichkeit, sich anderweitig umzuschauen. Und so wissen wir natürlich auch nicht verlässlich, ob uns wirklich alle Jungs im Juni im Falle einer sportlichen Entscheidung zur Verfügung stehen würden. Ich bin da aber sehr zuversichtlich, dass wir eine solche sportliche Herausforderung trotzdem meistern werden.“

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