Essen. In der Regionalliga steigt das ultimative Spitzenspiel zwischen dem Zweiten RWE und dem Spitzenreiter BVB. Beide Teams wollen hoch in 3. Liga.

Es wurde viel darüber geredet und geschrieben, einmal wurde die Partie auch schon wegen schlechter Platzverhältnisse abgesagt. Aber an diesem Mittwoch ist es soweit: Vorhang auf! In der Fußball-Regionalliga kommt es an der Hafenstraße zum ultimativen Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten Rot-Weiss Essen und Spitzenreiter Borussia Dortmund II (19.30 Uhr).

Beide Seiten wollen den Titel und hinauf in die 3. Liga, beide Teams sind heiß, das versteht sich von selbst. Aber ob es letztlich ein Showdown sein wird im Kampf um den Aufstieg, sei mal dahingestellt. Schließlich müssen noch bis zum Saisonende mehr als ein Dutzend Spiele abgearbeitet werden.

Rot-Weiss liegt vier Punkte zurück

Aber dieses direkte Duell ist wichtig, fürs Selbstbewusstsein und für die Tabelle sowieso, denn wie sagt man so schön, ein Dreier im direkten Vergleich zählt doppelt.

Vier Punkte liegt Rot-Weiss hinter den Dortmundern, doch Essen hat auch ein Spiel weniger absolviert als der Konkurrent. Der Druck ist dennoch da, keine Frage. „Wir haben alles noch selbst in der Hand“, stellt RWE-Trainer Christian Neidhart fest.

Beide Seiten zeigen beeindruckende Konstanz

Beide Mannschaften haben bislang eine beeindruckende Konstanz gezeigt. Der BVB hat nur einmal verloren und zwar Ende November gegen den SV Rödinghausen (1:2). Vom SVR, der in der Vorsaison eine ebenso tolle Leistung abgeliefert, aber freiwillig auf den Aufstieg verzichtet hatte, war Trainer Enrico Maaßen zur Borussia gekommen. Bei RWE war er übrigens auch ein Kandidat. Der BVB aber sei für ihn, so Maaßen, die „interessanteste, lehrreichste Option“ gewesen.

Beim BVB will er sich beweisen, mit den Schwarz-Gelben will er hoch, daran ist nicht zu rütteln, auch wenn Maaßen manchmal versucht, zu relativieren, vermutlich nur, um Druck abzulassen: „Wir haben viele Spieler, die noch Profi werden wollen. Da ist es richtig, dass sie große Ziele haben. Aber es kann nicht sein, dass es jede Woche heißt, dass wir Erster werden müssen“, sagte er dem „Kicker“.

RWE-Torjäger Simon Engelmann gewinnt diesen Zweikampf gegen Franz Pfanne.
RWE-Torjäger Simon Engelmann gewinnt diesen Zweikampf gegen Franz Pfanne. © Thorsten Tillmann

BVB holt zehn neue Spieler zu Saisonbeginn

Dortmund hat sich zu Saisonbeginn unter anderem mit zehn neuen Spielern verstärkt, was so gar nicht der gewohnte U 23-Ausbildungsstil ist. Dennoch sucht der BVB mehr den Schatten, während RWE sich klar positioniert hat: „Wir wollen aufsteigen, und wenn sich jemand hinter uns verstecken möchte, kann er das gerne tun“, so der Tenor.

Das hat der BVB nicht nötig. Die Mannschaft ist stark genug, auch wenn es am vergangenen Wochenende bei der Schlammschlacht gegen Schlusslicht Ahlen nur zu einem mageren 1:1 reichte. „Weil Essen verloren hat, ist es aber auch ein gewonnener Punkt“, sagt BVB-Spieler Niklas Dams.

Niederlage in Münster ist abgehakt

Das 0:1 der Roten in Münster lässt grüßen. Die Essener wissen genau, wie schwer es ist für eine spielstarke Mannschaft, sich auf einem solchen Morast zu behaupten. „Das Spiel ist abgehakt“, winkt RWE-Sportdirektor Jörn Nowak ab. „Wir haben jetzt elf Heimspiele in Folge gewonnen und gehen mit breiter Brust in die Partie. Wir freuen uns.“ Das gilt sicher auch für die Fans beider Lager.