Essen. Helmut Tautges in seiner Kolumne “Happos klare Kante“ über Pokal-Frust und Wiedergutmachung im Ligaalltag gegen Fortuna Köln.

Helmut Tautges, alias Happo, ist zurück: Nach einer schöpferischen Pause wird der unseren Lesern noch bestens vertraute Verfasser von "Happos Westkurve" an dieser Stelle regelmäßig über seinen Lieblingsklub berichten. Und das macht das Urgestein von der Hafenstraße, der Boss der "Uralt Ultras RWE" mal kritisch, mal amüsant, aber immer ehrlich - Happo eben!

Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen

Verdammt lang her, dass ich meine letzte Kolumne „Happos Westkurve“ geschrieben habe! Damals war vieles anders, man legte noch jedes Wort auf die berühmte Goldwaage. Mittlerweile ist Deutschland durch und durch digitalisiert. Da kann man ungestraft seine Mei nung äußern, ohne gleich abgewatscht zu werden. Hat was mit künstlicher Intelligenz zu tun. Vermute ich.

Wer meint, das soll doch ein Witz sein, der ist hier richtig. Bitte nicht alles ernst nehmen. Das Leben ist ernst genug.

Groll über DFB-Pokal-Aus ist verzogen

Nach dem überzeugenden Sieg von Rot-Weiss Essen gegen Fortuna Köln habe ich einfach gute Laune. Die unnötige Niederlage in Düsseldorf wurde damit frühestmöglich, am Siebten dieses Monats, eindrucksvoll „ausgemärzt“.

Auch der Groll über das Aus im DFB-Pokalwettbewerb ist verzogen. RWE hat sich in diesem Wettbewerb teuer verkauft. Das Gleiche könnte ich auch von Videoschiri Robert Hartmann behaupten. Mach ich aber nicht. Vermutlich hat er sich lediglich im Programm geirrt und ist beim langweiligen Kieler Tatort eingenickt.

Beim Werbebanner nicht im Bilde

Nicht im Bilde war ich auf dem riesigen, 80 Meter langen „Sei dabei Werbebanner“. Jedenfalls konnte ich mich nicht darauf entdecken. Wie auch, wenn man unterbelichtet ist, wie einige sogenannte Freunde nicht müde werden, zu behaupten. Aber was ist mit den anderen, über 2800 Charakterköpfen? Zur Not schieben wir es auf den Datenschutz. Der wird hier ernstgenommen, wir sind schließlich nicht beim VfB Stuttgart.

Was soll's. In den nächsten Tagen wird den Käufer*innen der symbolischen Tickets, Gelegenheit gegeben, ihr Konterfei bzw. die hochgeladenen Bilder auf dem Banner zu suchen und dann ein, nennen wir es Banner-Selfie, zu schießen. Bevor ich mich Corona-konform in die Warteschlange einreihe, frag´ ich einfach mal Simon Engelmann, ob er das für mich nicht erledigen könnte.

Bannereinnahmen sind für Hafenstübchen

Wofür haben wir denn einen solch herausragenden Knipser an der Hafenstraße 97A beschäftigt? Auch wenn unsere Nummer 11 sich letzten Sonntag nicht in die Torschützenliste eintragen konnte, die Duelle mit seinem Gegenspieler hatten schon was, waren zudem für alle gut sichtbar. Jannik Löhden schien mit seiner Aufgabe förmlich zu wachsen.

Wie auch immer, 19,07% der Bannereinnahmen werden für die Rettung vom „Hafenstübchen“ verwendet. Über die kleine Kult-Kneipe wird in den nächsten Tagen noch groß berichtet. Soviel ist sicher.

Vor Oguzhan Kefkir ist niemand sicher

Vor dem wieder genesenen Stürmer Oguzhan Kefkir ist derzeit dagegen niemand sicher. Der ballert alles um, egal ob Freund oder Feind. Frag nach bei Simon Engelmann und Kapitän Marco Kehl-Gomez. So lange er auch ins gegnerische Tor ballert, werden seine Kameraden die Schmerzen in Kauf nehmen.

Wie gerne hätte ich Samstag die Reise nach Münster angetreten. Im Stadion an der Hammerstraße ein wenig für Unordnung sorgen. Das mögen die Preußen nicht.

Auf dass RWE dort erneut fleißig Punkte sammelt.

Bleibt gesund,

der Happo

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