Essen. Spitzenreiter empfängt den Aufsteiger FC Wegberg-Beeck an der Hafenstraße. Heimstarke Essener sind noch unbesiegt und peilen magische Marke an.

Die Hinrunde in der Fußball-Regionalliga steht vor dem Abschluss, das Heimspiel an diesem Samstag gegen den Aufsteiger FC Wegberg-Beeck ist Aufgabe Nummer 20 für Rot-Weiss Essen (14 Uhr, Hafenstraße). Natürlich fehlen die Fans im Stadion, sie werden schmerzlich vermisst, gleichwohl kann die Liga im Westen noch froh darüber sein, dass sie überhaupt soweit gekommen ist in Zeiten der Pandemie. Der Südwesten jedenfalls hat erst unter der Woche den Betrieb wieder aufgenommen, bei den anderen drei Staffeln herrscht weiterhin Corona-Stillstand.

Die Rot-Weissen haben seit September ein straffes Programm abgearbeitet und dürfen mehr als zufrieden auf die vergangenen Wochen blicken. Sie sind als einzige Mannschaft noch ungeschlagen und liegen als Tabellenführer sieben Punkte vor dem Zweitplatzierten Borussia Dortmund II, der allerdings noch zwei Partien nachholen muss. Aber mit dem 2:2 vor wenigen Tagen gegen RW Oberhausen haben die Schwarz-Gelben ihren theoretischen Vorteil gegenüber RWE zunächst einmal eingebüßt.

Rot-Weiss Essen froh über gute Ausgangsposition

„Ich bin froh, dass wir uns eine solche Ausgangsposition geschaffen haben“, sagte RWE-Trainer Christian Neidhart nach dem jüngsten 2:0-Auswärtserfolg bei Sportfreunde Lotte. Das kann er auch sein, denn die Essener Bilanz strotzt nur so vor Superlativen. Rot-Weiss hat vor dem Duell mit Wegberg-Beeck die 50 Punkte-Marke vor Augen, die eindrucksvoll die Stärke in dieser Saison dokumentiert.

Ein Vergleich mit der Spielzeit zuvor: Die lief ebenfalls gut für die Essener, aber nicht so überragend wie die aktuelle. Damals waren die Essener nach dem 19. Spieltag mit 41 Zählern Tabellenzweiter. Souverän vorweg marschierte SV Rödinghausen, der aber mit 47 Punkten (20 Spiele) auch nicht die heutige Essener Marke erreichte. „Die Punkte sprechen für die Mannschaft und das, was sie geleistet hat“, lobt Trainer Neidhardt.

Abwehrspieler Sandro Plechaty hat aut rechts einen festen Platz.
Abwehrspieler Sandro Plechaty hat aut rechts einen festen Platz. © Thorsten Tillmann

Höhepunkt im DFB-Pokal wird noch ausgeblendet

Es ist nur schnödes Zahlenwerk, das zwar beeindruckt, aber auch schnell zu Makulatur werden kann im Falle eines Fehltritts. Deshalb ist auch zum letzten Liga-Spiel des Jahres volle Konzentration erforderlich. Klar, den Roten steht ja noch am kommenden Mittwoch das Highlight im DFB-Pokal (2. Runde) bevor gegen den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf (18.30 Uhr, Hafenstraße), doch Neidhart versichert, dass man dieses außerordentliche Ereignis noch strikt ausblende. Jetzt bloß nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen.

Favorit ist der Gastgeber an diesem Samstag aber in jedem Fall - allein schon wegen seiner Heimstärke. RWE hat auf eigenem Rasen acht der neun Spiele gewonnen. Dieser Bilanz setzen sie Gäste zumindest auf dem Papier ihre Erfolge in der Fremde entgegen. Dort haben sie respektable Ergebnis gegen höher eingestufte Teams wie Düsseldorf II (0:0), Preußen Münster (0:0) und Fortuna Köln (2:2) eingespielt.

Favorisierter Gastgeber erwartet schwere Aufgabe

Christian Neidhart hat den Gegner gegen Borussia Mönchengladbach II beobachten lassen (0:1) und zeigt großen Respekt: „Die Niederlage war unglücklich. Wegberg ist eine Mannschaft, die viel Potenzial hat in allen Mannschaftsteilen. Das wird eine schwere Aufgabe.“ Das einzige Auswärtsspiel verlor der Klub vom Mittelrhein gegen Borussia Dortmund II (2:3). Und das auch nur durch einen Elfmeter kurz vor Spielschluss.

„Das ist eine total gefestigte Mannschaft, die auch sehr mutig agiert und eine gute Spielphilosophie besitzt“, beschreibt der RWE-Trainer. Allerdings hat der Gastgeber natürlich genug Selbstvertrauen und einen hohen Anspruch an sich. Die Rot-Weissen sind diesmal von einer Englischen Woche verschont geblieben. Sie konnten zwei frei Tage genießen, regenerieren und sich schließlich gewissenhaft auf die Aufgabe vorbereiten.

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Auf ein, zwei Positionen könnte sich Startelf verändern

Dreimal in Folge hat Trainer Neidhart zuletzt die gleiche Startelf aufs Feld geschickt, doch das müsse nicht so sein, gibt der Coach zu bedenken. Er hat nach wie vor die freie Auswahl, um zu wechseln, weil nur David Sauerland (Kreuzbandriss) ausfällt - auch das außergewöhnlich. Das Gerüst steht, aber auf ein oder zwei Positionen könne sich auch was ändern. „Wir müssen sehen, was am besten zum Spiel und zum Gegner passt“, erklärt Neidhart. Wohl dem, der solche Alternativen besitzt.