Essen. RWE besiegt harmlose Gäste aus Straelen mit 4:1. Rot-Weiss Essen bleibt ungeschlagen und ist mit acht Heimsiegen an der Hafenstraße eine Macht.

Rot-Weiss Essen gibt sich keine Blöße in dieser Regionalliga-Saison. Schon gar nicht an der Hafenstraße. Es war zudem ein ganz entspannter Abend für den ungeschlagenen Spitzenreiter, der mit dem 4:1 (3:0) über den biederen SV Straelen den achten Heimsieg in Folge einfuhr.

Da kann man schon den Überblick verlieren. Corona wirbelt in der Regionalliga den Terminkalender durcheinander und nun auch noch das: Der direkte Rivale an der Tabellenspitze, Borussia Dortmund II, wollte mal wieder vorlegen. Dessen Gegner RWO wiederum hatte versichert, dass man sich Mühe geben werde, auch, um dem Revier-Nachbarn von der Hafenstraße ausnahmsweise mal was Gutes zu tun.

Spiel in Dortmund wegen Nebels abgebrochen

Und siehe da: Oberhausen führte tatsächlich früh mit 1:0. Dann aber machte der Nebel in Dortmund-Brackel dicht. Unterbrechung nach gut zehn Minuten. Nach einer halbstündigen Pause wurde die Partie schließlich abgebrochen, so dass es ein Nachholspiel vom Nachholspiel geben wird.

Die Rot-Weissen wird es wohl nicht sonderlich gestört haben. Man schaue vor allem auf sich selbst, heißt es ja immer. Und da galt es, die “Nuss” SV Straelen zu knacken.

Gäste hielten eine halbe Stunde lang dagegen

Die Rot-Weissen stellten schnell fest, dass es sich bei diesem Gegner um eine harte Schale handeln könnte. Straelen stand von Beginn an tief und dicht gestaffelt vor dem eigenen Tor und forderte die Essener Kreativität. Die Gastgeber, mit der gleichen Startelf wie zuletzt gegen 1.FC Köln II, bestimmten von Beginn an die Partie und suchten geduldig nach einer Lücke. Spieltechnisch waren sie dem Gast deutlich überlegen, doch der Abwehrriegel um den routinierten Adli Lachheb hielt tapfer dagegen.

Doppeltorschütze Simon Engelmann wird hier von Straelens Kapitän Ferry de Regt geblockt.
Doppeltorschütze Simon Engelmann wird hier von Straelens Kapitän Ferry de Regt geblockt. © Thorsten Tillmann

Nichts passierte. RWE hatte gute Ansätze, aber so richtig kam man nicht zum Abschluss. Eine halbe Stunde lang ging das so: Der Favorit spielte nach vorn, Straelen versuchte es über Konter. Torchancen auf beiden Seiten gleich Null. Dann aber nach einer halben Stunde fiel die Entscheidung ruckzuck.

Führungstor nach einer Standardsituation

Und ein Standard geht immer. Nach der siebten Ecke von Kevin Grund verlängerte Daniel Heber den Ball aufs lange Eck, wo Simon Engelmann wieder einmal goldrichtig stand und zum 1:0 (34.) einnickte. Es ist Treffer Nummer 15 für ihn.

Dann war der Vorbereiter selbst am Zug. Grund bekam 20 Meter vor dem gegnerischen Strafraum an den Ball, zog nach innen und setzte die Kugel präzise in den Winkel zum 2:0 (40.). Ein Träumchen, zumal Grund das Ding mit seinem schwachen Rechten gemacht hatte.

Zwei Treffer innerhalb von zwei Minuten

Kaum hatte Straelen wieder angestoßen, da jubelte RWE schon wieder. Cedric Harenbrock versuchte es aus der Entfernung, SV-Torwart Robin Udegbe ließ den Ball nach vorn abprallen, Oguzhan Kefkir war zur Stelle und erhöhte auf 3:0 (42.).

Was nun, Straelen? Mit der biederen Vorstellung aus Hälfte eins würden die Gäste den Hausherren kaum gefährlich werden können. Und es reichte offenbar nicht an diesem Tag für den Aufsteiger, der irgendwie auch nicht die rechte Überzeugung ausstrahlte, dass man gegen den Spitzenreiter etwas ausrichten könnte. Immerhin hatte Straelen nach einer Ecke auch eine erste gefährliche Szene, doch. Nach Kapitän Ferry de Regt köpfte den Ball deutlich über das Tor (61.).

Der Essener Isaiah Young setzt wieder mal zum Sturmlauf an.
Der Essener Isaiah Young setzt wieder mal zum Sturmlauf an. © Thorsten Tillmann

Torjäger Engelmann trifft unnachahmlich

Den Unterschied demonstrierte Rot-Weiss mustergültig per Konter. Isaiah Young passte steil und schön auf Engelmann, der marschierte allein und unaufhaltsam durch die Straelener Hälfte und schlenzte die Kugel schließlich unnachahmlich aus elf Metern ins Netz zum 4:0 (63.).

Die Partie plätscherte dahin im eisigen Stadion-Viereck, Rot-Weiss Essen kontrollierte und vergab noch einige gute Möglichkeiten. Aber den letzten Treffer setzte Straelen. Nach einem Freistoß passte die RWE-Deckung nicht auf und Lachheb konnte per Kopf immerhin den Ehrentreffer markieren (78.). Wehgetan hat es allerdings niemanden.

So haben sie gespielt

Rot-Weiss Essen - SV Straelen 4:1 (3:0) RWE: Davari - Plechaty, Heber, Hahn, Grund - Grote (73. Neuwirt) - Young, Harenbrock, Kehl-Gomez (65. Condé) - Kefkir (68. Dorow) -Engelmann (73. Platzek). Schiedsrichter: Scheper.

Tore: 1:0 Engelmann (34.), 2:0 Grund (40.), 3:0 Kefkir (42.), 4:0 Engelmann (63.), 4:1 Lachheb (78.).