Essen. RWE-Trainer Christian Neidhart lobt seine Mannschaft nach dem klaren Heimsieg. Gastgeber zeigen Klasse – individuell und als Team.
Die Saison in der Regionalliga schleppt sich dahin, Rot-Weiss Essen aber marschiert – aufrecht, Brust raus – von einem Erfolg zum anderen. 18 Spiele ungeschlagen, da müssen die Chefstatistiker aber ihre Unterlagen wälzen, um herauszufinden, wann es das an der Hafenstraße mal gegeben hat.
Eine Hinrunde mit 20 Spielen, das allein ist schon mal eine Ansage. Darüber hinaus stören coronabedingte Absagen den Rhythmus, die vielen Englischen Wochen sind eine Herausforderung für die Physis der Fußballer. Das alles hat Rot-Weiss bislang gut weggesteckt oder anders gesagt: Von der außergewöhnlichen Belastung ist bislang kaum etwas zu spüren.
Unterschied in der Tabelle spiegelt sich auf dem Rasen
Ganz im Gegenteil. Beim 4:1-Heimsieg über den SV Straelen demonstrierten die Essener einmal mehr ihre hohe Qualität – individuell und als Team. Da konnte man schon den Unterschied erkennen, warum die einen die Tabelle anführen und die anderen vermutlich mit einem sicheren Platz im Mittelfeld zufrieden wären. „Mit der Leistung bin ich total zufrieden“, sagt denn auch RWE-Trainer Christian Neidhart. „Wir haben einen ungefährdeten Heimsieg gesehen. Mir hat gefallen, dass wir am Anfang den Ball laufenlassen und den Gegner müde gespielt haben.“ Kurzum: „Die Jungs haben einen hervorragenden Job gemacht.“
Es war zwar keine spielerische Hochglanz-Gala über 90 Minuten, aber der Auftritt war in der Tat überzeugend und dem eines Spitzenteams würdig. Und was will man mehr, als einen souveränen Erfolg mit drei Toren Unterschied?
Gäste können lediglich reagieren
Straelen konnte lediglich reagieren und nur eine halbe Stunde lang die Null verteidigen. Dann war der Bann gebrochen. Simon Engelmann machte seine Tore 15 und 16, Oguzhan Kefkir bewies ebenfalls einen guten Torriecher, als er zum 3:0 abstaubte. Und ja, Kevin Grund überraschte wohl auch seine Teamkollegen, als er mit seinem schwächeren rechten Fuß die Kugel traumhaft in den Winkel setzte. Auf die Frage, wann er zuletzt mit rechts getroffen habe, musste Grund zugeben, dass er sich nicht wirklich daran erinnern könne: „Das ist schon ganz lange her.“
Der filigrane Routinier verwies auch darauf, dass nicht immer alles so leicht ist, wie es zuweilen ausschaut, wenn man derart deutlich gewinnt. „Es war kein leichtes Spiel gegen Straelen, das ist immer ein unangenehmer Gegner.“
Leichter Bruch nach vier Auswechslungen
Zur Pause war die Partie beim Stand von 3:0 bereits entschieden, und der Gastgeber konnte nach einer solchen Vorarbeit die zweite Hälfte etwas lockerer herunterspielen. Nachdem Trainer Christian Neidhart viermal gewechselt hatte, um einige Leistungsträger (Grote, Kehl-Gomez, Kefkir, Engelmann) zu schonen, lief es nicht mehr ganz so rund, ohne dass der Gastgeber die Kontrolle verloren hätte.
Auch das spricht für sich. Und mit den Kräften zu haushalten, ist in diesen Wochen oberste Pflicht. Denn schon an diesem Samstag geht es für die Rot-Weissen zu den Sportfreunden nach Lotte, die ebenfalls als sehr heimstark gelten.