Essen. Essener Erstliga-Aufsteiger empfängt an diesem Donnerstag Frisch Auf Göppingen. Eine schwere Aufgabe, denn die Gäste liegen derzeit auf Rang fünf.

Glück Auf trifft Frisch Auf - die Handballer des Tusem Essen treffen in der 1. Bundesliga an diesem Donnerstag auf Göppingen (Anwurf 19 Uhr, „Am Hallo“) und würden natürlich gern den zweiten Saisonsieg einfahren. Doch die Baden-Württemberger sind gut in Form und gehören aktuell zu den besten Fünf der Liga.

Die Chance, die bittere Niederlage gegen die HSG Nordhorn-Lingen direkt vergessen zu machen, wurde dem Tusem in der vergangenen Woche genommen. Die Essener waren bereits zum Auswärtsspiel nach Magdeburg gereist, ehe die plötzliche Absage kam. Beim Abendessen erfuhr das Team von Trainer Jamal Naji, dass ein gegnerischer Spieler unter Corona-Verdacht stand . Der Essener Tross reiste wieder unverrichteter Dinge zurück ins Ruhrgebiet.

Essener Abwehrarbeit muss verbessert werden

Wahrlich keine glückliche Woche aus Sicht des Aufsteigers, doch dies muss schnell aus den Köpfen. Die Niederlage gegen Nordhorn spielt nur im Hinterkopf noch eine Rolle, vor dem Duell mit Frisch Auf Göppingen fordert Naji: „Wir wollen uns vor allem in der Abwehr besser verkaufen als gegen Nordhorn. Darin liegt unser Hauptfokus.“

Auf Sebastian Bliß im Tor von Tusem Essen wird gegen Göppingen einiges zukommen.
Auf Sebastian Bliß im Tor von Tusem Essen wird gegen Göppingen einiges zukommen. © Michael Gohl

Die Defensive war gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf wahrlich nicht erstklassig, enttäuschte auf ganzer Linie. Weder die Torhüter konnten die Niederlage abwenden noch die Abwehr. Zu viele Lücken und Essener Abstimmungsprobleme machten die Gäste stark. Noch einmal darf sich der Tusem solche Aussetzer gerade gegen die direkte Konkurrenz nicht erlauben, wenn er in der 1. Liga weitere Punkte einfahren will.

Tusem will auch die Entwicklung auf der „Platte“ fortsetzen

Gerade gegen Göppingen ist eine gute Defensivleistung gefordert, denn die Baden-Württemberger sind gefährlich. Vor allem das Zentrum erwies sich bei den Siegen gegen Leipzig, Wetzlar, Nordhorn und Balingen als treffsicher. Und bei einer Wurfquote von knapp 74 Prozent, sowie 45 Saisontreffern steht Linksaußen Marcel Schiller seinen Kollegen in nichts nach. Zudem verfügt die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer über eine der stärksten Defensiven der Liga.

Die Essener werden einen starken Tag brauchen, um Frisch Auf Göppingen ärgern zu können. Trainer Jamal Naji glaubt daran: „Die Entwicklung, die wir vor dem letzten Spiel genommen haben, wollen wir fortführen und einen weiteren Schritt machen.“ Saisonsieg Nummer zwei wäre ein großer Schritt.

Torhüter Lukas Diedrich fehlt wegen eines Nasenbeinbruchs

Ärgerlich aus Sicht der Mannschaft von der Margarethenhöhe ist allerdings der Ausfall von Lukas Diedrich. Der Torhüter brach sich im Training das Nasenbein und musste operiert werden. Dementsprechend wird Diedrichs kein Rückhalt sein können. Somit hofft der Tusem auf einen gut aufgelegten Sebastian Bliß und Stellvertreter Arne Fuchs. Der wiederum kam bislang nur in der zweiten Mannschaft zum Zuge.

Möglich ist eine Überraschung gegen Göppingen, dafür muss nur wieder eine klare Leistungssteigerung her. In der Offensive zeigte sich der Tusem zuletzt auch zu ungefährlich und ungenau im Passspiel. Dass die Gastgeber es besser können, haben sie in dieser Saison schon des Öfteren gezeigt. Nun ist Göppingen der nächste Gradmesser fürs Überlebenspotenzial im Handball-Oberhaus. Da könnte die ärgerliche Niederlage gegen Nordhorn zumindest auch noch als Motivation dienen.