Essen. Erstliga-Aufsteiger aus Essen empfängt am Sonntag „Am Hallo“ einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. Ein Bruder-Duell steht ebenfalls bevor.
Kaum etwas ist in diesen Tagen sicher. Nicht einmal, ob das Spiel zwischen dem Handball-Bundesligisten Tusem Essen und der HSG Nordhorn-Lingen an diesem Sonntag (16 Uhr, „Am Hallo“) auch tatsächlich stattfinden kann. In der 1. Bundesliga sind bereits einige Partien wegen positiver Corona-Tests bei diversen Mannschaften ausgefallen und verlegt worden, doch noch geht man beim Aufsteiger davon aus, dass es zum Duell gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt kommen wird.
„Wir können aktuell nur von Tag zu Tag denken“, sagt Tusem-Trainer Jamal Naji, der das Drumherum natürlich auch mitbekommt: „Ehrlich gesagt, hat man immer die Eventualität im Kopf, dass ein Spiel abgesagt werden muss. Aber wir versuchen es trotzdem auszublenden.“
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Nachholtermin für Leipzig-Spiel steht noch nicht fest
Das Auswärtsspiel in Leipzig, das eigentlich am vergangenen Donnerstag hätte stattfinden sollen, musste bereits aus dem genannten Grund abgesagt werden. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest. „Insgesamt ist es schon etwas besorgniserregend, wenn so viele Spiele verschoben werden müssen“, sagt Naji. Kritik gab es innerhalb der Liga in Bezug auf die Länderspiele zuletzt. So musste die deutsche Nationalmannschaft durch Europa reisen, einige Zeit in Quarantäne verbringen – und dennoch haben sich Spieler mit dem Coronavirus infiziert. Ein schmaler Grat zwischen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Absichten.
„Es ist auf jeden Fall unfassbar wichtig, dass wir die Liga zu Ende spielen, sonst sehe ich schwarz für einige Vereine“, betont Essens Trainer. Jamal Naji will sich aber in erster Linie auf das konzentrieren, was er beeinflussen kann: die Vorbereitung seiner Mannschaft auf das wichtige Duell mit der HSG Nordhorn-Lingen. Ein Gegner, den der Tusem aus vergangenen Zweitliga-Zeiten bestens kennt und gegen den man sich auf der Margarethenhöhe durchaus Chancen ausrechnet.
Nordhorn hat zwei Siege auf dem Konto
Doch einfach wird die Aufgabe mit Sicherheit nicht, denn die HSG wusste zuletzt mit guten Leistungen zu überzeugen und schlug die „Eulen“ Ludwigshafen mit 27:24. Nicht nur, weil Rechtsaußen Robert Weber gleich elf Tore erzielen konnte. „Sie spielen sehr selbstbewusst und in der Offensive einen schnellen Ball“, weiß Naji um die Stärken des Kontrahenten. Es war der zweite Sieg für Nordhorn nach dem 29:26 bei Schlusslicht Coburg.
Vor allem eine Eigenschaft stellt den Essener Trainer vor eine Herausforderung: „Sie sind sehr variabel im Angriff und haben ein Sammelsurium an Ideen. Das macht sie schwer berechenbar.“ Umso wichtiger wird es sein, dass der Tusem seine eigenen Stärken auf die Platte bringt: Eine stabile Abwehr, kombiniert mit schnellem Angriffsspiel. „Der Schlüssel wird sein, dass wir unseren Matchplan durchziehen und Nordhorn unser Spiel aufzwingen“, erklärt Naji, der auf alle Spieler zurückgreifen kann.
Siebtes Duell der Brüder Seidel steht bevor
Auch Malte Seidel wird dabei sein, der gegen Nordhorn auf seinen Bruder trifft. Lasse spielte selbst lange Zeit beim Tusem, wechselte jedoch 2016 zur HSG. Schon in der Zweiten Liga trafen die Brüder aufeinander, von sechs Duellen gingen drei an Malte und den Tusem, bei einem Unentschieden und zwei Niederlagen. Essens Abwehrspezialist hätte sicher nichts dagegen, wenn er mit seinem Team auch dieses Mal die Nase vorn hätte.