Essen. Essener werden nun doch erst frühestens im Januar in die 2. Regionalliga starten. Lokalrivale Adler Union Frintrop hat noch ganz andere Probleme.

Was war das ein Hin und ein Her bei der Planung und der Frage, wann denn nun die Basketball-Saison der Zweiten Regionalliga starten soll. Prompt, als sich die Beteiligten nach einer großen Befragung auf ein Zwei-Stufen-Modell mit unterschiedlichen Startzeitpunkten im November und Januar geeinigt hatten, ging Deutschland zurück in den Lockdown. Also kein Zweitregionalliga-Basketball im Westen – es geht nun wirklich frühestens im Januar los.

Die Teams der Liga trifft dies unterschiedlich hart. Wohl kaum ein Verein ist so gravierend davon betroffen wie die ETB Miners aus Essen. Die Strukturen sind quasi professionell, zumindest weit professioneller als die der Konkurrenten. Die Essener sind darauf ausgerichtet, auch sportlich wieder ein solches Niveau zu erreichen. Sie wollen unbedingt aufsteigen. Entsprechend wurde der Kader zusammengestellt – ein Kader, der Geld kostet. Auch gegenüber vielen Sponsoren ist der ETB Verpflichtungen eingegangen.

ETB -Boss empfindet die Situation als sehr schwierig

Wie ist denn nun die Lage? „Sehr anstrengend“, bekennt ETB-Boss Dieter Homscheidt. Die Schwarz-Weißen versuchen Leistungen zu verschieben oder zu kompensieren, mit allen Beteiligten sei man aber auf bestem Wege, die Dinge zu regeln. „Wir hätten spielen können, wir haben die Strukturen. Aber wir sehen ein, dass es die meisten anderen Vereine nicht hätten bewerkstelligen können. Und natürlich kann die Liga extra für uns keinen anderen Maßstab anlegen.“

Adler Union Frintrop (hier Kevin Kern) hat mit dem verzögerten Saisonstart kein Problem.
Adler Union Frintrop (hier Kevin Kern) hat mit dem verzögerten Saisonstart kein Problem. © Michael Gohl

Aber es ist, wie es ist, die Situation lässt sich nicht ändern. Und weiter: „Wir müssen da durch und kommen da durch“, sagt Homscheidt. „Es geht um das Wohl der Gesellschaft. Da ist der Spielbetrieb einer Zweiten Regionalliga nicht so entscheidend, auch wenn uns das weh tut und wir unseren wirtschaftlichen Puffer sicher benötigen werden. Wichtiger wäre, wenn die Jugend schnellstmöglich wieder ihre Freizeit aktiv gestalten kann, ob beim Basketball oder bei welcher Sportart auch immer.“

Vielleicht im Dezember wieder die Vorbereitung aufnehmen

Und sportlich? „Die Jungs können joggen gehen, mehr nicht“, erklärt Dieter Homscheidt. Der Plan sei, im Dezember wieder die Vorbereitung aufzunehmen, „wenn man uns lässt“.

Der Lokalrivale Adler Union Frintrop hatte sich ohnehin für den Saisonstart erst im Januar eingetragen. „Es gibt Wichtigeres als Basketball“, hatte es Trainer Tobias Stadtmann schon vor gut Wochen klipp und klar in den Notizblock diktiert.

Korbanlage in Frintroper Halle noch immer nicht repariert

Dass es nun tatsächlich erst im Januar losgehen soll – und bei der aktuellen Lage sind auch da Restzweifel durchaus angebracht, ob es denn zu diesem Zeitpunkt klappen wird – dürfte man emotionslos zur Kenntnis genommen haben.

In Frintrop ärgert man sich über die nach wie vor defekte Korbanlage an der Bockmühle. „Aber die Stadt hat ja jetzt noch ein bisschen länger Zeit“, so Stadtmann mit einer Prise Sarkasmus. . Denn die Halle dort bleibt natürlich auch für die Frintroper aufgrund der Corona-Schutzverordnung bis mindestens Ende November verschlossen. Defekt ist die Anlage aber schon seit Mitte September.