Essen. Essener Miners sehen dagegen die Chance für sportlichen Aufstieg. Zweite Regionalliga soll in zwei Gruppen und dazu auch zeitversetzt beginnen.

Der Westdeutsche Basketball-Verband startet die Zweite Regionalliga der Herren, in der die ETB Miners und Adler Union Frintrop spielen, in zwei Gruppen – zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten. Dazu rang sich das Präsidium „nach der Befragung aller betroffenen Vereine und der Abwägung der Argumente“ durch.

Die erste Gruppe startet demnach frühestens am 14. November, die zweite am 16. Januar 2021. Etwa die Hälfte aller Mannschaften habe sich für eine Verschiebung ausgesprochen, hieß es in der amtlichen Mitteilung des Verbandes. Argumente für einen Saisonstart wie geplant seien neben dem Leistungssport-Aspekt auch die vertraglichen Verpflichtungen, die Vereine bislang eingegangen sind sowie die Erarbeitung von Hygienekonzepten.

Erster Start Mitte November geplant

Die erste Gruppe der 2. Basketball-Regionalliga startet frühestens am 14. November 2020. Es werden die beiden Aufstiegsplätze ausgespielt sowie mindestens ein Abstiegsplatz. Melden sich mehr als zehn Mannschaften, wird ein zweiter Abstiegsplatz ausgespielt. Bei mehr als 13 Mannschaften ein dritter Abstiegsplatz. Die Mindestteilnehmerzahl in dieser Gruppe beträgt sechs Teams.

Die zweite Gruppe startet am 16. Januar 2021. Hier wird ein möglicher zusätzlicher Aufstiegsplatz in die Erste Regionalliga ausgespielt sowie zwei Abstiegsplätze. Melden sich mehr als zehn Mannschaften, wird ein dritter Abstiegsplatz ausgespielt. Melden sich weniger als sechs Klubs, entfällt der Abstieg.

Die Vereine müssen sich bis zum 31. Oktober entscheiden, in welcher der beiden Gruppen sie spielen wollen.

Unsicherheit und Sorge sind verständlich

Bei einem sorgfältigen Umgang damit könne das Risiko einer Infektion während eines Spiels deutlich reduziert werden, so das Präsidium, das um die Explosivität dieser Entscheidung weiß. Unsicherheit und Sorge seien mehr als verständlich, aber weder große Sorge noch absolute Sorglosigkeit seien gute Ratgeber. „Das Infektionsgeschehen macht keinen Unterschied zwischen den einzelnen Ligen. Aber es wird einen Unterschied geben, wie die betroffenen Vereine mit dieser Situation umgehen können,“ heißt es offiziell.

Ob die Saison tatsächlich im November gestartet werden kann, bleibt indes abzuwarten. Die weiterhin stark ansteigenden Infektionszahlen lassen deutlichere Beschränkungen bei Freizeit und Sport wahrscheinlicher werden. Schon jetzt sind beispielsweise in Bochum städtische Hallen wieder geschlossen (gleichwohl man die Entscheidung noch einmal überdenken wolle). In Essen gilt dies bislang „nur“ für die Kabinen/Duschen außerhalb des Schulsports. Noch. Die Stadt appellierte zudem, auf kontaktintensive Übungen beim Sport zu verzichten.

Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der ETB Miners, begrüßt den Saisonstart.
Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der ETB Miners, begrüßt den Saisonstart. © Michael Gohl

Frintrops Trainer Stadtmann rechnet nicht Beginn im November

Mit Verständnislosigkeit reagierte entsprechend Tobias Stadtmann auf die Verbandsentscheidung. Und der Spielertrainer von Adler Union rechnet auch nicht unbedingt damit, dass im November gespielt werden kann. „Bundeskanzlerin Angela Merkel will den nächsten Corona-Gipfel aufgrund der Krise vorziehen (von Freitag auf bereits diesen Mittwoch, Anmerkung der Redaktion), die ersten Hallen werden geschlossen. Und wir sollen im November eine Basketball-Saison starten?“

Frintrop wird sich in die zweite Gruppe mit Start im Januar 2021 eintragen, notgedrungen. Stadtmann sagt süffisant: „Die Option, gar nicht zu spielen, wurde ja wohl nicht aufgeführt, wenn ich da nichts übersehen habe.“

Zufrieden ist man dagegen bei den Miners. Der ETB reagierte prompt und trug sich in die erste Gruppe mit Saisonstart (frühestens) 14. November ein. Raphael Wilder, Sportlicher Leiter der Miners: „Für uns und andere Vereine ist dies mehr als ein Hobby. Wir haben investiert und Hygienekonzepte entwickelt. So lange die Politik es erlaubt zu spielen, gibt es keinen Grund, dies nicht zu tun.“

Konzept, dass Miners die Chance zum Aufstieg bewahrt

Wenn die Bundesregierung einen Lockdown beschließe bzw. Kontaktsport untersage, pausiere man eben, „bis die Saison fortgesetzt werden kann“. Und weiter: „Wir wollen aufsteigen, entsprechend brauchten wir ein Konzept, das uns dieser Chance nicht beraubt. Die Aufgabe ist nicht leichter geworden, weil sich wohl nur die besten Mannschaften der beiden Staffeln für die erste Gruppe melden werden. Aber das ist in Ordnung. Wir können spielen, das ist das Wichtigste.“