Essen. Adler Union Frintrop wird von einem Motorschaden an der Korbanlage ausgebremst und trainiert quer zum Feld. Miners wollen gerne zurück zum Hallo.

Adler Union Frintrop

Lange Gesichter sind derzeit an der Bockmühle bei Adler Union Frintrop auszumachen: Schon seit Mitte Juli befindet sich der Vorjahresmeister „seriös im Training“, wie es Trainer Tobias Stadtmann formuliert. Doch nun ist die Korbanlage in der Halle defekt, die Körbe lassen sich nicht mehr herunterfahren. Motorschaden. „Das ist natürlich ein Nackenschlag und hat in den vergangenen Tagen schon auch unsere Motivation eingetrübt“, so Stadtmann ehrlich. Zumal die Stadt Essen den Schaden wohl nicht so schnell beheben kann, „eventuell erst zum Saisonstart“.

Training fernab der Basketball-Realität

Die Frintroper trainieren also „quer“ zum eigentlichen Spielfeld, ohne Dreierlinie – fernab der Basketball-Realität. Der Vorbereitung droht der Totalschaden. Tobias Stadtmann gibt sich kämpferisch: „Wir versuchen uns nun so viele Testspiele wie möglich zu organisieren. Ohnehin bekommt man so den Spiegel vorgehalten, wo man leistungstechnisch steht.“

Das erste liegt bereits hinter den Essenern, am vergangenen Wochenende unterlag Adler Union dem Erstregionalligisten Citybaskets Recklinghausen mit 92:106 (60:41). Mit nur sieben Spielern hatte das Team die Reise ins nördliche Ruhrgebiet angetreten, im Laufe der Partie wurde auch noch Tim Doll nach zwei technischen Fouls des Feldes verwiesen. So musste sich Frintrop nach einer starken ersten Halbzeit letztlich geschlagen geben. „Wir nehmen viel Positives aus der Partie mit“, bilanzierte Interimscoach Sebastian Rathjen. Wir müssen jetzt schauen, wie wir in den nächsten Wochen mit der Situation in unserer Halle umgehen.“

ETB Miners

Für die Schwarz-Weißen geht es einzig und allein um den Aufstieg. Der Verein will den ersten Schritt machen, die vergangenen Jahre einhergehend mit einem nahezu beispiellosen Absturz vergessen zu machen. Zwei der drei wöchentlichen Einheiten finden in der Sporthalle am Hallo statt, geht es nach Raphael Wilder bleibt es dabei nicht. „Wir hoffen, auch unsere Heimspiele am Hallo austragen zu können“, so der Sportliche Leiter des ETB.

Warten auf Grünes Licht der Stadt

Die Miners warten auf Grünes Licht seitens der Stadt, die eine Entscheidung auch in Abhängigkeit vom Spielplan der Ersten Handball-Bundesliga (Tusem) treffen dürfte. Darüber hinaus müsste sich der ETB noch mit den Zweitliga-Volleyballern von VV Humann abstimmen. Heimspiele am Hallo – mit dieser Maßgabe hatten die Essener schon in der vergangenen Saison (damals Erstregionalligist) dokumentieren wollen, dass der Weg wieder nach oben – gerne zurück in die Bundesliga führen soll.

Das Ergebnis ist bekannt: Es ging rasant weiter nach unten. Nun ist also eine erneute Rückkehr an alte Pro A-Wirkungsstätte angepeilt, diesmal bestenfalls für die gesamte Saison. Und natürlich will man in Essen wieder zeigen, dass man zurück ins Rampenlicht will. Am Hallo lässt sich Basketball professioneller aufziehen, unabhängig davon, ob es jetzt schon wirklich erforderlich ist. „Es ist die schönere Halle“, so Raphael Wilder.

Die letzte Entscheidung trifft der Vorstand

Unstrittig ist: In Pandemie-Zeiten wie diesen ließe sich eine Sportveranstaltung mit Zuschauern am Hallo viel einfacher umsetzen. Wie groß die Zahl der zugelassenen Fans zum Saisonstart auch sein wird, in der Helmholtzhalle sind die dafür erforderlichen Auflagen kaum zu erfüllen. Am Hallo wäre genug Platz, mit Ein- und Ausgängen auch ein Einbahnstraßensystem beim Zuschauerstrom zu gewährleisten.

Doch egal, ob der ETB am Hallo wird spielen können – Raphael Wilder bestätigt: Die Entscheidung, ob die Schwarz-Weißen die Auflagen für Fans in der Halle überhaupt erfüllen wollen und können (letztlich ist dies auch eine Frage des Geldes), trifft der Vorstand.