Essen. Essener sehen sich gegen den Zweitligisten nicht chancenlos. Erinnerungen werden wach an den Pokalkampf 2015 zwischen den beiden Traditionsklubs.

Die Fans von Rot-Weiss Essen wurden bei der Auslosung zur zweiten DFB-Pokalrunde am Sonntagabend in der ARD-Sportschau nicht lange auf die Folter gespannt: Gleich bei der zweiten Paarung fischten DFB-Vizepräsident Peter Frymuth und Ex-Nationalspielerin Inka Grings den Regionalligisten aus dem gläsernen Lostopf: Das Team von Trainer Christian Neidhart trifft auf den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf!

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Nachdem RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig einmal durchgeschnauft und sicherlich eine Beruhigungszigarette inhaliert hatte, kam seine erste Reaktion postwendend: „Mein erster Reflex war, dass diese Partie unter normalen Umständen in Rekordzeit ausverkauft gewesen wäre, so ein Niederrhein-Derby zieht immer. Wir wollten im Vorfeld einen machbaren Gegner aus der Zweiten Liga, nun ist es die Fortuna geworden.“

Außenseiter Rot-Weiss Essen will in die dritte Runde

Natürlich sei der Bundesliga-Absteiger der Favorit, aber das sei Bundesliga-Aufsteiger Arminia Bielefeld auch gewesen: „Es gilt ähnliches wie gegen Arminia, von zehn Partien gewinnen die Düsseldorfer neunmal, lass das Spiel vor Weihnachten das zehnte sein, natürlich ist es unser Ziel, in die dritte Runde zu kommen. Ich persönlich bin mit dem Los zufrieden“, so Uhlig weiter.

Der Sportliche Leiter Jörn Nowak meinte: „Ein Los, über das wir uns freuen können.“ Es sei ein Duell zweier Traditionsvereine mit Derby-Charakter, und „es ist der erhoffte Zweitligist“, gegen den man nicht komplett chancenlos sei. „Wir wollen weiterkommen. In einem Spiel ist vieles möglich, das hat man gegen Bielefeld gesehen.“

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2015 scheiterten die Essener erst im Elfmeterschießen

Das letzte Treffen im Pokal ist noch gar nicht so lange her: Im August 2015 war es in der ersten Runde, als 17500 Zuschauer an der ausverkauften Hafenstraße gegen den auch damaligen Zweitligisten eine unglückliche 1:3-Niederlage im Elfmeterschießen hinnehmen mussten. Dabei hatte der Regionalligist alle Vorteile auf seiner Seite, weil der Favorit nach Gelb-Rot für Lukas Schmitz (83.) die Verlängerung in Unterzahl bestreiten musste.

Die Düsseldorfer wankten, aber sie fielen nicht: Noch in der regulären Spielzeit hatten die Rot-Weissen allerdings die Siegchance, doch Marcel Platzek, der beste Mann auf dem Platz, zog haarscharf am linken Pfosten vorbei. In der Loslotterie Elfmeterschießen zogen schließlich Baier, Weber und Cekic die Nieten, nur Fritz traf.