Schon in der ersten Runde des DFB-Pokals kommt für die Essenerinnen das Aus beim 2:3 beim Zweitligisten FSV Gütersloh. Trainer Högner enttäuscht.

FSV Gütersloh SGS Essen 3:2 n. V. (0:1, 2:2). Die Pokal-Saison endet für die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS Essen, bevor sie so richtig begonnen hat: Knapp vier Monate nach der Fast-Sensation im Endspiel gegen den VfL Wolfsburg ereilt die Elf von Trainer Markus Högner das überraschende Aus diesmal schon im ersten Spiel. Gegen den klassentieferen FSV Gütersloh verlieren die Essenerinnen mit 2:3 nach Verlängerung.

Viele Umstellungen in der Startelf der Gäste

„Wenn du den Gegner hinten einlädst und vorne die Tore selbst nicht machst, musst du diese Niederlage akzeptieren“, ärgerte sich Högner über den Auftritt seiner Mannschaft. Die ersten Überraschungen hatte er selbst mit seiner Aufstellung parat: Ella Touon, Katharina Piljic, Barbara Brecht, Sophia Thiemann und Kim Sindermann kamen zu ihrem Startelfdebüt in dieser Saison. Allerdings war diese Vielzahl an Umstellungen nur bedingt beabsichtigt, denn Eleni Markou (Fußprellung) und Estelle Laurier (Adduktoren) fielen verletzt aus. Nina Räcke, Jill Baijings und Stina Johannes aber saßen auf der Bank und sahen, wie ihre Teamkolleginnen nur schwer ins Spiel fanden.

„Die ersten 15, 20 Minuten haben wir nach unserer Linie gesucht, das Spiel dann aber ganz gut in den Griff bekommen“, erkannte Högner. Nach gut einer halben Stunde brachte die SGS das auch gleich auf die Anzeigetafel: Essens Brecht brachte einen Freistoß herein, den FSV-Torfrau Mischke prallen ließ. Nicole Anyomi staubte zum 1:0 ab. Elisa Senß hätte gleich nachlegen müssen: Nach einem Doppelpass mit Anyomi kam sie aus fünf Metern zum Abschluss, schoss aber über das Tor. „Wenn wir ruhig geblieben wären und so weitergespielt hätten, hätten wir dieses Spiel gewonnen“, sagte Högner. Doch was nach dem Seitenwechsel passierte, war für ihn „unerklärlich“.

Feldkamp und Sindermann mit gemeinschaftlichem Blackout

Kapitänin Jana Feldkamp und Torfrau Sindermann leisteten sich einen gemeinschaftlichen Black-Out. Da Wolf noch auf Rieke querlegte, war das 1:1 eine Co-Produktion zweier Ex-Essenerinnen. Spielkontrolle und Souveränität der SGS waren damit futsch. „Wir waren plötzlich total verunsichert und sind geschwommen“, monierte Högner. Und nach einem zusätzlichen Stellungsfehler drehte die eingewechselte Aradini die Partie zugunsten der Gastgeberinnen.

Aber nur vorerst, denn in der Schlussphase bäumte sich die SGS wieder auf und schaffte tatsächlich zwei Minuten vor dem Ende noch den Ausgleich. Anyomi krönte eine feine Einzelleistung mit ihrem Doppelpack und hätte sogar für den Lucky Punch sorgen können, doch nach einer Flanke bekam die Nationalspielerin ihren Kopfball nicht richtig gedrückt.

Desolate Defensivleistung der SGS Essen

In der Verlängerung investierten wieder die Essenerinnen mehr. Doch Gütersloh verteidigte gut und profitierte schließlich ein weiteres Mal von einer desolaten Defensivleistung der Gäste: Nach einem Standard kam der Ball fünf Meter vor dem Essener Tor zum Liegen, von wo aus Reimann durch die Hosenträger von Torfrau Sindermann zum 3:2 traf. Die SGS versuchte noch einmal alles, doch Anyomi setzte in der Schlussphase zu hoch an und Selina Ostermeier kam nach einem Freistoß einen Schritt zu spät. „Natürlich sind wir sehr enttäuscht“, erklärte Högner. „Aber wir müssen unsere Lehren daraus ziehen. Denn, wenn du dich so in der Liga präsentierst, gewinnst du kein Spiel.“

SGS: Sindermann – Touon (72. L. Ostermeier), S. Ostermeier, Feldkamp, Klasen – Piljic, Senß, Brecht (72. Grutkamp), Thiemann (46. Baijings) – Wamser, Anyomi. Tore: 0:1 Anyomi (32.), 1:1 Rieke (49.), 2:1 Aradini (75.), 2:2 Anyomi (88.), 3:2 Reimann (107.).

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