Essen. Essener Regionalligist musste nach dem 1:1 gegen Schalke II die Tabellenführung abgeben. Gäste aus Ostwestfalen sind nach zwei Siegen im Aufwind.

Rot-Weiss Essen darf also trotz der verschärften Corona-Auflagen weitermachen, weil die Regionalliga West als vorwiegend professionell eingestuft worden ist. An der Hafenstraße finden sie es gut so, auch wenn sie vorerst vor leeren Rängen um Punkte kämpfen müssen.

Natürlich tut auch das weh. Finanziell sowieso, aber die Stadion-Atmosphäre wird schmerzlich vermisst. Es wäre wahrscheinlich auch an diesem Mittwoch wieder einmal hoch hergegangen, denn da gibt sich der amtierende Meister SV Rödinghausen die Ehre (19.30 Uhr). Im Februar sahen dieses Duell immerhin 12.000 Zuschauer. An die 0:2-Pleite wird sich RWE dagegen ungern erinnern.

RWE-Torjäger Simon Engelmann im Trikot des SV Rödinghausen. In der Vorsaison traf er gegen Rot-Weiss zum 1:0.
RWE-Torjäger Simon Engelmann im Trikot des SV Rödinghausen. In der Vorsaison traf er gegen Rot-Weiss zum 1:0. © Thorsten Tillmann

Aderlass nach Verzicht auf Drittliga-Lizenz

Seither hat sich viel getan. Rödinghausen verzichtete auf die Drittliga-Lizenz, was wohl auch den Aderlass auslöste. Der Titelträger hat ein halbes Dutzend Stammkräfte verloren und den Trainer noch dazu. Enrico Maaßen war auch bei RWE im Gespräch, lenkt aber jetzt die Geschicke der U23 von Borussia Dortmund, einem der ärgsten Konkurrenten im Aufstiegskampf.

Torjäger Simon Engelmann und der erfahrene Mittelfeldstratege Felix Backszat tragen heute das RWE-Trikot und dürften für den einen oder anderen Tipp gut sein, selbst wenn sich das Gesicht ihres ehemaligen Teams stark verändert hat.

Rödinghausen immer eine Top-Mannschaft

Im Gegenzug hat Stürmer Enzo Wirtz bei Rot-Weiss das Weite gesucht und sich dem SVR angeschlossen. So richtig glücklich ist er dort aber auch noch nicht geworden, denn in elf Spielen gelang dem Stürmer erst ein mageres Törchen. „Sie haben zwar schwierig in die Saison reingefunden, aber gute Spieler. Ich zähle Rödinghausen noch immer zu den Top-Mannschaften“, sagt Christian Neidhart. „Ein spielstarkes Team, da haben wir ein Brett vor uns.“

Und der Gast scheint sich tatsächlich berappelt zu haben. Der Start war schwach, mit sieben erzielten Toren in neun Spielen sammelten die Ostwestfalen zehn Punkte. Doch mit dem 4:0 gegen Homberg und dem 4:2 gegen Lotte ist man auf Rang acht geklettert. „Sie haben offenbar ihre Linie gefunden“, glaubt der Essener Coach.

Junioren-Bundesligen pausieren bis Ende November

In einem schriftlichen Umlaufverfahren hat sich das DFB-Präsidium für die Aussetzung des Spielbetriebs in der A-Junioren-Bundesliga und B-Junioren-Bundesliga bis vorerst Ende November ausgesprochen.

Grundlage dieser Entscheidung bildete eine Empfehlung des DFB-Jugendausschusses unter Leitung von Walter Fricke, der sich Ende vergangener Woche für die temporäre Aussetzung des Spielbetriebs in beiden Wettbewerben ausgesprochen hatte.

Mit der Entscheidung folgt das DFB-Präsidium auch formell der bundesweiten Verfügungslage, den Amateursport auf Mannschaftsebene zu untersagen.

RWE hat Geschenke in Schalke nicht angenommen

Das sagt man auch von seiner Mannschaft, die nach zehn Spielen noch ungeschlagen ist. Doch zuletzt in Schalke hätte es RWE fast erwischt. Erst in der Nachspielzeit gelang Daniel Heber der 1:1-Ausgleich. Dabei hätten die Essener die Partie gut und gerne vorher für sich entscheiden können. „Wir haben die Geschenke nicht angenommen“, findet Neidhart. Aber wie in den Spielen zuvor auch hinten wenig zugelassen. Nur, so ein Ding nach einem Freistoß wie beim 0:1 kann halt immer mal passieren, umso wichtiger wäre es, vorher für klare Verhältnisse zu sorgen.

Das Unentschieden jedenfalls hat die Rot-Weissen wieder etwas mehr unter Druck gesetzt, denn Dortmund hatte sich am vergangenen Wochenende mit einem 2:1 bei Fortuna Köln die Tabellenspitze zurückgeholt.

Personell hat RWE keine Probleme. Bis auf den verletzten David Sauerland sind alle Spieler fit.