Essen. Die Rot-Weissen erklimmen am Samstag durch die Spielabsage der Dortmunder den Gipfel in der Regionalliga. RWO war nicht von hoher Qualität.
Der Gipfel wurde gegen 17:17 Uhr am Samstag erreicht. Wenigstens temporär, denn die Wandersleut aus Dortmund mussten ihre Reise bekanntermaßen vorerst unterbrechen und uns dadurch vorbeiziehen lassen. Somit ist Rot-Weiss Essen natürlich kein „klassischer“ und alleiniger Tabellenführer. Aber, es ist trotzdem eine Wohltat, das rot-weisse Emblem für einige Tage ganz oben erblicken zu dürfen. Eine Wohltat besonders unter dem Aspekt, dass für einige die Saison schon nach den ersten beiden Spielen für erfolglos beendet erklärt wurde.
Es ist leider nicht davon auszugehen, dass sich in der heutigen Zeit im Nachhinein für Kommentare unter der Gürtellinie entschuldigt wird, aber vielleicht kann die aktuelle Tabellenführung auch dafür stehen, nicht mehr ungefiltert und reflexartig in die Tastatur zu pöbeln, sobald keine drei Punkte am Ende eines Spiels stehen. Wunschdenken, ich weiß. Aber wie war das: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
RWE-Tore fielen zum strategisch günstigen Zeitpunkt
Die Hoffnung an der Hafenstraße rein sportlich spätestens seit Samstag somit auf Wolke 1907 angekommen. Dort, wo man auch am Saisonende stehen möchte. Gegen den Nachbarn aus Oberhausen war es diesmal nicht das spielerische Niveau, was wir noch eine Woche zuvor gegen Preußen Münster erleben durften. Dafür war RWO auf dem Platz einfach nicht mit ähnlicher Qualität unterwegs, der schlechte Saisonstart sitzt den Kleeblättern wohl noch in den Stutzen.
Die Tore für den RWE fielen jeweils zu strategisch günstigen Zeitpunkten in der elften, 47. und 91. Minute. Nach den Toren ließ man den Nachbar erstaunlicherweise immer wieder ins Spiel kommen, außer dem Letzten. Danach wurde nämlich direkt abgepfiffen. Da RWO aber kein Kapital aus den angebotenen Spielanteilen schlagen konnte, war die Führung nicht im Ansatz gefährdet. Im Stadion diesmal 200 Fans mehr als noch gegen die Preußen, was man rein akustisch auch wahrnehmen konnte.
Die RWE-Mannschaft freut sich über noch so kleine Anfeuerung
Ein Hauch Mehr an Fußballatmosphäre war zu spüren. Ein winzig kleiner zwar nur, aber die Mannschaft freut sich sicher über jede noch so kleine Anfeuerung. Für Geisterspiele ist keiner Fußballer geworden. Das Dumme gerade: Wenn wir jetzt nicht noch mehr in uns gehen und besonders im privaten Bereich aufpassen, dann wird es selbst diese für einige Zeit nicht mehr geben. Im Stadion sind Fanströme und Nachverfolgung geregelter als in jedem Supermarkt oder einer x-beliebigen Fußgängerzone.
Gegen Fortuna Zwei habe ich mich mit Abstand besser gefühlt als gestern noch in einem Nordhorner Supermarkt. Besser fühlen sich sicher diejenigen Dauerkarteninhaber*innen, die nun tatsächlich einem Spiel im Stadion beiwohnen dürfen. Außer, dass im Stadion selbst fast allen anzumerken ist, dass das gewohnte Umfeld fehlt. Traurig natürlich die vielen, die wieder einmal leer ausgegangen sind. Dieses auch frustriert so kommunizieren und die Regularien der Auslosung schon mal hinterfragen.
500 Personen waren im RWE-Stadion
500 Personen wie Samstag bedeuten ja nicht automatisch 500 DK Inhaber*innen. Wie gerne würde der Verein das so realisieren dürfen. Da in dieser Zahl aber auch beide Mannschaften, „Staff“, Catering, Presse und Sicherheit enthalten sind, spuckt die Lostrommel leider nicht wie erhofft aus. Die Verlosung als solches jedoch ist in ihrer Seriosität identisch mit dem Auftreten der Mannschaft auf dem Platz: Alle aktuellen „Gewinner“ werden für das kommende Spiel aus dem Topf entfernt. Wer gelost wurde, aber zu dem Spiel verhindert ist, bleibt in der Verlosung. Sein/Ihr Los wird neu vergeben. Mehr geht eigentlich nicht. Aktuell!
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