Stuttgart. Essener zeigen bei Rückkehr in die 1. Bundesliga gute Ansätze, sind aber beim TVB Stuttgart chancenlos. Gastgeber bestrafen Fehler rigoros.

Tusem Essen ist zurück in der 1. Handball-Bundesliga – und bekommt sofort erste Grenzen aufgezeigt. Zum Auftakt unterlag die Mannschaft von Trainer Jamal Naji beim TVB Stuttgart mit 23:31 (12:18). Nach gutem Beginn leisteten sich die Gäste zu viele Fehler, die die Baden-Württemberger mit all ihrer Erfahrung zu nutzen wussten.

Nicht oft spielten die Essener zuletzt in Hallen, die einen Video-Würfel haben. Auch das ist neu in der 1. Bundesliga und so sahen die Jungs von Trainer Jamal Naji auf eben diesem Würfel kurz vor Beginn den Countdown laufen. Drei, zwei, eins: Willkommen zurück in der Bundesliga. Nach sieben Jahren Zweitklassigkeit meldete Rechtsaußen Felix Klingler mit seinem Tor den Tusem im Oberhaus an und eröffnete eine muntere Anfangsphase.

Tusem Essen musste auf Noah Beyer verzichten

Die Gäste mussten auf Torjäger Noah Beyer verzichten, der wegen einer Fußverletzung ausfiel. Dennoch begannen sie mutig, vor allem im Angriff. Immer wieder suchten die Essener den Weg zum Kreis, wo Tim Zechel immer wieder sträflich freigelassen wurde. Die hochgewachsenen Stuttgarter hatte Mühe den flinken Passgeber Justin Müller zu bremsen und mussten zusehen, wie immer wieder der Ball in Richtung TVB-Tor flog. Zudem zeigte sich der Tusem in der eigenen Abwehr bemüht.

Allerdings hielt das Naji-Team nur eine gute Viertelstunde das Spiel eng. Fortan wurden die Lücken in der Deckung immer größer, Stuttgart kam ins Rollen. Allen voran war Rückraumschütze Viggo Kristjansson Antreiber der Hausherren, seine Geschosse landeten zumeist im Essener Gehäuse. Torwart Sebastian Bliß verhinderte, dass der Rückstand zur Pause noch deutlicher ausfiel.

Jamal Naji kassierte mit seinem Team zum Auftakt gleich eine klare Niederlage.
Jamal Naji kassierte mit seinem Team zum Auftakt gleich eine klare Niederlage. © Michael Gohl

Gute Ansätze waren Motivation für zweite Halbzeit

Teilweise wirkte der Tusem im Angriff zu hektisch, teils nervös und fahrlässig. Die kleinen und vermeidbaren Fehler der Gäste bestrafte der TVB sofort und nutzte die Gelegenheit, um sich auf sechs Tore abzusetzen. Das 12:18 aus Essener Sicht dämpfte die Hoffnung auf eine Überraschung, doch die guten Ansätze zu Beginn der Partie waren offensichtlich Motivation genug, um in der zweiten Halbzeit noch einmal anzugreifen.

Einen guten Eindruck hinterließ dabei Neuzugang Eloy Morante Maldonado, der seine Mitspieler in aussichtsreiche Schusspositionen brachte. Allerdings dankten ihm das seine Kollegen zu selten, viele freie Chancen blieben ungenutzt. Auch, weil Nationaltorhüter „Jogi“ Bitter diese ein ums andere Mal zunichtemachte. Mit jedem Fehlwurf machten die Essener den ohnehin starken Torwart noch stärker – somit auch den gesamten Gegner.

Vorsprung sorgt bei Gastgebern für Sicherheit

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Die Gastgeber ließen nicht nach. Im Angriff fehlte zwar auch ihnen hin und wieder die nötige Konsequenz, doch der Vorsprung brachte viel Sicherheit. Was dem Tusem allerdings gut gelang: die erste Welle der Stuttgarter zu bremsen. Das war eines der Ziele, das Jamal Naji seinen Jungs mit auf den Weg gegeben hatte.

Spannung kam in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf, aber die Essener hielten den Schaden in Grenzen und gaben sich nicht auf. Für Naji und seine Mannschaft, die insgesamt einige gute Ansätze vor allem im Angriff gezeigt hat, gilt es nun Lehren zu ziehen und sich schnell weiterzuentwickeln. Denn schon am kommenden Sonntag wartet das Topteam aus Mannheim auf den Tusem, dann geht es zu den Rhein Neckar Löwen (Anwurf 16 Uhr, SAP Arena).

TVB Stuttgart – Tusem Essen 31:23 (18:12)

TBV: Bitter, Prost; Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (7), Faluvegi, Lönn (6), Schulze, Röthlisberger (1), Zieker (4), Müller, Pfattheicher (2), Peshevski (2), Kristjansson (8/2), Wieling.

Tusem: Bliß, Diedrich; Ellwanger (1), Durmaz (3), Becher (1), Ignatow, Szczesny (1), Müller (4), Firnhaber (3), Seidel, Morante, Klingler (2/2), Kluth, Zechel (8).

Siebenmeter: 2/2 – 2/4. Strafminuten: 10 – 4.

Schiedsrichter: Otto (Syke)/Piper (Kiel).

Zuschauer: 500.

„Spielfilm“: 4:3 (5.), 6:6 (10.), 10:8 (15.), 13:10 (20.), 15:10 (25.), 18:11 (29.) – 19:13 (35.), 24:17 (40.), 24:18 (45.), 28:18 (50.), 29:20 (55.), 31:23 (60.).