Essen-Rüttenscheid. Schulen im Essen-Rüttenscheid fehlt es an Sportstätten. Nun wird eine neue Doppelturnhalle geplant. Der Stadt kommt das Projekt teuer zu stehen.

In Rüttenscheid fehlt es an Turnhallen und vor allem das Helmholtz-Gymnasium benötigt Übungs- und Trainingsorte. Es trägt seit dem Jahr 2014 den Titel „Sportschule“ und ist verpflichtet, jungen Leistungssportlern passable Angebote vorzuhalten. Nun soll eine Dreier-Lösung den Bedarf decken: Bau einer Doppelturnhalle auf dem Gelände des benachbarten Maria-Wächtler-Gymnasiums, Errichtung eines Kraft- und Athletikraum sowie Sanierung der Außensportanlagen des Gymnasiums.

Land bezuschusst nur einen Teil der Sporthalle in Essen-Rüttenscheid

Alle Projekte verschlingen - zusammengerechnet - rund 7,1 Millionen Euro. Davon muss die Stadt Essen aber fast die Hälfte selbst berappen, rund 3,43 Millionen Euro. Das Land, so die bisherigen Kalkulationen, würde danach rund 3,66 Millionen Euro an Fördergelder zahlen. Mag es auch Überlegungen gegeben haben, aus Düsseldorf könnte mehr Geld fließen, im Laufe der genaueren Planungen ergaben sich dann doch deutliche Fördergrenzen. Denn das Land beteiligt sich nur an solchen Kosten, die „in unmittelbarem Zusammenhang der zusätzlich zu unterrichtenden Sportstunden der Sportschule NRW entstehen“, heißt es im recht bürokratischen Deutsch in der Vorlage, mit der sich unter anderem der Ausschuss für Sport- und Bäderbetriebe auseinandergesetzt hat. Das bedeutet ganz praktisch: Nur eine der beiden Turnhalleneinheiten wird bezuschusst.

Bauprojekt kostet rund fünf Millionen Euro

Allein die Turnhalle wird den ersten Kalkulationen zufolge 5,04 Millionen Euro kosten. Der Anteil der Stadt Essen liegt Berechnungen zufolge bei 3,02 Millionen Euro, die übrigen Kosten von rund zwei Millionen Euro können durch den Zuschuss des Landes gedeckt werden.

Die Ausgaben für die Außenanlage werden auf 1,15 Millionen Euro beziffert. Der Part der Stadt liegt bei rund 230.000 Euro, für den überwiegenden Teil von 921.600 Euro gibt es Fördergelder.

Der Kraftraum wird mit 911.000 Euro veranschlagt, das Land übernimmt 728.800 Euro und die Stadt 182.800 Euro.

Die Absicht der Stadt, eine Doppelturnhalle zu bauen, ergibt sich aus einer aktuellen Bedarfsanalyse. Die Verwaltung hat untersucht, wie es denn um die vorhandenen Möglichkeiten für das Gymnasium und die weiteren Schulstandorte in unmittelbarer Nachbarschaft bestellt ist. Es handelt sich dabei um das Maria-Wächtler-Gymnasium, die Bertha-von-Suttner-Realschule und die Andreasschule. Dabei stellte sich heraus, dass die Schulen insgesamt Platz brauchen, um 370 Unterrichtseinheiten anbieten zu können. Die vorhandenen Kapazitäten geben aber nur 320 her. Folglich sind Räume für 50 Unterrichtseinheiten erforderlich, wozu man nach Darstellung der Verwaltung besagte Doppellösung benötigt.

Mit einer Fertigstellung wird nicht vor 2022 gerechnet

Bevor aber die Handwerker anrücken können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Erst einmal müssen sowohl die Halle als auch der Kraftraum und die Außenanlagen geplant werden. Hier wird mit rund 373.500 Euro gerechnet. Mit den Vorbereitungen kann nach Worten von Klaus Diekmann, Vorsitzender des Ausschusses für Sport und Bäderbetriebe, in Kürze begonnen werden. In der Sitzung sei auch die Frage aufgeworfen worden, wann denn wohl mit der Fertigstellung der Halle gerechnet werden könne. Dazu lassen sich, wie Diekmann erklärt, momentan noch keine verlässlichen Aussagen treffen.

Rainer Severin, stellvertretender Leiter des Helmholtz-Gymnasium, zeigt sich zufrieden, dass es nun mit dem Projekt vorangeht. In den vergangenen Monaten habe es zahlreiche Gespräche gegeben, um das Bauvorhaben an den Start zu bringen. Ähnlich wie der Ausschuss möchten auch Lehrer, Eltern und Schüler wissen, wie lange es noch dauern wird, bis die Halle fertig ist. Wie es heißt, geht man derzeit davon aus, dass es wahrscheinlich 2022 soweit sein wird.