Bonn. Essener Regionalligist gewinnt beim Bonner SC am Ende souverän mit 3:1. 17-Jähriger erzielt das 1:0, Routinier Kefkir bereitet zwei Tore vor.

Die Rot-Weissen haben mit dem Ende der Englischen Woche noch einmal einen Sieg gelandet. Sie gewannen beim Bonner SC mit 3:1 (1:0) und haben damit den Rückstand auf den Tabellenzweiten SC Verl auf zwei Punkte verkürzt. Allerdings ist die Partie der Ostwestfalen gegen Fortuna Köln aufgrund der schlechten Platzverhältnisse abgesagt worden, so dass sie nun zwei Partie weniger ausgetragen haben als RWE.

Beim Blick auf den Aufstellungsbogen wurde erneut klar, dass bei RWE kein Spieler einen Stammplatz sicher hat. Insgesamt veränderte Trainer Christian Titz seine Startelf im Vergleich zum wohl schlechtesten Saisonspiel gegen TuS Haltern (1:1) auf sechs Positionen. Viele Spieler, die am Mittwoch im Lohrheidestadion keine gute Leistung zeigten, fanden sich auf der Bank wieder. Dass Kevin Grund und Daniel Heber nach Verletzung bzw. Infekt wieder in die Startelf zurückkehren würden, war zu erwarten. Die größte Überraschung war die Startelf-Nominierung des 17-jährigen Noel Futkeu, der den besten Essener Torschützen Oguzhan Kefkir (sieben Tore) auf der rechten Außenbahn ersetzte.

Vorsichtiges Abtasten zu Beginn

Zu Beginn der Partie tasteten sich beide Teams weitestgehend ab: Bonn versuchte mitzuspielen und agierte nicht so defensiv wie vermutet. Trotzdem verlief die Anfangsphase ziemlich ereignisarm. Beide Mannschaften hatten Schwierigkeiten, sich klare Chancen zu erarbeiten.

Daniel Heber (re.) war wieder dabei und erzielte per Kopf das 3:1. für Rot-Weiss.
Daniel Heber (re.) war wieder dabei und erzielte per Kopf das 3:1. für Rot-Weiss. © Thorsten Tillmann

Es dauerte bis zur 23. Minute, dann durften die mitgereisten RWE-Fans die erste große Chance ihrer Elf bestaunen. Und diese Möglichkeit nutzte der Tabellendritte prompt: Hamdi Dahmani reagierte blitzschnell auf ein Bonner Missverständnis in der Verteidigung und legte den Ball ab auf Joshua Endres, der wiederum bewies ein gutes Auge und setzte Noel Futkeu in Szene. Der 17-Jährige rechtfertigte seinen ersten Startelfeinsatz mit seinem ersten Saisontor zum 1:0. Zum ersten Mal nach zuletzt acht erfolglosen Versuchen schaffte es Rot-Weiss, mal wieder ein Tor in der ersten Halbzeit zu erzielen.

Führungstreffer gibt gibt die nötige Sicherheit

ieser Treffer gab der Titz-Elf die gewünschte Sicherheit. Bis zum Pausentee stand der Traditionsverein hinten kompakt und ließ keine gefährliche Szene zu. In der Halbzeitpause verzichtete Titz auf seine üblichen Wechsel und vertraute seinen Spielern aus dem ersten Durchgang. Kurz nach dem Seitenwechsel folgte dann der Schock für die Essener: Daniel Somuah köpfte nach einer Ecke zum 1:1-Ausgleich (50.). Der Treffer fiel erneut in die Kategorie vermeidbar.

Wenige Minuten später hatte der Gast sogar Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Jakob Golz entschärfte einen Distanzschuss in toller Manier und verhinderte das 1:2 aus der Sicht von Rot-Weiss Essen (57.).

Das sagten die Trainer nach Abpfiff

Thorsten Nehrbauer (Bonn): Auf diesem Untergrund war kein normales Fußballspiel möglich. Ich kann meiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen, ärgerlich ist allerdings, dass wir zwei Gegentore nach Standardsituationen bekommen.

Christian Titz (Essen): Ich bin natürlich glücklich über den erfolgreichen Abschluss der Englischen Woche. Das war hier aber ein hartes Stück Arbeit für uns. Noel Futkeu hat sich mit seinem ersten Treffer in der Regionalliga selbst belohnt.

Der eingewechselte Oguzhan Kefkir als Vorbereiter

RWE war weiterhin bemüht, es fehlte aber die Präzision im Offensivspiel. Bis zu einem Freistoß des eingewechselten Oguzhan Kefkir. Der Außenstürmer flankte zu Kapitän Marco Kehl-Gomez, welcher den Ball auf Alexander Hahn querlegte. Hahn agierte wie ein Stürmer und brachte den Gast mit einem wuchtigen Schuss erneut in Führung und ließ die Essener Fans jubeln (66.).

Daraufhin wurde die Partie immer offener: Beide Seiten agierten offensiv und hatten Torchancen. Die endgültige Entscheidung sollte dann erneut eine Standardsituation bringen: Der auffällige Kefkir flankte in die Mitte, wo Daniel Heber goldrichtig stand und per Kopf das 3:1 für RWE erzielte (79.). Die Führung brachte die Titz-Elf dann souverän über die Bühne. Es war der insgesamt neunte Auswärtssieg von Rot-Weiss Essen - ein Spitzenwert, den nur Tabellenführer Rödinghausen noch toppt (10 Siege).

So haben sie gespielt

Bonner SC – Rot-Weiss Essen 1:3 (0:1).

RWE: Golz - Heber, Hahn, Grund (90. Neuwirt) - Kehl-Gomez - Condé, Hildebrandt, Pronichev, Dahmani (83. Platzek) - Endres (75. Erwig-Drüppel), Futkeu (60. Kefkir).

Tore: 0:1 Futkeu (23.), 1:1 Somuah (50.), 1:2 Hahn (66.), 1:3 Heber (79.).

Zuschauer: 1295.